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Double Feature: NUX Konsequent Delay und NUX Oceanic Reverb Gitarrenpedals

Da kann man NUX sagen!

6. Juli 2017

Die „Minipedalwelle“ schwappt weiter! Diesmal geht es erneut um einen chinesischen Hersteller, dessen Pedale die Maße von maximal der Hälfte einer Zigarettenschachtel einnehmen und dennoch mit großem Sound glänzen sollen. Die Rede ist von NUX, die erst vor Kurzem ihr Angebot an Effektpedalen gleich um eine ganze Serie erweitert haben. Die neue NUX Mini Core Serie besteht aus sechs Pedalen, unter denen die wichtigsten Kategorien zu finden sind. Es wird gezerrt, moduliert und verzögert und wir haben uns für einen Test mal zwei der Kandidaten rausgepickt, den NUX Oceanic Hallprozessor und das NUX Konsequent Digital Delay.

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Facts & Features

Mit den Maßen von 94 x 51 x 53 mm sind der NUX Oceanic und das NUX Konsequent Delay nur geringfügig größer, als es die Pedale von Mooer beispielsweise sind. Dieser zusätzliche Platz wird optimal genutzt, so sind die drei Potis beim Konsequent Delay alles andere als fummelig und lassen sich mit zwei Fingern gut umgreifen. Beim Oceanic Reverb reicht sogar nur ein Regler, der entsprechend groß ausgefallen ist.

Die Potis beider Pedale hinterlassen einen guten Eindruck, auch wenn sie direkt auf der Platine verschraubt wurden und ein wenig in ihrem Sitz wackeln. Dafür aber wurden sie weit genug weg vom Metallschalter platziert, sodass hier ein Fehltritt im Eifer des Gefechts nicht gleich automatisch einen größeren Schaden nach sich zieht.

— NUX Konsequent Delay Stirnseite —

NUX Konsequent und NUX Oceanic – die Gemeinsamkeiten

Auch wenn die Farben beider Pedale unterschiedlich sind, so besitzen sie doch ein paar Dinge gemeinsam. Da wäre zunächst einmal die Tatsache, dass weder das NUX Oceanic noch das NUX Konsequent Delay mit einer Batterie betrieben werden können. Ein 9-Volt-Adapter ist also Pflicht, dieser gehört aber nicht zum Lieferumfang. Somit sollte man, wenn das Pedal nicht sowieso an die zentrale Stromversorgung des Pedalboards angeschlossen wird, noch ein paar Euro für einen entsprechenden Adapter mit einplanen. Wie üblich tut es auch wieder ein Modell aus der IBZ/BOSS Kategorie.

Firmwareupgrade möglich

Oberhalb der Buchse für das Netzteil ist bei beiden Pedalen ein nur wenige Millimeter großer Schlitz im Gehäuse zu erkennen. Etwa ein Kensington-Lock etwa? Nein, es handelt sich um einen Mini-USB-Port, mit dem die Firmware des Gerätes aktualisiert werden kann. Diese beiden Anschlüsse sind leider auch die Einzigen an der Stirnseite, die Audioein- und ausgänge wurden auch hier wieder an der Gehäuseseite platziert und sorgen für eventuelle Unruhe auf dem Pedalboard. Aber gut, das winzige Design der Pedale erlaubt offensichtlich keine bessere Lösung.

— NUX Oceanic Top left —

True- oder Buffered-Bypass? Einstellungen mit dem Metallswitch

Beide Pedale können im True- oder Buffered-Bypass-Modus betrieben werden. Dazu muss man nichts am Gehäuse auf- oder abschrauben, die gewünschte Einstellung wird, ganz simpel durch gedrückt halten vor dem Einstecken des Netzadapters, ausgewählt. Dazu blinkt die LED in einem rhythmischen Takt und signalisiert so den jeweiligen Modus.

Beide Metallschalter sind Softklickvarianten und lassen sich entsprechend leicht und ohne Knacken betätigen. Das ist schon luxuriöser und beim Konsequent Delay, bei dem die Echogeschwindigkeit mit dem Fußschalter eingegeben werden kann, macht das ja auch durchaus Sinn. Beim NUX Oceanic hingegen hätte es ja eigentlich auch ein einfacher mechanischer Schalter sein können, diese Ausführung wird aber natürlich dankbar angenommen. Nun aber zu den beiden Probanden im Einzelnen!

NUX Konsequent Delay

Mit einer Verzögerungszeit von bis zu 800 ms sollte man beim Konsequent Delay für alle Eventualitäten gut gerüstet sein. Doch nicht nur das, denn durch gedrückt halten des Metallschalters verändert sich der Sound von reinen Wiederholungen hin zu punktierten Achteln, die sicherlich interessante Variante bei einem Delay sind. Das NUX Konsequent Delay versteht sich als reines Digital-Delay, also ohne bewusst herbeigeführte Tonfärbungen oder Modulationen gleich welcher Art im erzeugten Signal. Lediglich etwas Sättigung („Saturation“) hat man dem DSP mit eingepflanzt, um das Effektsignal zusätzlich „anzudicken“.

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Die drei Potis mit ihren Beschriftungen für Time, Repeat und Mix bieten keine Überraschungen und ich kann auch bereits schon vor dem Praxisteil berichten, dass sie allesamt ausgesprochen linear in ihrem Regelweg verlaufen und keine „Sprünge“ zu erwarten sind. Trotzdem schade, dass die Regler nicht mit dem Gehäuse verschraubt wurden, sondern durch ihr Wackeln im Sitz darauf aufmerksam machen, dass sie direkt auf der Platine sitzen – ich erwähnte es ja bereits.

Neben ihrer Aufgabe als Betriebsanzeige arbeitet die rot leuchtende LED zusätzlich als optischer Taktgeber für die aktuell eingestellte Verzögerungszeit. Durch zweimaliges Betätigen des Fußschalters wechselt das NUX Konsequent Delay in den Tap-Tempo-Modus, dann kann die Verzögerungszeit auch mit dem Fuß eingegeben werden.

Hören wir rein in das NUX Konsequent Delay. Für die nun folgenden Aufnahmen wurde folgendes Equipment verwendet: Orange Micro Dark Amp, H&K GL112 Gitarrenbox mit Celestion Vintage 30 Speaker, AKG C3000S Mikrofon, Music Man Silhouette Special Gitarre. Das Konsequent Delay befindet sich im Effektweg des Micro Dark eingeschleift.

Fangen wir mit einer geringen Verzögerungszeit an, das Time-Poti steht auf 9 Uhr in der Früh, die beiden übrigen Potis kauern in 12-Uhr-Position.

Zunächst überrascht die gute Signalqualität, die man bei einem Pedal dieser Preisklasse nicht unbedingt erwarten würde. Der Klang der kleinen Räume geht in Ordnung, da gibt es aber Dinge, die das kleine NUX Konsequent Delay aber besser kann. Wie zu hören im nächsten Klangbeispiel, hier wurde eine Variation mit den punktierten Achteln eingespielt. Auch wenn der Hersteller es vielleicht gar nicht beabsichtigt hat, so sind in den Wiederholungen doch deutliche Färbungen wahrzunehmen, die ein wenig an einen Tape-Echo-Sound erinnern.

Man muss auch bemerken, dass der Metallschalter die drei Funktionen (an/aus, „Hold“ für die Aktivierung der punktierten Achtel und Tap-Tempo-Funktion) erstaunlich gut meistert. Zu Beginn auftretende Fehltritte sind nach ein paar Minuten Beschäftigung mit dem Pedal kein Thema mehr.

Im letzten Beispiel nun das Konsequent Delay mit fast voll aufgeregelter Verzögerungszeit. Auch hier hört man die leicht analoge Färbung gut heraus, trotzdem bleibt das Signal stets klar und definiert.

Ein gutes Bild, das das NUX Konsequent Delay abgibt! Das macht neugierig auf das Oceanic und das schauen und hören wir uns nun an.

NUX Oceanic Reverb

Wie, tatsächlich nur ein einziger Regler für einen derart komplexen Algorithmus? Ja, in der Tat, ein einziges Poti muss beim NUX Oceanic Reverb dafür ausreichen. Primär dient es zum Einstellen der Halldauer (Decay), doch auch hier besitzt der Fußschalter mehrere Funktionen. Zwei, um genau zu sein. Seine primäre Funktion dient dem Einschalten der metallicschwarzen Kiste, für die Zweite wird der Schalter gedrückt gehalten. Dann leuchtet prompt eine kleine LED mit der Beschriftung „Level“ rechts oben auf und signalisiert, dass nun die Hallstärke bestimmt werden kann. Auch hier funktioniert das wieder sehr gut, beide Funktionen lassen sich nach ein paar Minuten Beschäftigung mit dem Oceanic blind bedienen.

Hören wir rein in das NUX Oceanic Reverb – mit identischem Set-up natürlich. In Klangbeispiel 1 hören wir einen sehr kleinen Raum, das Decay-Poti befindet sich in 9-Uhr-Position, die Effektstärke bei ca. 50 %.

Auch hier gibt es wieder Pluspunkte zu verteilen, vor allem auch für das niedrige Rauschspektrum. Denn wir wissen ja alle: Nichts zerstört eine schöne Hallfahne so zuverlässig, wie ein kräftiges Rauschen im Signal.

Das NUX Oceanic Reverb besitzt einen recht dunkeln Charakter, die Hallräume klingen zwar sehr dicht, sind dafür aber nicht unbedingt reich an Höhen und Präsenzen. Gut, muss ja auch nicht sein, auch gedämpfte Hallsounds können durchaus gefallen und ihren Sinn und Zweck erfüllen. So wie im nächsten Klangbeispiel, bei dem das Decay-Poti nun genau auf 12 Uhr verweilt.

Am besten zu hören ist der Klangcharakter des NUX Oceanic Reverb aber wohl im nächsten Klangbeispiel, bei dem die Verzögerungszeit nun kurz vor dem Maximum liegt. Absolut brauchbar!

— Die sechs neuen Effekte der NUX Mini Core Serie —

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Fazit

Die beiden Pedale NUX Konsequent Delay und NUX Oceanic Reverb verlassen unsere Redaktion mit einem sehr guten Bild. Ich muss gestehen, dass ich am Anfang eher skeptisch war, denn allzu oft schon haben diese „Mini-Treter“ aus China bei uns einen eher schwachen (oder zumindest dem niedrigen Preis geschuldeten) Auftritt hingelegt. Das ist hier anders, Klangqualität und Rauschverhalten der beiden Pedale können auch mit doppelt so teurer Konkurrenz locker mithalten.

Der einzige Minuspunkt betrifft die Potis beider Kandidaten, die aufgrund ihrer Befestigung direkt auf der Platine nicht unbedingt den haltbarsten Eindruck vermitteln. Dennoch sind die beiden Pedale NUX Konsequent Delay und NUX Oceanic Reverb eine lohnenswerte Alternative für Musiker, die auf ihr Budget achten müssen, ohne aber dabei auf einen ordentlichen Sound verzichten wollen. Gut und günstig, daher gibt es von uns die Empfehlung: Antesten!

Plus

  • Klang
  • einfache Bedienung
  • Rauschverhalten
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Softklickschalter

Minus

  • Befestigung der Regler

Preis

  • Ladenpreis: je 69,90 Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    A.Vogel AHU

    Schön, dass jetzt hier endlich auch mal NUX getestet wird.
    Ich habe etliche Geräte von denen, und auch wenn sie nicht in jeder Einstellung herausragend klingen sind sie mindestens immer gutes Mittelmaß mit einigen wirklich tollen Features.
    So z.B. das NUX Time Force, dass eine gute Bedienbarkeit mit einem meist mehr als ordentlich Klang verbindet, und das zu einem Preis um die 60 EUR.

  2. Profilbild
    Zetahelix

    Ich hab ein Nux SE Timer seit Anfang des Jahres und bin sehr zufrieden, nicht mal 40 Euro hat das Teilchenl gekostet und hat sogar Tap Tempo!. Klang für mich besser als die Delays von Mooer!

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