Transistorverstärkung
Nachdem die Erfindung des Halbleitertransistors die Verarbeitung und Steuerung elektronischer Signale und damit unsere ganze Welt revolutionierte, schickte sich diese auch an, die Verstärkung von Klangsignalen zu revolutionieren. Im Hi-Fi-Bereich lagen die Vorteile der neuen Technik sofort auf der Hand: Sie war zum einen viel einfacher und billiger als die Verwendung von Röhren und Heizdrähten, funktionierte dabei zuverlässiger und ohne Störungen. Des Weiteren war sie viel weniger anfällig gegenüber Übersteuerung und konnte somit viel originalgetreuer und verzerrungsfrei verstärken als es Röhrenverstärker konnten.
Für die meisten Einsatzgebiete also ideal und auch Gitarrenverstärker wurden mit dieser Technik gebaut und so deutlich erschwinglicher, auch für Wohnzimmerrockstars. Im Grunde funktionierten auch sie ganz ähnlich wie die Vorgänger mit den heißen Drähten, indem sie eine Vorstufe und eine Endstufe besaßen, die sich jeweils übersteuern ließen und so Overdrive und Distortion viel einfacher und günstiger bereitstellten als Röhrenverstärker.
Auf dem Papier fast gleich, sind die Verstärker in der Praxis doch von mehr Unterschieden gekennzeichnet, als es beabsichtigt war. Auch wenn es wunderbar gut klingende Transistorverstärker gibt, blieben die Röhrenvarianten bis heute beliebter. Der Hauptgrund dafür dürfte in der Art des Clippings, also des Verzerrens des Signals, zu finden sein. Röhrenverstärker bieten ein softes Clipping, also eine weichere Beschneidung der Sinusamplitude an den jeweiligen Extremen, wenn sie übersteuert werden. Dabei fängt das Clipping auch schon früher an und wird graduell deutlicher, sobald der Eingangspegel steigt. Dieser weiche Übergang aus dem unverzerrten in den verzerrten Bereich ist es, was den Röhrenverstärker so warm und organisch klingen lässt.
Nicht zuletzt wuchs die Röhrenverstärkung seit den 50er Jahren zu einem Bestandteil des Instruments heran, bestehend aus der Einheit aus Verstärker und Gitarre. So konnte die Transistortechnik die ansonsten fast überall veraltete Röhrentechnologie nie ganz ersetzen. Allerdings gibt es mit den Hybridverstärkern eine Kombination aus den Vorteilen beider Technologien, indem oft eine Röhrenvorstufe für die Klangerzeugung und Verzerrung sorgt, während die Endstufe von einem Transistor übernommen wird. Diese Variante stellt auch preislich einen Kompromiss dar und findet sich in vielen Mittelklassemodellen, aber auch im Einsteigerbereich wieder.
Hi Tilmann,
schöner Einstieg in die Materie.
Besonders wichtig ist dein Kapitel über die richtige Box.
Oft wird viel rum experimentiert, FX vor dem Amp oder im Einschleifweg, verschiedene Röhren, was im Endeffekt viel am Sound aus macht ist Box/Speaker.
Bei mir inzwischen Jensen Neodym 2×10″ oder/und 1×12″ in offener Box, beim Amp lasse ich evtl. mit mir reden…