Vier Regler für ein Halleluja!
Der Elysia Karacter ist ein Class-A Stereo-Saturator, den es bisher nur im API 500 Format gab und der nun auch als 19 Zoll Version angeboten wird. Dank seiner unterschiedlichen Betriebsarten bietet der Karacter von subtiler Sättigung über Röhren-ähnlichem Overdrive bis hin zu deftiger Verzerrung eine große klangliche Vielfalt. Sein Aufgabenbereich beinhaltet daher nicht nur das Färben einzelner Signale beim Recording oder im Mix, sondern auch die Summenbearbeitung beim Mastering.
Auf den ersten Blick
Der Karacter ist mit dem gewohnt blau-silbernen Elysia-Design versehen. Sein robustes Gehäuse hat eine Größe von 19 Zoll mit einer Höheneinheit und bringt rund zwei Kilogramm auf die Waage.
Pro Kanal gibt es vier Regler (Drive/Warp, Color-Filter, Gain und Mix) und vier Drucktaster (Bypass, FET-Shred, Turbo-Boost und Stereo-Link beziehungsweise M/S-Mode). Trotz des Rufs als High End-Schmiede und des strengen Designs lässt sich an Hand der Begriffe „Warp“ und „Turbo Boost“ schnell erkennen, dass die federführenden Köpfe bei Elysia auf jeden Fall Humor und einen Hang zur TV-Serien-Nostalgie haben. Das spiegelt auch das gut lesbare Bedienungshandbuch wider, in dem häufiger komplexe Vorgänge in einem leicht verständlichen Musiker-Deutsch zusammengefasst werden.
Mit dem Drive-Regler wird der Grad der Verzerrung festgelegt, während das Color-Filter maßgeblich das Frequenzverhältnis der erzeugten Obertöne beeinflusst. Der Gain-Regler dient zum Aussteuern des Ausgangssignals und mit dem Mix-Poti wird das Verhältnis zwischen trockenem und bearbeitetem Signal bestimmt, so dass ein Parallelbetrieb möglich ist.
Die zwei Kanäle des Karacters lassen sich zunächst separat für zwei Monosignale nutzen und mit der Stereo-Link-Funktion übernimmt der linke Reglersatz die Steuerung beider Kanäle. Als Besonderheit ist auch die Mid-Side-Matrix zu betrachten, die in Hardware-Produkten sehr selten zu finden ist. Mit ihr lassen sich die Seiten getrennt vom Monosignal in der Mitte bearbeiten.
Wie immer bei Elysia, top Qualität und Sound und vor allem nicht einfach „so wie alle anderen“. Schade nur, dass die (bis auf im Falle Xpressor baugleichen) Rackversionen 400 EUR mehr als die 500Series Versionen kosten.
Das Teil würde ich gern mal hinter oder vor einen Sampler hängen.
Schönes Gerät mit interessantem Klang. Mich würde interessieren, wie ein Blindtest gegen das Klanghelm SDRR Plug-In ausgeht.
Hier wurde offensichtlich der entscheidende Kauffaktor übersehen: der Drive „goes up to eleven“!