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Test: Beyerdynamic DT-240 Pro, Kopfhörer

Günstiger, aber gleich großer Sound?

4. Dezember 2017

beyerdynamic dt 240 pro

Den großen Sound der Brüder verspricht der neue Beyerdynamic DT 240 Pro Studiokopfhörer und das zu einem überaus moderaten Preis. Die Ankündigung des DT 240 Pro hat bereits für viel Aufsehen und Interesse gesorgt, somit waren wir mindestens genauso gespannt, wie sich der Kopfhörer im Test schlägt.

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Mit dem Beyerdynamic DT 240 Pro möchte der in Heilbronn ansässige Hersteller Beyerdynamic sowohl Musiker und Produzenten ansprechen als auch den mobilen Einsatzbereich abdecken. Dass sich beides nicht ausschließt, haben andere Hersteller bereits bewiesen. Beyerdynamic setzte da in der Vergangenheit eher auf Diversität, die größeren Modelle wie den DT 770 Pro, den DT 880 Pro oder den DT 990 Pro gibt es mit unterschiedlichen Impedanzen, eben je nach Einsatzgebiet von 32 bis 600 Ohm. Der Beyerdynamic DT 240 Pro bietet in diesem Bereich eine Impedanz von 34 Ohm, was sehr gering ist und zunächst einmal nach Smartphone & Co schreit.

beyerdynamic dt 240 pro

Heißt aber nicht automatisch, dass es anders herum nicht funktioniert und letztlich spielen die anderen technischen Daten des Kopfhörers hierbei auch eine entscheidende Rolle. Daher erstmal alles im kurzem technischen Überblick:

  • Übertragungsbereich: 5 – 35.000 Hz
  • max. Schalldruckpegel: 119 dB
  • Nennimpedanz: 34 Ihm
  • Klirrfaktor: < 0,1% (1 mW/500 Hz)

Zum Lieferumfang des Beyerdynamic DT-240 Pro gehört ein Kabel, das auf halber Strecke spiralförmig ist, auf der zweiten Hälfte gerade. Die Länge beträgt 1,25 m, ausgezogen kommt man auf knapp 3 Meter. Zur Aufbewahrung bringt der Kopfhörer gleich eine passende Softtasche mit, ein vergoldeter Adapter von Klein- auf Großklinke liegt ebenfalls bei. Interessant ist, dass sich das Kabel auf beiden Seiten des Kopfhörers einstecken lässt, in der Regel liegt der Anschluss stets an der linken Ohrmuschel.

beyerdynamic dt 240 pro

Die Ohrmuscheln des DT-240 Pro fallen relativ klein aus, für ein geschlossenes Modell schon fast zu klein. Der Hersteller verweist in diesem Fall auf die selbst geschaffene Bauweise „Compact Over Ear“ was eine Mischung aus „Over Ear“ und „On Ear“ darstellt. Fakt ist, der DT-240 Pro sitzt mit seinen mit Kunstleder ausgestatteten Ohrmuscheln angenehm auf den Ohren auf, zugutekommt dem Kopfhörer hierbei auch das äußerst geringe Gewicht von 169 Gramm. Auch bei längeren Hörsessions bleibt es bei diesem angenehmen Tragekomfort, sonderlich heiß wird es unter dem Kopfhörer auch nicht.

beyerdynamic dt 240 pro

Hinsichtlich der Verarbeitungsqualität liegt der DT-240 Pro auf einem hohen Niveau. Entsprechend dem Preis findet man hier eine solide Mischung aus Kunststoff und Aluminium, das Niveau liegt aber nicht auf dem der größeren Modelle à la DT 770 Pro bis DT 990 Pro. Diese sind doch deutlich robuster aufgebaut und in der Regel „heavy road tauglich“. Dieses Prädikat würde ich dem Beyerdynamic DT-240 Pro nicht verleihen, er sollte also eher im Studio oder im gemäßigten mobilen Umfeld zum Einsatz kommen.

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Optisch stellt sich der Kopfhörer sehr dezent und zurückhaltend dar. Kein bulliges Auftreten, sondern eher dezent schick würde ich es nennen. Entsprechend sind die Außenseiten der Ohrmuscheln gestaltet, nahezu flach und lediglich mit dem Hersteller- und Produktnamen bedruckt. Die beiden Ohrmuscheln passen sich gut dem eigenen Kopf an, auch dies ein Plus für den Tragekomfort.

Klang

Getestet wurde der Beyerdynamic DT-240 Pro an unterschiedlichen Quellen, vom Apple Smartphone über den Kopfhörerausgang eines Mackie 1604 Mixers bis hin zum SPL Phonitor mini war alles dabei. Nicht überraschend, aber wichtig, der DT-240 Pro spielt auch bei vermeintlich ausgangsschwachen Quellen mit einem iPhone sehr laut auf. Hier kommt ihm natürlich die geringe Impedanz entgegen. Allerdings arbeitet der Kopfhörer auch gerne mit professionellerem Equipment wie dem Phonitor mini zusammen, auch hier macht er insgesamt eine gute Figur.

beyerdynamic dt 240 pro

beyerdynamic dt 240 pro

Das Klangbild des DT-240 Pro ist angenehm ausgewogen, wenn auch der Bassbereich für meinen Geschmack etwas betont wird. Völlig entspannt kommen die Höhen rüber, hier ist der DT-240 Pro äußerst gut aufgestellt und wird zu keiner Zeit angestrengt scharf.

Die Bässe sind beim neuen Beyerdynamic schön straff und gehen für einen solch kompakten Kopfhörer erstaunlich tief runter. Auch kurze Anschläge vermag der DT-240 Pro gut umzusetzen. Das hätte ich so nicht erwartet, ein klarer Pluspunkt. Dagegen sind mir die Mitten und Höhen im Gesamtbild fast schon zu vernachlässigt, sie stehen gegenüber dem Bass gelegentlich etwas zurück.

beyerdynamic dt 240 pro

Beim Stereopanorama schlägt sich der Beyerdynamic äußerst wacker, wenngleich er in diesem Bereich einige Probleme bekommt. Alles was leicht nach außen weg von der Mitte des Stereofelds geht, scheint dem DT-240 Pro Probleme zu bereiten, hier kann er leider nicht ganz überzeugen. Zum Mixen und Mastern ist er also nur bedingt geeignet, eher zum Abhören bei der Aufnahme. Hier kommt ihm dann auch die gute Schallisolierung zugute, denn nach außen dringt beim DT-240 Pro kaum etwas. Auch von den lärmenden Außengeräuschen bekommt man unterhalb des Kopfhörers kaum etwas mit, sehr gut.

Bleibt am Ende die große Preisfrage: Kann der Beyerdynamic DT-240 Pro mit seinen großen Brüdern mithalten? Ein klares Nein, aber das hat wahrscheinlich keiner ernsthaft erwartet und Beyerdynamic hat den DT-240 Pro auch nicht hierfür konzipiert. Klare klangliche Unterschiede gibt es zu den beiden Brüdern DT-880 und DT-990, die ich zum direkten Vergleich heranziehen konnte. Sie schlagen den kleinen Bruder klar in Sachen Auflösung des Klangbilds, Stereopositionierung und auch bei der Verarbeitungsqualität. Nimmt man den Sparpreis von 100,- Euro für den DT-240 Pro hinzu, kommt man am Ende aber auf ein gutes Testurteil mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis, denn für 100,- Euro habe ich bisher noch keinen besseren Kopfhörer gehört.

beyerdynamic dt 240 pro

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Fazit

Der Beyerdynamic DT-240 Pro ist ein guter kompakter Kopfhörer für den Einsatz im Studio – beispielsweise bei Aufnahmen – oder für den mobilen Einsatz. Solide verarbeitet und mit einem schlichten Design ausgestattet kann der DT-240 Pro (fast) auf ganzer Linie überzeugen, vor allem wenn man das Preis-Leistungs-Verhältnis betrachtet. Das Klangbild ist gut und aufgeräumt, leicht betont im Bassbereich und äußerst entspannt in den Höhen. Hier und da gibt es sicherlich Anlass zur Kritik, gerade auch im Hinblick auf das Stereofeld, so dass die größeren Modelle der DT-Reihe weiterhin die Nase vorne haben.

Plus

  • überaus gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • entspannte Höhen

Minus

  • Probleme bei der Abbildung des Stereofelds

Preis

  • Ladenpreis: 99,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    SimonChiChi AHU

    Und noch ein schwarzes Plastikdings. Warum wird den um Kopfhörer so ein hype gemacht. Seit20 Jahren ist doch da nichts wirklich bahnbrechend Neues erfunden worden – und doch kommt als paar Minuten ein neuer Kopfhörer für Musiker auf den Markt, der angeblich ncoh besser ist als alle anderen. Die Klassiker tuns aber immer noch genau so gut. Hab seit Ewigkeiten einen K271 – dem reicht keiner das Wasser. Punkt.

    • Profilbild
      fkdiy

      @SimonChiChi Die hatte ich auch lange Zeit, war aber sehr unzufrieden. Vermutlich auf Grund der geschlossenen Bauweise klang irgendwie alles etwas dumpf, hatte aber trotzdem keinen gut definieren Bass. Zum mixen haben sie mir jedenfalls nicht getaugt.

      Habe dann auf die K712 pro gewechselt, und die Sonne ging auf.

      Also vollkommen in Ordnung, wenn du glücklich bist, aber für mich persönlich war das ein Hammer Upgrade und die mit am besten angelegten Euros aller Zeiten. Also musiktechnisch gesehen. ;)

  2. Profilbild
    Franz Walsch AHU

    In der Technik hat sich eine Menge getan, aber sicherlich nicht in dem Umfang wie es uns das Marketing und die Werbung Glauben machen will. So ist ein »AKG K1000« heute technisch wie klanglich keine Referenz mehr (Headphonia hat es getestet!).
    Die niederohmigen Vertreter sind der Generation iPod/MP3 und mobile Telefone geschuldet.
    Die Modellinflation ist ähnlich kritisch zu sehen, wie bei den Studiomonitoren. Erfreulich an der Entwicklung ist aber, das es um den Hunderter herum schon sehr gute Kopfhörer gibt.
    Ich würde aber keinen Studiokopfhörer für diesen Preis anschaffen.
    Ebenso wenig wie ohne Hörtest (beim Akustiker!) mehr als 300 Euro für einen Kopfhörer.
    Auch haben heute die Kopfhörerverstärker eine größere Bedeutung als vor noch zehn Jahren.
    Das wertet die alten Schätze nicht ab und ich verwende auch gerne und viel meinen DT-48.
    Bei dem getesteten Modell finde ich die T-Note = Tragekomfort problematisch.

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