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AMAZING Readers Music: Martin Gerke – Groenalund

Let's sound like ABBA

10. März 2018

Nach Kurt Ader/ Priority und Moonbooter/Cosmosonic sollte das Format ALBUM RELEASE inzwischen bekannt sein. In unregelmäßigen Abständen wollen wir euch die Album- und Musikprojekte von Lesern vorstellen. Und wenn man sich die Quoten der ersten beiden Ausgaben ansieht, dann scheint dieses Vorhaben auch bei euch richtig gut anzukommen.

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Martin Gerke haben wir tatsächlich schon einmal 2004 für AMAZONA.de interviewt, als er noch ganz am Anfang seiner Filmmusik-Karriere stand. Inzwischen hat sich viel bei ihm getan – vor allem frönt er nun mit einem neuen Projekt seiner Leidenschaft für die Kult-Produktionen der legendären Pop-Gruppe ABBA. Das hat schließlich mein ganz persönliches Interesse geweckt, denn auch bei mir gehört ABBA zu den absoluten Favoriten. Im Sommer 2017 besuchte uns Martin schließlich spontan in der Redaktion. Schließlich verschoben wir aber den Release des Interviews um einige Monate, um Martin noch die Chance zu geben, ein weiteres Stück seines GROENALUND-Projekts zu produzieren.

Martin Gerke Goenalund

Peter Grandl im Gespräch mit Martin Gerke

Peter:
Hallo Martin! Du arbeitest mit deiner Band Groenalund seit langer Zeit an einem neuen Album, mit welchem du u.a. den Sound von ABBA aufleben lassen willst. Wie kam es dazu, dass dich dieser Sound so reizt?

Martin:
ABBA hat mir mit den klassisch geprägten Arrangements und Melodien als Achtjährigem den Zugang zur Popmusik ermöglicht. Meine Verbindung zu diesen Songs ist tief und unzerstörbar. Und irgendwann musst du alles aus deiner Kindheit noch mal als Erwachsener durchleben. Vielleicht ist es auch das Gefühl, musikalisch wieder nach Hause kommen zu wollen. Oder die unsicheren Zeiten, in denen wir leben, bringt uns dazu, nach alten Maßstäben zu suchen, die so etwas wie Halt bieten.

Den Test der Zeit haben all diese wunderbaren Songs für mich bestanden. Wenn ich 1980 beim Lego Bauen „The winner takes it all“ gehört habe, fand ich den Song gut, später dachte ich bestimmt mal, „ach dieser alte Song“ – aber noch später, als ich wirklich verstanden hatte, wovon dieser Text eigentlich handelt, als ich nämlich selbst in einer schmerzhaften Trennung steckte, hat mich dieser Song wirklich noch mal bis ins Mark erschüttert.

Und das geht mir mit vielen Songs von Abba so. Ich habe begonnen, diese Songs zu analysieren und dabei eben festgestellt, dass oft ein unerklärbarer Zauber übrig bleibt, auch wenn ich verstanden habe, wie sie funktionieren.

Peter:
Du hast dich auch in die Musiktheorie vertieft – oder besser gesagt, richtig reingekniet. Wieso? Hatte das auch was mit ABBA zu tun?

Martin:
Ich frage mich, wie man das nicht tun kann? Irgendwann ist es nicht mehr lästig, sich mit Theorie zu beschäftigen, sondern richtig spannend. Das bringt dich viel weiter, als wenn du einen neuen Synthesizer kaufst!

Die Abba Mitglieder selbst konnten jetzt zwar nicht Noten lesen und hatten später sogar teilweise einen Arrangeur aus dem Musikerkreis, der auch für sie aufnahm. Sie hatten aber das Glück, ohne viel Ablenkung im Skandinavien der 50er und 60er sich voll auf die Musik konzentrieren zu können, als sie aufwuchsen. Dadurch hatten sie schon sehr viel praktische Erfahrung angesammelt, als es dann mit Abba ernst wurde. Wahrscheinlich hatten sie ihre eigene Theorie durch genaues Zuhören und Nachspielen. Dadurch entwickelt sich das Hörvermögen. Und dieses Hörvermögen in der anderen Richtung wieder kreativ in neue Musik umzusetzen, ist letztendlich das, was zählt. Theorie ohne Praxis macht bei Musik eh nicht so viel Sinn.

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Martin in seinem Element (c by Saskia Clemens)

Peter:
Was sind für dich gute Songs?

Martin:
Schwer zu beantworten. Der erste Eindruck beim Hören ist ein emotionaler: Wenn es dich packt und Euphorie auslöst bzw. erschüttert. Bei mir geschieht das, wenn ich nicht durch lieblose Klischees ernüchtert werde, bzw. wenn es eine gelungene Mischung aus attraktivem Sound und ausreichend tiefer Form gibt. Sobald ich mich dabei erwische, wie ich analysiere: “Ah ja, das ist so und so gemacht worden“, ist der Song wahrscheinlich nicht so toll. Gute Songs behalten nach der Analyse immer noch ein Stück Geheimnis für sich. Sie lassen sich nicht restlos erklären.

Das Problem bei vielen populären Stilen heutzutage ist, dass sie einerseits durch die demokratisierten Produktionsmittel eine Tendenz zu standardisiertem Sound aufweisen, weil jeder in Logic die selben paar Dutzend Presets benutzt und dass dieses massive Vorhandensein von Produktionsmitteln dir gleichzeitig vorgaukelt „du hast es drauf“. Das sind aber zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe.

Die sozialen Medien im Internet sind deswegen voll mit halbgaren bis unfertigen Sachen, die insgesamt ein bedeutungsloses Rauschen erzeugen. Die guten Sachen, die es auch noch gibt, ragen qualitativ daraus hervor, müssen aber trotzdem unter erschwerten Bedingungen um Aufmerksamkeit kämpfen.

Blick in Martins Studio

Peter:
Würdest du ABBA Songs als große Kunst bezeichnen?

Martin:
Man hat Abba oft vorgeworfen, ihre Songs wären zu konstruiert oder zu berechnend oder sie wären zu kommerziell. Das erklärt sich durch die stark linksorientierte Musikkritik der 70er und 80er, die nicht unbedingt nach musikalischen Parametern ihr Urteil gefällt hat.

Für mich persönlich ist Abba unbedingt Kunst! Das avancierte Songwriting, die Fähigkeit, musikalisch auf den Punkt zu kommen, die Nutzung des Studios als eigenes Instrument, die gleichzeitige Präsenz von Melancholie und Leichtigkeit, das zunehmend Metaphysische, das sich von Album zu Album immer mehr Platz schafft, das kommt für mich alles zusammen zu einem großen Gesamtkunstwerk.

Natürlich gibt es auch kommerzielle Aspekte, das gilt für Popmusik doch immer. Aber letztendlich kommen die wirklich guten Songs, die Generationen überdauern können, von Herzen und das kann man glaube ich über fast alle Abba Songs sagen.

Die großen Abba Momente entstehen aus dem Schmerz, durch den die Bandmitglieder gegangen sind. Wenn man sich wirklich mit dieser Band beschäftigt, bleibt nicht allzu viel übrig von den vier gutgelaunten Strahle-Schweden und trotzdem haben alle Songs auch immer eine Leichtigkeit, eine tiefe Liebe zur Musik, die das alles zu einem großen Trost für gepeinigte Herzen machen kann!

Martin bei AMAZONA.de im Café

Peter:
Zwischen dem Grand Prix Gewinner-Song Waterloo von 1974 und ihrem letzten Album VISTORS von 1984 hat sich ABBA enorm entwickelt und verändert. Gibt es da eine Phase von ABBA, die du ganz besonders bevorzugst?

Martin:
Als Kind mochte ich tatsächlich die späte, düstere Phase am liebsten. Dass die früheren Songs vor „Arrival“ auch ihren Charme haben, habe ich erst als Erwachsener zu schätzen gewusst. Aber ich glaube, ich empfinde „The Album“ von ’77 als die Abba Klassik, dort gab es einen ersten Ausflug Richtung Musical und die beiden Grundzutaten Melancholie und Leichtigkeit waren in perfekter Balance. Der amerikanische Einfluss von Soft-Rock und die europäische Tradition von Klassik und Chanson, mitunter auch Schlager und natürlich die Beach Boys und die Beatles wurden da zu etwas aufregend Neuem verschmolzen. Es ist das erste Album, was ich als vollendet und rund empfinde. Am liebsten mag ich dort „Eagle“, weil das so schön weltschmerzig schwebt und diese geniale Melodieführung hat. Allein bei diesem Song kann man hören, dass bei Abba der Bubble-Gum-Pop angezählt war. Sie waren glaub ich auch besonders stolz auf den Sound dieser Nummer, die überschwappt vor flirrenden Gitarren, waberndem Polymoog und melodischen Chören. Alle folgenden Alben sind auch noch wichtig und überall gibt es auch Lieblingssongs. Bei Abba ist es leichter zu sagen, welche Songs man nicht mag, als die aufzuzählen, die man mag.

Peter:
Willst du bei der Vermarktung deiner Songs bewusst auf den Verweis zu ABBA hinweisen oder soll das eher subtil geschehen, indem User die Songs hören und sich an ABBA erinnert fühlen?

Martin:
Ich habe nicht vor in bunten Kostümen die sattsam bekannten ABBA Klischees nach zu tanzen. Aber ich möchte mit einer ähnlichen geistigen Haltung und dem gleichen qualitativen Anspruch Songs schreiben und produzieren, weil ich glaube, dass die damalige Herangehensweise eine ganz bestimmte Qualität zur Folge hatte, die ich persönlich sehr erstrebenswert finde. Provokant und verkürzt gesagt: Ich will wieder die Qualität hören, wie ich sie auf klassischen Pop/Rock-Produktionen der 70er Jahre kennen und schätzen gelernt habe, bevor die digitale Revolution durch MIDI und DX7 eingesetzt hat.

Im Zentrum von Groenalund wird neues Songmaterial stehen, mit Bezug zur heutigen Gesellschaft. Wir spielen aber sozusagen respektvoll mit der Ästhetik der Musik des großen Vorbilds und sind mal näher dran oder auch mal weiter weg. Auch Coverversionen sind nicht ausgeschlossen, werden aber Ausnahmen bleiben.

Groenalund Mixing Desk

Peter:
ABBA hatte ja schon mehrmals ein Fan-Revival erlebt, zuletzt auch als Kinofilm und Musical MAMMA MIA, aber denkst du wirklich, dass der ABBA Sound heute kommerziell nochmals eine Chance hat?

Martin:
ABBA verkaufen nach wie vor Tonträger, als ob es kein Morgen gäbe. Ich glaube sie sind heute noch erfolgreicher als in den Siebzigern. Dieses Jahr kommt der zweite Mamma Mia-Film in die Kinos. Abba wird generationsübergreifend gehört, bis heute. Als ich zuletzt irgendwo Verkaufszahlen gesehen habe, waren sie bei 380 Millionen Alben. Abba ist ein zeitloses Phänomen.

Peter:
Was genau macht denn den ABBA Sound aus?

Martin:
Zuerst kam die Melodie und eine Hand voll Ideen für instrumentale Abläufe. Ideen wurden an Klavier und Gitarre entwickelt. Benny flogen die Melodien nur so zu und Björn hat dann gesagt, lass uns bei dieser Idee bleiben, die nehmen wir. Das Sammelsurium an Ideen wurde dann von einer Band in verschiedenen Tempi und Stilistiken durchprobiert, bis man glaubte, die perfekte Kombination gefunden zu haben. Danach ging es an die Aufnahme der Basic-Tracks, die manchmal auch über ein Raummikro gedoppelt wurden. Überhaupt war das Layering bei der Produktion sehr wichtig. Die Stimmen wurden alle mit einem speziellen Verfahren gedoppelt. So sind diese Larger-than-Life-Chöre entstanden, wie z.B. im Refrain von „Lay all your love on me“.

Ein anderer typischer Abba Sound wäre die Dopplung von Piano und Gitarre („Gimme,Gimme, Gimme“) oder der Einsatz von Folklore-Elementen durch Flöten („Fernando“) und Mandolinen („one of us“). Auch typisch: der sture Rhythmus mit relativ stark komprimierten Drums, gespielt von Ola Brunkert, die melodiösen und gleichzeitig groovigen Bassläufe vom Bassisten Rutger Gunnarson, der auch Streicher für die Band arrangiert hat.

Bass-Recording Alex Mayer

Die Gesangsstimmen von Agnetha und Frida sind natürlich einzigartig: Die aufwändigen Vokal-Arrangements mit ihrer oft choralartigen Qualität, mit Gegenstimmen und reichhaltiger Harmonisierung sind neben dem charakteristischen Instrumentalsound das Zentrum des ABBA Sounds. Dieser Sound macht dich sofort süchtig, mir ist es jedenfalls so ergangen im zarten Alter von 8 Jahren. Da hatte das Musikfeuilleton noch keinen Zugriff auf meine ästhetische Urteilskraft und das war auch gut so.

Peter:
ABBA hat offensichtlich auch jede Menge Synths im Einsatz gehabt. Ein Grund, warum du die Bass-Parts mit einem Yamaha CS30 einspielst – obwohl den ABBA selbst ja gar nicht hatte.

Martin:
Der Yamaha CS30 hat Filterchips und andere Bauteile mit dem CS80 gemeinsam, der ein direkter Nachfahre des GX1 ist, der ja der Hauptsynthesizer bei ABBA war. Bestimmte Lead- und Basssound bekomme ich damit hin, bei denen man sofort das Gefühl hat, sie wären aus einem Abba Album gepurzelt.

Peter:
Mit welchen Synthesizern arbeitest du sonst noch?

Martin:
Besonders froh bin ich über meinen Yamaha SY2 von 1975, einen der ersten Yamaha Synthesizer überhaupt, der tatsächlich identische Filter und Oszillatoren mit dem GX1 gemeinsam hat.

Der SY2 entspricht dem oberen Solomanual des GX1 und kann diese typischen Solosounds liefern, wie zum Beispiel die oboenartigen Linien, die auf dem „Super-Trouper“-Album immer wieder mal vorkommen.

Yamaha SY2 und Korg Lambda bei GROENALUND

Im Intro von „Lay all your Love on me“ wird auf dem GX1 z.B. ein typischer Abba Sound durch zwei gegeneinander verstimmte Manuale mit dem gleichen Stringsound erzeugt. Der da zu hörende Ensembleeffekt entstand durch unabhängig laufende LFOs pro Stimme. Das hab ich so noch nicht auf anderen Synths überzeugend gehört. Von mir gibt es deswegen einige Versuche, diesen Sound im Zebra-Synthesizer nachzubauen oder ihn durch Sampeln meines Yamaha SY2 nachzubilden, Letzteres funktioniert erstaunlich gut.

Ein Segen ist auch der Korg ARP Odyssey mit dem 12 dB Filter. Benny hatte einen Odyssey der ersten Generation, das kann man auf dem „Gimme.Gimme,Gimme“ Video ganz gut sehen. Des Weiteren habe ich ein paar Stringmachines (RS505, RS202, SK30 und Korg Lambda), um die meisterhaften Stringlayer, für die ich das letzte Album immer sehr bewundert habe, nachzuvollziehen. Da kommt auch mein MKS-80 ins Spiel.

Peter:
Du hast mir erzählt, das Limit waren damals die 24 Bandspuren und MIDI gab es noch nicht. Und trotzdem ist der Sound von Abba extrem dicht und lässt sich live eigentlich gar nicht reproduzieren. Wie hat man damals produziert, um zu so einem Ergebnis zu kommen?

Martin:
Doppeln und noch mal doppeln. Schlagzeug und Bass zweimal übereinander, alle Chorstimmen zigfach einsingen und zusammenmischen. Dabei waren sehr gute Instrumentalisten und Sängerinnen natürlich sehr wichtig, weil man nicht ansatzweise die Editier-Möglichkeiten einer modernen DAW hatte.

Ein Schlagzeuger musste es also drauf haben, genau so noch einmal zu spielen, ohne dass es einen hörbaren Flam-Effekt gibt. Bei „Lay all you Love on me“ sind von Bewunderern dieses Songs oft Sequencer am Werk gemutmaßt worden. Tatsächlich haben die Musiker von Abba, aber einfach nur super exakt eingespielt. Benny hatte eine Abneigung gegen Sequencer. Und nur auf dem allerletzten Stück „The Day before you came“ wurde mal eine Linndrum benutzt.

Peter:
Dieser ganz spezielle Sound war für den die Band oder ein Produzent verantwortlich?

Martin:
Was für die Beatles George Martin war, das war für Abba Michael B. Tretow. Er wurde später auch aus Dankbarkeit mit einem Anteil der Abba Tantiemen bedacht. Er hat das Prinzip der „wall of sound“ von Phil Spector übernommen und weiter entwickelt. Beim Produzieren hatten aber auch die Abba Männer ihren Anteil. Und bei den Vokal-Arrangements hatten auch die Frauen etwas zu sagen. Viele Chor- und Nebenstimmen gehen auch auf Ideen von Frida und Agnetha zurück.

Musiker, Komponist und Produzent – Martin Gerke (c by Saskia Clemens)

Peter:
Wie produzierst du?

Martin:
Am Anfang ist die Songidee, bzw. mehrere verwandte Ideen verdichten sich langsam zu einem Song. Irgendwann hat der Song dann eine eigene Persönlichkeit, die bestimmte Dinge verlangt. Es entsteht dann der Eindruck, dass der Song nur so sein kann und nicht anders. Ich arbeite also am Klavier oder auch schon mal am Laptop diese Songstrukturen aus, mache Basslinien, skizziere den Rhythmus, schreibe auch schon Chorsätze. Aber es gibt noch keinen Text. Vielleicht gibt es eine Zeile, die ich unbedingt verwenden will, aber prinzipiell hat die Melodie Vorfahrt. Erst wenn das Stück komplett fertig ist, wird der Text im Detail geschrieben und an die Musik angepasst. Selten ist es umgekehrt. Ich denke einfach von der Musik her und nicht vom Text. Ich glaube auch, dass dadurch die Komposition schlüssiger wird. Wenn man die Musik dem Text anpasst, neigt die Musik dazu, überflüssige Schlenker machen zu müssen.

Es gibt dann als erstes also eine Art Vorproduktion im Rechner, auch mit Samples, die dann nach und nach durch echte Instrumente und Synthesizer ersetzt werden. Für Groenalund gilt nämlich das Prinzip: No Sample-Libraries allowed. Am besten man nimmt dann die Basic-Tracks mit guten Musikern im Studio auf. Danach geht es darum, diese Basictracks nach und nach mit weiteren Spuren auszustatten. Wenn die Instrumentalspuren fertig sind, geht es an die Vocals.

Mabel Winkler u.a. die Stimme auf „the curse“

Peter:
Du versuchst ja weitgehend auf Plug-ins zu verzichten, vor allem um diesen Sound zu erreichen. Welches Equipment kommt dabei hauptsächlich zum Einsatz?

Martin:
Da meine finanziellen Mittel überschaubar sind, bin ich natürlich zu Kompromissen gezwungen. D.h. statt einer echten Bandmaschine, die mit der typischen Bandkompression maßgeblich für den Abba Sound mit verantwortlich war, kommt bei mir ein Plug-in zum Einsatz, das eben eine Bandmaschine simuliert. Der Vorher-Nachher-Effekt, wenn man eine komplette Chorsektion durch die Bandsimulation geschickt hat, und zwar pro Spur ein Plug, ist jedes Mal wieder verblüffend.

Auch den Equalizer der Harrison Konsole hab ich leider noch nicht als Hardware im Studio. Aber zum Glück gibt es ja die recht guten Nachbildungen von Universal Audio, die ich hauptsächlich benutze. Meine Aufnahmekette für Vocals ist meist das Neumann TLM67 über einen Presonus ADL600, das von einem Distressor im Opto-Mode mit 2 dB Kompression in die Wandler geht. Danach ist das Signal griffig, kann aber noch ausführlich nachbearbeitet werden. Beim Mix kommt auf vielen Spuren die Studer Tapesimulation als erstes, gefolgt vom Harrison EQ mit mehr oder weniger Lowpass-Filter zum Einsatz.

Als Hall habe ich ein PCM70 als Hardware oder das Valhalla-Vintage-Verb im 70er Modus. Auch den EMT 250 Hall von UAD benutze ich häufig. Generell geht es meist darum, die digitale Direktheit aus dem Signal zu nehmen und es rund zu machen, damit dieser schöne Analogklang entsteht. Wenn die Mischung fertig ist, gehe ich immer noch mal durch einen echten, analogen Manley Stereo-Pultec und eine Summenkompression des Nail-Kompressors von A-Design. Dieser finale Schritt gibt dem Mix noch mal viel Körper mit.

Der Körper oder das Gefühl, der Sound klebe nicht nur zweidimensional vor den Boxen, ist das, was ich mit allen Details bei der Produktion herzustellen suche. Dabei hilft eben die analog hochwertige Aufnahmekette und der finale analoge Schritt mit EQ und Kompression. Bei allen Schritten, die im Rechner passieren, versuche ich aber immer analog zu denken bzw. mir vorzustellen, was Michael B. Tretow jetzt wohl gemacht hätte. Beim Tracking kann ich alternativ zum Presonus auch durch einen UA 6176 gehen, der etwas mehr Charakter mitbringt, was Bässen und Gitarren in Verbindung mit dem integrierten Kompressor gut tut.

Unverzichtbar ist auch ein A-B Plug-in, das mir dabei hilft, meinen Sound mit dem Vorbild zu vergleichen. So kann ich jederzeit überprüfen, ob ich auf dem richtigen Weg zum angestrebten Sound bin. Interessanterweise ist der Sound meiner Mischungen manchmal detailreicher, weil es bei mir keine Verluste durch analoges Kopieren gibt. Gerade bei den ersten Abba Alben hat man oft Stimmen, die doch sehr im Gesamtbild untergehen, wenn sie mehrfach auf der analogen Bandmaschine subsummiert wurden. Detailreichtum ist aber nicht immer gut. Die technischen Unzulänglichkeiten von damals gehören eben auch zur Ästhetik. Wenn man das in der DAW nachvollziehen will, braucht man eine klare Vorstellung vom Sound, den man erreichen will, damit man sich nicht mit allen Möglichkeiten, die geboten werden, ablenkt. Ich beschränke mich selbst auf eine Hand voll Plug-ins, die mir das liefern können, worauf ich hinaus will.

Peter:
Wie kam es zu den Sängerinnen aus deinen Stücken?

Martin:
Ich brauche Sängerinnen, die sich nicht zu fein dafür sind, wirklich tief in die Emotionen rein zu gehen. Das ist nämlich die große Qualität von Frida und Agnetha gewesen, dass sie absolut mit ihrer Rolle im Song verschmelzen konnten. Das ist eine Qualität, wie sie auch gute Schauspieler mitbringen. Viele Sängerinnen wollen aber cool sein, das kann ich nicht gebrauchen.

Es gab eine lange Casting-Phase, ca. 20 bis 30 Sängerinnen standen bei mir in der Vocal-Booth, einige waren sehr gut, passten aber nicht recht zum Musikstil, ein paar waren auch technisch nicht in der Lage, die Sachen zu singen und wieder andere hätte ich gern gehabt, die mochten aber meine Musik nicht oder konnten sich nicht vorstellen, in welche Richtung das gehen soll.

Die GROENALUND Vocals Julia & Lisa

Ein so aufwändiges Projekt ist am Anfang einer gewissen Fluktuation der Beteiligten Künstler unterworfen, weil sie alle irgendwie für ihre Existenz kämpfen müssen, und ich noch keine nennenswerten Gagen anbieten kann. Ich brauche also Idealisten, die wirklich hinter dem Projekt stehen und die auch daran glauben, dass wir es schaffen können, eines Tage besser da zu stehen. Im Moment haben wir für die hohen Parts, Julia Koep und für die tieferen Parts Lisa Lazarev. Beide haben zusammen die Vocals für die erste Single „We keep on dancing“ gesungen.

Für die zweite Single „The curse“ ist neu dazu gekommen Mabel Winkler, die wirklich außerordentliches geleistet hat, um der nicht einfachen emotionalen Qualität dieses schön traurigen Songs gerecht zu werden. Wir haben zwei komplette Aufnahmetage, die gut waren, weggeschmissen. Erst der dritte Tag hat uns dann näher an die spezielle Mischung aus Verständnis, Wut und Verletzung geführt.

Peter:
Wie hast du den Sprung geschafft, sodass du heute wirklich von deiner Musik leben kannst?

Martin:

Ich bin stilistisch relativ flexibel, wodurch ich mich ab einem bestimmten Punkt dafür entschieden habe, Filmmusik zu machen. Seit 2008 konnte ich immer wieder mal recht gut davon leben, durch einige Dokumentarfilme, die mit meiner Musik auf ARTE liefen, aber es gibt natürlich auch gewisse Durststrecken. Generell wird der Markt immer schwieriger. Junge Komponisten drängen in großer Zahl auf den Markt, weil jeder heute zu Hause mit ein paar YouTube-Workshops und einer Heim-DAW nach Hans Zimmer klingen möchte. Parallel dazu sinkt der Wert von Musik immer weiter durch die absolute Verfügbarkeit durch Spotify und YouTube. Internetseiten, die billig oder gar umsonst Lizenzen für Filmmusik anbieten, drücken auf die Preise, die ich eigentlich nehmen müsste.

Das Problem ist, dass durch die nicht stattfindende Vergütung der Nutzung von Mediatheken meine GEMA Einnahmen auf ein Viertel zusammengeschrumpft sind. Hier ist der Gesetzgeber gefordert, etwas für Autoren und Kreativarbeiter zu tun. Leider ist unsere Lobby nicht so stark, wie sagen wir mal die Autolobby. Und leider sind viele dazu bereit, umsonst oder für Ruhm zu arbeiten. Auf lange Zeit verliert dadurch aber die Qualität der künstlerischen Arbeit, weil du dann Zeit für einen Nebenjob opfern musst. Eine Zeitlang musste ich das auch. Hab ich’s also geschafft? Ja, irgendwie, aber es bleibt spannend.

Peter:
Weißt du noch, welche Filmproduktion das war, die dich damals als erstes unterstützt hat?

Martin:
Ja, Andre Schäfer von Florianfilm in Köln hat mir damals eine Chance gegeben. Ich hab sie dankbar genutzt. Mein erster Dokumentarfilm auf ARTE war über Jeepneys auf den Phillippinen. Man kann den immer noch auf meiner Website sehen.

Peter:
Wie gehst du heute vor, um neue Jobs in der Filmindustrie an Land zu ziehen?

Martin:
Ich baue mein Netzwerk aus, ich spreche Regisseure auf Film-Premieren an.

Peter:
Und nun, nach all den Ups and Downs als Filmmusikkomponist, kommt nun das Projekt GROENALUND hinzu, obwohl du den Durchbruch als Filmmusiker noch nicht ganz geschafft hast. Siegt bei so einem Herzensprojekt dann die Leidenschaft quasi über die Rationalität?

Recording Julia Koep

Martin:
A
bsolut, ja. Ich hoffe aber, dass die Groenalund Fans uns ab der dritten oder vierten Single vertrauen und bereit sind, uns über die neuen Wege durch Crowdfunding oder Patreon zu unterstützen, damit wir uns Zeit kaufen können, in der wir ernsthaft am kommenden Album arbeiten können. Und wir wollen dann auf jeden Fall auch damit auf die Bühne, um das auch live rüberzubringen.

Peter:
Der Name Groenalund erinnert nun gar nicht an ABBA. Wieso GROENALUND?

Martin:
Es klingt ein bisschen Schwedisch. Der ernsthafte Abba Fan weiß aber auch, dass das der Stadtteil von Stockholm ist, in dem heute das Abba Museum steht. Dort war immer schon der Vergnügungspark mit Fahrgeschäften und auch eine Bühne, auf der auch Abba in früherer Zeit aufgetreten sind. Der Name sollte eine Verbindung zum Vorbild haben, ohne zu offensichtlich zu sein. Für den Kenner ist es das freilich schon. Wörtlich übersetzt heißt „Gröna Lund“ soviel wie „grüner Hain“, also eine kleine verwunschene Waldlichtung. Meine Band ist vielleicht so etwas wie eine Lichtung im Rauschen des heutigen Mainstream-Walds, wenn man so will.

Ich hab dann aber daraus das Kunstwort Groenalund gemacht, weil das besser aussieht und weil ich auch keine Markenstreitigkeiten mit dem Freizeitpark haben möchte.

Recording Lisa Lazarev

Peter:
Nochmals zurück zum ABBA Sound. Du orientierst dich an Abba, aber beschränkt dich das dann nicht in gewisser Weise, Abba im Prinzip „nachzumachen“?

Martin:
Dieser Sound ist mir so selbstverständlich, dass ich gar nicht das Gefühl habe, etwas nachzumachen. Ich denke, man macht Dinge nach, wenn sie einem eben nicht zufliegen und man den Kopf anschalten muss, um eine Ähnlichkeit herzustellen. Bei mir passiert das von selbst, das heißt, ich muss mich eher anstrengen, nicht nach Abba zu klingen. Irgendwann hab ich mir dann erlaubt, das einfach zuzulassen. Dabei möchte ich aber unbedingt auch das Rad weiter drehen. Schließlich habe ich auch noch andere Wurzeln und Einflüsse. Ich muss und will nicht alles genau so machen, wie Abba es gemacht hat. Mir ist folgendes Zitat von Benny wichtig, der sehr geizig bei der Lizenzierung von Samples aus Abba Songs ist: „Do your own thing!“

Peter:
Was ist deine Vision für GROENALUND?

Martin:
Eine funktionierende Band mit Stammmusikern wird von einer weltweiten Community soweit unterstützt, dass sie entspannt an der Musik arbeiten kann, die aufgrund dessen immer besser wird. Alle zwei Jahre ein Album und eine Tour und dann natürlich Weltherrschaft bzw. Weltfrieden.

Peter:
Wie geht es jetzt kommerziell bei dir weiter? Wendest du dich an eine Plattenfirma oder willst du alles selbst vermarkten?

Martin:
Momentan finanziere ich alles vor. Es ist absehbar, dass das auf Dauer nicht funktionieren kann, deswegen sind wir irgendwann auf den Erfolg angewiesen. Ich versuche, die neuen Wege des Internets als Marketinginstrumente zu nutzen. Es gibt unsere Band-Homepage www.groenalund.com, dort kann man unsere Singles und irgendwann auch unser Album runterladen. Geplant sind auch eine CD und wenn es gut läuft ein Vinylalbum. Die alten Strukturen von Plattenlabel und Majordeal scheinen zerstört. Ich möchte gern glauben, dass es irgendwo Fans für unsere Musik gibt, die auch bereit sind, uns finanziell zu unterstützen, weil sie unsere Musik einfach mögen und mehr davon wollen. Aber einen anderen Weg sehe ich gerade sowieso nicht. So prickelnd waren die alten Bandübernahmeverträge glaube ich auch nicht. Für Groenalund wäre mir wichtig, dass wirklich alle Beteiligten fair am Gewinn beteiligt werden, sollte sich der irgendwann einstellen, aber bis dahin ist es noch ein arbeitsreicher Weg.

Peter:
Vielen Dank Martin. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung und drücken dir alle Daumen!!!

Cover Single: Groenalund – The Curse

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Forum
  1. Profilbild
    dilux AHU

    etwas ot, aber seid wann hat den herr grandl einen elka synthex? und wieso steht der nicht im studio?

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @dilux Du wirst es nicht glauben, aber in meinem winzigen Keller-Studio hat keine einzige Tastatur mehr Platz. Und so habe ich hin und wieder die Gelegenheit während der Arbeit mal ein wenig an Sounds zu schrauben :-)

      • Profilbild
        dilux AHU

        @Tyrell ja, nein, ich meine blos, ein synthex! eine wahre rarität, im gegensatz dazu wird man in der bucht mit jupitern, prophets und oberheims regelrecht zugeschmissen; ich meine mich auch zu erinnern, das du im blue box artikel zum synthex die „muss man nicht haben“-seite vertreten hast…
        egal, auf jedenfall glückwunsch zu diesem boliden, ein toller synth!

  2. Profilbild
    TobyB RED

    Klasse Typ! Und Klasse Prjojekt! Zwischen den EHXen würd ich sehr wohl fühlen.
    Ich kann ihn verstehen, ich hab auch so ein Faible für Nordic und Northern Soul. Die Visitors LP hab ich auch schon so dermaßen oft gehört und noch nie überhört. Meine ABBA Favoriten sind
    The Day before you came
    http://bit.ly/2Hnh8ty
    und nicht von ABBA gesungen
    I know him so well
    http://bit.ly/2HmIRL0

    Was Bands wie ABBA und andere immer auszeichnete sind die Verweise auf aktuelle Themen und der Einsatz von Technik im Dienste der Musik. Nicht andersrum. Musikalisch bin ich zwar näher dran an Secret Service
    http://bit.ly/2zKBtpi
    aber seine anderen Ansichten über Youtube, Spotify und Co kann ich absolut nachvollziehen. Ironischerweise kommt Spotify aus Schweden.

    • Profilbild
      Martin Gerke

      @TobyB Hallo Toby, danke fürs Durchlesen.
      Ja, diese beiden Songs mag ich auch sehr gerne. Mir ist nicht ganz klar, was Du mit EHXen meinst…?

      lg,
      Martin

      • Profilbild
        TobyB RED

        @Martin Gerke Hallo Martin,

        ich hab ne ganze Kiste voll mit EHXen und mein Outboard ist auch voll damit. :) Ich liebe die Dinger. Was ich sehr gut finde das viele Pedale mit CVs über den Expression In angesteuert werden können, Und den Sound somit drastisch beeinflußen können. Deswegen fühlte ich mich wohl ;)

  3. Profilbild
    costello RED

    Sympathisches Interview. Ja, das „Metaphysische“ bei ABBA. Mich hat Waterloo damals förmlich elektrisiert, diese Piano-Akkorde musste ich sofort nachspielen. Und später ging’s mir halt so, dass ich als bekennender ProgRock-Fan mir nicht eingestehen wollte, dass ABBA perfekte Pop-Musik produzierten. The Visitors war dann der Wiedereinstieg und inzwischen mag ich die anderen Platten auch. Gefreut hat mich im Interview auch die Erwähnung des SY-2, der Nachfolger des Yamaha SY-1, den ich selbst spiele. Der Filtersound ist einfach nur genial!

    • Profilbild
      Martin Gerke

      @costello Wenn man ehrlich ist, ist Abba mit den Produktionsmethoden und komplexen Songstrukturen nicht so weit weg vom Prog-Rock.
      Oh, ja, der SY2 ist ein unverzichtbares Instrument für mich geworden. Da ein GX1 wohl eher unerreichbar scheint, ist dieser kleine „Orgelaufsatz“ wirklich die Geheimwaffe, um in die Nähe des GX1 zu kommen.
      Der Grundsound der Filter und Oszillatoren ist tatsächlich identisch mit dem GX1, das merkt man, wenn man wie ich, den SY2 in Einzelstimmen samplet und dann anfängt, ihn mit sich selbst so oft zu layern, bis man ein mächtiges polyphones Pad auf dem EMU liegen hat. Dieses seidig, warme und für meine Ohren sonderbar emotionale Feeling, das nur der GX1 hat, stellt sich auch auf diese Weise ein. Natürlich hab ich den GX1 noch nicht in natura gehört, aber was ich so von den Alben runterhöre, werde ich mit meiner Methode adäquat für künftige Groenalund-Songs umsetzen können.
      Der CS 30 ist deswegen eine sehr gute Ergänzung dazu, weil er die brachiale Seite des GX1 gut darzustellen vermag (z.B.Basssound bei „does your mother know“). Der SY2 ist eher auf der eleganten und weichen Seite.
      Ich kann gern mal ein paar Klangbeispiele machen :-)

      • Profilbild
        costello RED

        @Martin Gerke Hallo Martin, ich hatte hier für amazona.de mal einen Blue Box-Artikel zum SY-1 produziert. Gerade auch das Hochpassfilter macht diesen eleganten, seidig-summenden Sound. http://bit.ly/2p3kFGS
        Einen SY-2 zu samplen und so einen polyphonen GX 1 nachzubauen, das ist natürlich genial. Dass der CS-30 so brachial daherkommt, erstaunt mich. Ich hatte den CS-40M und auch einen CS-15D. Ersterer war ein Modulationsmonster und hatte drei Filterarten plus Ringmodulation. Aber klanglich habe ich ihn als eher kultiviert in Erinnerung.

        • Profilbild
          Martin Gerke

          @costello Ja, schon kultiviert, aber wenn man ihn samplet und polyphon spielt, geht das eher in Richtung Hornsection, während der SY als Multisample selbst mit dem Trompetenpreset immer was streicherartiges hat. Klangbeispiele sind auf dem Weg…

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Schönes Interview. Sehr interessant und sympathisch. Ich bin auch mit der Musik von ABBA aufgewachsen. Die Platten liefen bei meinen Eltern damals hoch und runter. :D

    • Profilbild
      Martin Gerke

      Hallo Marko, Dankeschön!
      Ich habe dein Polysix-Video auf YouTube glaube ich schon mindestens 50 mal gesehen, weil ich selbst noch kein geeignetes Exemplar gefunden habe. Wird Zeit, dass er sich zu meinem Mono/Poly gesellt ;-)

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Martin Gerke Gerne. :) Das freut mich. Aber überleg es dir gut, der Polysix ist ein echtes Sensibelchen. Den aus dem Video gibt es schon nicht mehr. Schau ruhig weiter die Videos, das freut uns beide. :D ;)

        • Profilbild
          Martin Gerke

          Jetzt hab ich endlich einen :-) Hab glaube ich ein gut erhaltenes Modell erwischt. Der wird direkt mal für die kommenden Groenalund-Songs feierlich in Betrieb genommen.

  5. Profilbild
    solartron

    … und die analogen ESS-YPSILONE von Yamaha hat wohl auch noch keiner geschafft in ein VSTi zu gießen…

  6. Profilbild
    iggy_pop AHU

    Ich kann mich erinnern, daß mir Martin Gerke in den 1990ern immer etwas schnöselig, klugscheißerisch und besserwisserisch vorkam („Der Klaus Schulze spielt da ja immer nur kleine Sekunden“), wenn er sich in Interviews äußerte — das hatte immer was von „ich bin Musikstudent und weiß es deshalb besser“. Das fand sich dann auch in der Musik wieder, die ich deswegen immer als irgendwie Etepetete und überkandidelt wahrgenommen habe. Das ist, zum Glück, einer — wie ich finde — recht differenzierten Sicht der Dinge gewichen, und mit diesem Statement spricht er mir aus der Seele:
    .
    „Die sozialen Medien im Internet sind deswegen voll mit halbgaren bis unfertigen Sachen, die insgesamt ein bedeutungsloses Rauschen erzeugen. Die guten Sachen, die es auch noch gibt, ragen qualitativ daraus hervor, müssen aber trotzdem unter erschwerten Bedingungen um Aufmerksamkeit kämpfen.“
    .
    Das bringt es auf den Punkt.

    • Profilbild
      Martin Gerke

      @iggy_pop Ein Schnösel ist jemand, der laut Duden von sich eingenommen und arrogant ist und sich und seine Weltsicht über andere stellt. Ich frage mich, was du hier gerade machst Herr…Pop??
      Ich stehe jedenfalls immer noch dazu, dass für mich, mein ehemals großes Vorbild Klaus Schulze, mit zunehmenden Wissen über Musik und Synthesizer immer bedeutungsloser wurde. Wenn das bei dir nicht so sein sollte, dann ist das eben so.
      Ich kann meine Statement von damals (1995) auf jeden Fall immer noch fachlich, jenseits von geschmäcklerischem Gehabe begründen. Aber das dürfte dich gar nicht interessieren.
      Aber schön zu wissen, dass ich eine so bleibenden Eindruck bei dir hinterlassen habe.

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