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Test: ESI U46DJ

Test: ESI U46DJ

10. April 2006

Mit der Thematik Digital-DJ setzen sich zur Freude der User, immer mehr Hersteller auseinander. Der koreanische Hersteller ESI schickt jetzt mit dem U46DJ ein speziell für DJs entwickeltes Audio-Interface ins Rennen. Dieser Test soll offenbaren, ob das Interface tatsächlich nur für diesen Einsatzzweck zu gebrauchen ist oder viel mehr dahinter steckt.

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Anschluss-Features
Das nur für das Betriebssystem Windows verfügbare Audio-Interface U46DJ von ESI ist Platz sparend in einem äußerst widerstandsfähigen Metall-Gehäuse untergebracht und wird über einen USB 1.1-Anschluss mit dem Computer verbunden. Da über diese Verbindung neben dem Datenaustausch auch die Stromversorgung stattfindet, entfällt für den „normalen“ Betrieb die Verwendung eines Netzteils. Zwei Anschlusspaare hat man dem Interface zur Verfügung gestellt, die über Kipp-Schalter mit unterschiedlichen Signalen gespeist werden können. Man kann dabei zwischen zwei Stereo-Phono-, vier Mono-Line-Quellen, einer Mikrofon- und einer Hi-Z-Instrumenten-Quelle wählen. Die beiden zuletzt genannten sind jeweils einem Eingangspaar fest zugewiesen und haben einen Pegel-Regler auf der Vorderseite des Interfaces. Auch Kondensatormikrofone können an das ESI-Interface angeschlossen werden – die nötige Phantomspeisung (+48V) liefert dafür ein leider nur optional erhältliches Netzteil. Die bis auf einen Kopfhörerausgang alle auf der Rückseite des Geräts befindlichen Ausgänge setzten sich zusammen aus sechs Line-Ausgängen und einem Mix-Ausgangs-Paar.

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Praxis
Ohne größere Hürden geht die in Betriebnahme des ESI U46DJ über die Bühne. Einfach bei laufendem Rechner ankabeln – die CD mit den Treiber einlegen – fertig! Nicht ganz alltäglich ist, dass man nach der Installation gleich zwei ASIO-Treiber auf seinem Rechner wieder findet. Einer der beiden arbeitet mit einer Sample-Rate von 44,1 kHz und der zweite mit 48 kHz. Beide Treiber unterscheiden sich auch dahingehend, dass der erste alle sechs Ausgänge zur Auswahl bietet, der zweite nur vier. Nicht betroffen von der Wahl der Sample-Rate ist die Anzahl der Eingänge. Eine Einschränkung der Verwendung des Interfaces in einem digitalen-DJ-Umfeld ergibt sich dadurch aber nicht zwangsweise, da in jedem Fall genügend Ausgänge zur Verfügung stehen. Oftmals hat man bei der Verwendung von DJ-Software die Wahlmöglichkeit intern in der Software oder extern über ein entsprechend verkabeltes DJ-Mischpult zu mixen. Flexibler ist in diesem Zusammenhang aber die Verwendung eines externen DJ-Mischpults, da man so analoge Quellen (Plattenspieler) und externe Effekte zu integrieren vermag. Die Anpassung des ASIO-Puffers kann in dem Bereich von 128 bis 2048 Samples vorgenommen werden und somit an die Leistungsfähigkeit des eingesetzten Rechners angepasst werden.

Einsatzbereiche
Ist das ESI U46DJ jetzt ein reines Digital-DJ-Interface? Diese Frage lässt sich eindeutig mit „nein“ beantworten. Auch andere Einsatzbereiche sind durchaus denkbar. So könnte man sich auch vorstellen, die sechs Ausgänge des Interfaces im Homestudio-Bereich einzusetzen oder zur Wiedergabe von 5.1 Surround-Sound bei der DVD-Wiedergabe zu nutzen. Ein paar zusätzliche Features hätten dem Interface aber gut zu Gesicht gestanden und es noch flexibler gemacht. So ist der ASIO-Treiber leider (noch) nicht multiclient-fähig und verhindert, dass man von mehreren Anwendungen aus gleichzeitig auf das Interface zugreifen kann (z.B. Winamp und Cubase). Auch MIDI-Anschlüsse oder digitale Audio-Ein-/Ausgänge sucht man leider vergebens. Besonders die fehlenden MIDI-Anschlüsse stimmen etwas ärgerlich, da man für die Verwendung eines externen Controllers wie z.B. einem Faderfox zur Steuerung von Traktor DJ Studio zusätzlich ein MIDI-Interface anschaffen müsste. Unterstützt wird aber die gleichzeitige Nutzung der Ein- und Ausgänge, der so genannte Full-Duplex-Modus. Außerdem gibt es für das ESI-Produkt zusätzlich zu den ASIO-Treibern noch weitere Kollegen aus dem Lager WDM-, MME und Direct-Sound, so dass viele Anwendungen mit ihm kommunizieren können. Schön ist auch, dass man Plattenspieler direkt an das Interface anschließen kann und somit einer Vinyl-Digitalisierung nichts mehr im Wege steht.

In der Verpackung des ESI U46DJ befindet sich neben einem gedruckten Handbuch eine sehr umfangreiche Softwaresammlung. Diese umfasst neben einem waschechten Sequenzer (Mackie Tracktion), diverse Softwaresynthesizer (Tassman, Ravity etc.) und Effekte (ESI Atti-tube, ESI FX pack, etc.).

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Wettbewerbssituation
Zu den Mitbewerbern des ESI Interfaces zählen u.a. die Phase 24 FW oder Phase 26 USB Produkte von Terratec, die zwar weniger Ein- und Ausgänge besitzen, dafür aber klanglich mehr zu bieten haben, über MIDI- und digitale-Anschlüsse verfügen und dank der verwendeten FireWire-Technik auch geringere Latenzen zulassen. Auch das Edirol FA-66 zählt zu den direkten Verfolgern wobei auch hier wieder ein FireWire-Anschluss die Kommunikation mit dem Rechner übernimmt. Dieses Interface hat sechs Ein- und Ausgänge, XLR-Anschlüsse und Mikrofonvorverstärker, MIDI- und digitale-Anschlüsse. Zu guter letzt wäre auch noch das M-Audio Fast Track Pro in Erwägung zu ziehen, das über einen USB-Port mit dem Rechner verbunden wird und über bis zu vier Ein-/Ausgänge verfügt. Zusätzlich gibt es aber auch hier digitale und MIDI-Schnittstellen.

Fazit

Die Pflichterfüllung gelingt dem ESI U46DJ ganz gut, da in der reinen digital-DJ-Anwendung dem Anwender ausreichend Ausgänge zur Verfügung stehen. In der Kür gibt es Punktabzüge durch die fehlenden MIDI-Anschlüsse, durch die es noch flexibler nutzbar gewesen wäre. Alles in allem bleibt das Interface aber ein interessanter Kandidat und bietet aufgrund der kostenlos beigefügten Sequenzer-Software Mackie Tracktion eine direkte Einstiegsmöglichkeit für Hobbyproduzenten.

PLUS
+++ Zahlreiche analoge Ein- und Ausgänge
++ Kompakte Maße
+ Full-Duplex-Modus

MINUS
— keine MIDI-Anschlüsse
— keine digitalen Schnittstellen
– ASIO-Treiber nicht multiklient-fähig
– externes Netzteil zur Phantomspeisung nur optional erhältlich
– läuft nur unter Windows

PREISE
Preis: 219 Euro, Straßenpreis: 199 Euro

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