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Test: Epiphone, Thunderbird IV Gothic, E-Bass

Thunderbird IV

5. August 2009

Zu den erfolgreichen Bass-Designs des amerikanischen Herstellers Gibson gehört der „Thunderbird“, ein Mahagoni-Instrument mit durchgehendem Hals, besonders Leistungsstarken Humbuckern und extravaganter Formgebung. Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich mal bei einem lokalen Händler so einen in den Fingern – und war von diesem urgewaltigen, an Donnergrollen erinnernden Sound äußerst beeindruckt. Leider ist der Preis für so ein Original auch nicht gerade ohne, umso gespannter war ich auf die preisgünstige Version von Epiphone, die nun in der trendy Gothic-Version zum Test auf Amazona.de vor mir steht.

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Lieferumfang/Verarbeitung

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Der in Korea gefertigte Bass wird ohne Koffer oder Gigbag geliefert, was umso bedauerlicher ist, als dass man dieses Instrument aufgrund der ausladenden Korpusform nicht ohne weiteres in ein schon vorhandenes Behältnis stecken kann. Epiphone selbst bietet kein passendes Gigbag an, sondern lediglich einen Koffer- Kostenpunkt ca.100.- Euro. Diese Zusatzinvestition sollte man beim Kauf also gleich mit einkalkulieren.

Eine Mattschwarze Lackierung, genannt Gothic Black bedeckt das komplette Instrument inklusive Kopfplatte und Halsrückseite. Die Lackierung ist nicht ganz perfekt ausgeführt, wenige einzelne kleine Höcker (warscheinlich Staubkörner) sind auf Hals und Korpus spür- und sichtbar. Der Korpus besteht aus Mahagoni wobei es einen stärkeren Mittelblock und zwei etwas dünnere Korpusflügel gibt, wodurch der Mittelblock etwas herausragt. Das untere Cutaway wird von einem schwarzen Schlagbrett bedeckt, welches mit einem Gothic- Symbol verziert ist. Zusammen mit der schwarzen Hardware muss man zugeben: der Bass hat Stil und sieht irgendwie scharf aus – auch wenn es sicherlich Geschmacksache ist.

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Der Hauptunterschied zum Original ist sicherlich in der Art der Halskonstruktion zu sehen: dem durchgehenden Mahagonihals des Originals steht hier ein geschraubter Hals aus Ahorn gegenüber. Das ist zum einen Preisgünstiger in der Herstellung, zum anderen verspricht es auch einen zum Original verschiedenen Sound, da eine Schraubhalskonstruktion in der Regel einen Ton mit prägnanterem Attack bei etwas weniger Sustain erzeugt, somit also etwas moderner und flexibler klingen kann. Leider ist die Fräsung für den Hals etwas groß geraten – mit bloßem Auge lässt sich ein Abstand zwischen den Kanten von Hals und Korpus ausmachen. Eine solch schlampige Verarbeitung an dieser sensiblen Stelle kann sich auch klanglich auswirken und sollte heutzutage eigentlich nicht mehr vorkommen, zumal es sich hier nicht um ein ausgesprochenes Billig- Instrument handelt. Ansonsten sind alle Holzarbeiten sehr gut ausgeführt und geben keinen Grund zur Beanstandung.

Der Hals liegt mit seinem runden D-Profil gut in der Hand und die 20 Bünde im Palisandergriffbrett sind perfekt abgerichtet, verrundet und poliert, was wiederum ein Sonderlob in dieser Preisklasse verdient. Im 12. Bund befindet sich ein XII– Inlay, ansonsten gibt es die üblichen Dots in der Griffbrettflanke. Auf der abgewinkelten Kopfplatte befinden sich in einer Reihe vier geschlossenen Gotho- Style Mechaniken die ihren Dienst bestens verrichten. Typisch für Gibson/Epiphone-Bässe ist die Gusseiserne Brücke, die an drei Schrauben schwebend auf den Korpus montiert ist und neben dem Justieren von Oktavreinheit und Saitenhöhe auch das Einstellen des Neigungswinkels zulässt.

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Wie beim Original sind zwei Humbucker für die Übertragung des Tons verantwortlich. Epiphone nennt seine hauseigenen Tonabnehmer Ceramic TB plus Bass Pickups wobei das „TB“ wohl für Thunderbird steht und darauf schließen lässt, dass es sich um speziell für diese Bässe konzipierte Modelle handelt. Kontrolliert werden kann das ganze mit der klassisch-passiven Elektronik, bestehend aus je einmal Lautstärke pro Tonabnehmer und einer Höhenblende. Bei letzterer fällt auf, dass das Signal erst auf den letzten Millimetern des Regelweges deutlich an Brillianz verliert, während es vorher nahezu unbeeinflusst bleibt. Hier sollte Epiphone noch mal nachbessern.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Andy Franke

    Also ich habe das Teil vor einigen Wochen als Backup-Bass gekauft. Allerdings in der klassischen Vintage-Sunburst Lackierung. Eine ungenaue Halspassung konnte ich nicht feststellen, alles perfekt. Auch konnte ich kein undifferenziertes Klangverhalten im Bassbereich feststellen, im Gegenteil. Die Lackierung war ebenfalls absolut einwandfrei. Vielleicht liegt das daran, dass die Instrumente „Handcrafted“ sind, wobei es natürlich zu Schwankungen kommen kann.

    Mich hat die Qualität des Thunderbird jedenfalls wirklich umgehauen, zumal ich nur 252,- € für den Bass in einem der großen Online-Stores bezahlen musste. Dort gab es für 30,- € auch ein passendes Gigbag.

    Inzwischen ist das mein Haupt-Instrument geworden und harmoniert perfekt mit meinem Ashdown ABM 600 Evo IV und meiner Ashdown 6X10 Box. Ichplane schon den Kauf der kommenden Epiphone Thunderbird Vintage Pro Variante. Auch meine Band ist übrigend total begeistert von dem Sound des TB.

    Keine Ahnung warum ich erst nach 37 Jahren „meinen“ Bass gefunden habe. ;-)

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