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Test: Apple Logic Pro X ES1 Software-Synthesizer

All Time-Klassiker unter den Software-Synthesizern

25. Mai 2000
Apple Logic Pro X ES1 Software-Synthesizer

Apple Logic Pro X ES1 Software-Synthesizer

Vorwort der Redaktion 2019
Nach Übernahme der Firma EMAGIC durch Apple, haben wir diesen Test in APPLE ES1 umgetauft. Die Produkte sind jedoch identisch. Da der ES1 seit seiner Einführung 2002 bis heute nicht nachgebessert wurde, zählt dieser Test zum Großteil auch für die heutige ES1-Version, die sich in Apple Logic Pro X befindet.

Emagic ES1 Softwaresynthesizer

Die Erde ist eine Scheibe, auf dem Mars leben Aliens und Softwaresynthesizer klingen genau so gut wie ihre 20fach teureren Hardwarekolegen. Haben Sie´s gemerkt? Eine der oben getroffenen Prognosen ist fast Wirklichkeit geworden.

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Durch zunehmend leistungsfähigere Computer und Software erfüllt sich der Traum vom reinen Computer-Studio. Sequencing und Harddiscrecording waren die ersten gefallenen Bastionen, Mixing und Klangerzeugung folgten.

Systemvoraussetzungen

Mit dem ES1 Softwaresynthesizer schickt die Firma EMAGIC nun ihren ersten Probanden ins Rennen und das zu einem äußerst attraktiven Preis von DM 129,–. Leider wird der ES1 derzeit nur durch die LOGIC Audio-Reihe (AV, Silver, Gold & Platinium) unterstützt. Eine Einbindung in CUBASE oder VST kompatible Software ist ebenso unmöglich wie die Verwendung als autarkes System (wie z.B. ReBirth).

Installation

Der ES1 wird als CD-ROM ohne externes Handbuch geliefert. Dieses befindet sich als PDF File auf der CD-ROM. Angesichts des Preises gut und richtig, bedenkt man, daß sich die meisten Funktionen des ES1 im spielerischen Umgang von selbst erklären.

Die Installation geht bedenkenlos einfach vor sich, denn seit dem LOGIC Software-Up-date 4.0 (Mindestanforderung) ist der ES1 quasi bereits integriert und wird durch die ES1-CD-ROM nur noch frei geschalten. Um unerlaubte Vervielfältigung zu verhindern, frägt LOGIC bei künftigen Starts des Systems hin und wieder nach der Original CD. Leider ist dies inzwischen auch bei einigen Plugg-Ins und VST Klangerzeugern der gängige Kopierschutz. In einigen Jahren werden wir wohl für jeden Neustart 15 Minuten mehr Zeit einplanen müssen, um alle Authorisiereungen durchführen zu können. Da war mir der Kopierschutz auf der HD doch lieber.

Systemauslastung, Steuerung und Polyphonie

Nach dem Start kann der ES1 wie ein extern angeschlossener Synthesizer über die Spuren im Arrange-Fenster von LOGIC aufgerufen werden – und zwar bis zu acht mal mit jeweils 16 Stimmen, wenn die Geschwindigkeit Ihres Rechner mitspielt. Auf unserem PPC 7500/100, den wir mit einer 333Mhz G3 Karte aufgerüstet haben, war dies ohne Probleme möglich. Im Logic Enviroment läßt sich der ES1 editieren (siehe Abbildung), in die Logic-Effektperipherie einbinden und auf die Audio-Hardware des Computers routen, in unserem Fall problemlos auf die Ausgänge einer AUDIOWERK 8 Karte. Da die Kompatibilität zu weiteren Audio-Karten ständig erweitert wird, empfehlen wir einen Blick auf die Homepage von Emagic unter www.emagic.de.

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Klangerzeugung

Der ES1 reiht sich in die Riege der virtuell analogen Synthesizer ein und verwendet die klassische subtraktive Klangsynthese. (Dazu mehr in einem kommenden KNOW HOW SPECIAL.) Ein Hauptoszillator plus Suboszillator sorgen für das nötige Fundament (ähnlich wie z.B. beim ROLAND JUNO 106). Als Wellenformen stehen dem Hauptoszillator die drei Wellenformen Sägezahn, Triangel und Pulse zur Auswahl. Die Pulsweite ist frei einstellbar und modulierbar. Suboszillator und LFO können gar auf eine von sieben verschiedenen Wellenformen zugreifen. Darunter auch Rauschen und –ACHTUNG- EXTERN. Über EXTERN läßt sich jede der in LOGIC aufgenommenen Audio Spuren in den ES1 leiten. Von der dynamisch gefilterten Gesangsspur bis hin zu abgefahrenen LFO Triggern (z.B. eine Percussionspur, die über den LFO einnen ES1 Sequenzer-Sound triggert) ist alles denkbar.

Der resonanzfähige ES1 Low-Pass Filter erlaubt ebenfalls die Auswahl zwischen einer Flankensteilheit zwischen 12dB, 18dB und 24dB. Die 24dB Version existiert in den Ausführungen Klassik und FAT, wobei FAT bei zunehmender Ressonanz den sonst abnehmenden Tieftonbereich verstärkt und somit besonders für ultra tiefe Bässe geeignet ist. Ein zusätzlicher DRIVE Parameter verleiht dem ES1 auf Wunsch einen rauhen, angezehrten Sound.

Leider steht für Filter und Amplitude nur eine einzige Hüllkurve zur Verfügung. Über zusätzliche Modulationsmöglichkeiten innerhalb des Routing-Feldes wird dieses Manko aber teilweise aufgehoben, wenn auch nicht gänzlich beseitigt.

Bedienung und Kontrolle

Die intuitive Oberfläche verhilft selbst dem Einsteiger bei der schnellen Umsetzung von Soundideen. Hier muß EMAGIC ein großes Lob ausgesprochen werden. Hinzu kommt, daß jede Parameterveränderung im Sequenzer aufgenommen werden kann und radikale Klangveränderungen geradezu forciert werden.

Klang und Timing

Der ES1 klingt warm und analog. Er reiht sich nahtlos in die gehobene Preisklasse virtueller Klangerzeuger ein. Vor allem der Klang des ES 1 kann mit seinen virtuellen Hardwarekonkurenten jederzeit mithalten. Leadsounds, Sequenzen und Bässe, dafür ist der ES1 absolut prädestiniert. Schwächen kommen auf bei schwebenden Pads und Streicherklängen. Da macht sich der fehlende zweite Oszillator sowie die fehlende zweite Hüllkurfe schmerzlich bemerkbar. Ebenso ausgefallene Effektsounds sind nur schwer zu realsieren, da auf Cross- oder Ringmodulation sowie Sync auf Grund des fehlenden zweiten Oszillators verzichtet werden mußte.

Ein absoluter Pluspunkt hingegen ist das tighte Timing des ES1 innerhalb des LOGIC Sequenzers. Besonders bei markanten Percussionsounds, die der ES1 dank seiner schnellen Hüllkurven mühelos hinbekommt, verwandelt sich das LOGIC System in eine höllische Groovebox.

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Fazit

Wer einen LOGIC AUDIO (MAC oder PC) sein Eigen nennt, sollte eigentlich bei der Wahl eines virtuell analogen Klangerzeugers nicht lange nachdenken, denn für knapp über DM 100,– gibt es derzeit absolut keine Alternative zum Softwaresynthesizer ES1

 

Plus

  • Druckvoller Sound
  • Einbindung externer Signale
  • Hervorragendes Preis- Leistungsverhältnis
  • Knackiges Timing

Minus

  • Nur ein Oszillator plus Sub-Oszillator
  • Nur eine Hüllkurve
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