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Test: Keeley Dark Side, Gitarren Multieffekt Pedal

David Gilmour in a Box

27. September 2016

Nachdem Robert Keeley und sein Team mit dem Keeley Monterey den großartigen Jimi Hendrix ehrte, ist nun eine weitere Gitarrenlegende an der Reihe – der nicht minder begabte David Gilmour. Unverkennbar ist der Sound des Pink Floyd Leadgitarristen und Sängers, unvergessen auch das Album The Dark Side of the Moon, mit dem die Band Mitte der 70er Jahre einen wahren Meilenstein der (psychedelischen) Rockmusik erschuf.

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— I see you on the Dark Side of the Moon – Keeley Dark Side —

Das Keeley Dark Side, mit seinen fünf Modulationseffekten und einer Verzerrereinheit, soll nun die typischen Sounds bieten, die Mr. Gilmour einst auf dem Progrock-Meilenstein benutzte und auch zum Teil bis heute noch tut. Mal schauen bzw. hören, ob es wirklich so schön blubbert, schwebt und knarzt wie damals!

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Facts & Features

Das neue Dark Side ist Teil der Workstation Baureihe von Keeley, entsprechend entfallen die Maße aus. Die betragen 99 x 120 x 53 mm bei einem Gewicht von nur knapp über 400 Gramm, was somit zu keinem großartigen Gerangel auf dem Pedalboard führen sollte, zumal alle Anschlüsse platzsparend an die Stirnseite gelegt wurden. Neben einem Ein- und einem Ausgang steht ein Anschluss für ein Expressionpedal sowie eine Stereobuchse als Einschleifweg für weitere Effekte zur Verfügung. Das benötigte Y-Kabel wird auch gleich mitgeliefert, ein Netzteil aber leider nicht. Das ist aber zum Betrieb der Box zwingend notwendig, denn mit Batterien ist hier nichts zu holen bzw. zu hören. Der passende Adapter sollte im IBZ/BOSS-Format sein, das entspricht ja dem Standard mittlerweile.

Auch das Netzteil wird an der Stirnseite angeschlossen, die entsprechende Buchse ist zugleich auch die Einzige am Pedal, die nicht mit dem Gehäuse verschraubt wurde. Alle anderen sind es aber, samt Unterlegscheibe und Sechskantmutter. Die Potis und Schalter auf der Oberfläche sind es natürlich auch – und diese (und ihre Funktionen) betrachten wir uns nun genauer.

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— Keeley Dark Side Stirnseite —

Keeley Dark Side – Regler, Schalter und Effektangebot

Fünf DSP-gesteuerte Modulationseffekte und ein analoges Fuzz bietet das Keeley Dark Side, zu erreichen über zwei Dreifach-Minischalter, die rechts bzw. links außen auf der Oberfläche sitzen. Der Mod-Schalter wählt hierbei zwischen den Kombinationen Flanger/Rotary, Tape Echo oder Phase/Univibe aus, der Fuzz-Schalter hingegen sorgt mit den Einstellungen FLAT, SCOOP oder FULL für eine frequenzbearbeitete Grundausrichtung der verzerrten Sounds. Dazu gesellt sich ein Filter-Poti, ein Fuzz-Regler, der die Stärke der Verzerrung steuert und schließlich das Level-Poti für die Gesamtlautstärke des Fuzz, das etwas abseits am oberen Rand des Gehäuses platziert wurde.

Keeley Dark Side Gitarren Multieffekt Pedal

Zentrale Anlaufstelle in der Effektsektion ist das mit farbigen Punkten skalierte Blend-Poti. Mit ihm lassen sich zum einen die mittels des Miniswitches ausgewählten Modulationseffekte (stufenlos) ineinander überblenden, also Flanger zu Rotary oder aber Phaser zu Vibe etwa, zum anderen dient dieser Regler aber ebenso zur Auswahl der zwölf Presets des Tape Head Echos. Auch den zwei übrigen Potis für Depth und Rate kommen Doppelfunktionen zu, während sie bei den vier Modulationseffekten für Geschwindigkeit des LFOs und Tiefe zuständig sind, dienen sie im Echo-Modus zum Einstellen der Verzögerungszeit (Time) und zum Bestimmen der Anzahl der Wiederholungen (Feedback).

Dem folgenden Bild kann man die zwölf unterschiedlichen rhythmischen Patterns, die von den vier virtuellen Tonköpfen des Tape-Echos erzeugt werden, entnehmen.

tape-delay

— Die Tape Head Echo Preset Tabelle —

Schade ist in diesem Zusammenhang nur, dass das Echo mit keinem der Mod-Effekte gemeinsam genutzt werden kann, dafür scheint wohl die DSP-Power zu fehlen. Doch dafür gibt es ja zum Glück den Insertweg, der den angeschlossenen Effekt selbstverständlich hinter das Fuzz-Modul im Signalweg einfügt.

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Zwischenzeugnis

Gewohnt hohe Qualität in puncto Verarbeitung bietet auch das neue Dark Side aus der Workstation Baureihe von Keeley. Zudem überrascht das schwarze Metallkistchen mit sinnvollen Features, wie etwa dem Effektweg oder dem Anschluss für ein Expressionpedal, mit dem dann das Rate-Poti per Fuß steuerbar wird. Ob der Klang genau so überzeugt und inwieweit das Keeley Dark Side in der Lage ist, die „Spirit“ von Floyds Meisterwerk in unsere Verstärker zu zaubern, erfahren wir ab der nächsten Seite.

Sound & Praxis mit dem Keeley Dark Side

Bevor der erste „floydige“ Sound aus dem Speaker schallt, sei zunächst das erfreulich niedrige Rauschspektrum des Keeley Dark Side positiv erwähnt. Die Signalqualität verhält sich dank der True-Bypass-Schaltung bei deaktiviertem Effekt absolut neutral, der Ton geht exakt so raus, wie er auch in das Pedal reingegangen ist.

Um es ohne große Umschweife auszusprechen: Dem Team von Robert Keeley ist die Illusion perfekt gelungen, denn das Dark Side Pedal klingt einfach fantastisch gut und dabei ungemein flexibel. So ist der Fuzz keineswegs nur für die typisch schneidenden und singenden Leadsounds der 70er Jahre geeignet, im Scoop-Mode sind durchaus brettharte und differenzierte High-Gain-Riffs in zeitgemäßem Gewand möglich. Das Filterpoti zeigt sich dazu beim Einstellen der verzerrten Sounds als sehr wirkungsvolles Highcutfilter, ohne dabei jedoch dem Klang insgesamt der Dynamik zu berauben. Hervorzuheben gilt auch die Tatsache, dass der Fuzz den eigentlichen Klang der angeschlossenen Gitarre wunderbar wiedergibt und auch bei Spielereien mit dem Volumepoti der Klampfe nicht an Power und Transparenz verliert.

instructions

— Keeley Dark Side Quickshot —

Ganz hervorragend klingen auch die Modulationseffekte, anders kann man das nicht beschreiben. Egal ob Univibe, Phaser, Flanger oder Rotary, die Effekte klingen nicht nur unglaublich nach Gilmour, sondern durch die Bank weg auch einfach grandios gut! Durch das Blend-Poti sind zudem interessante Morphings zwischen den zwei angewählten Effekten möglich, die allesamt eine „Vintagenote“ besitzen und ungemein plastisch aus dem Speaker gedrückt werden.

Schade nur, dass man das Echo nicht zusammen mit einem weiteren Modulationseffekt nutzen kann. Aber auch so macht die charmant klingende Tape-Echo-Emulation schon eine Menge Spaß und kann darüber hinaus durch ihre rhythmischen Presets sehr kreativitätsfördernd sein! Das Sahnehäubchen wäre natürlich ein Tap-Tempo-Schalter gewesen, aber auch so lässt sich die Verzögerungszeit des Echos dank des feinfühligen Potis recht schnell justieren.

bb

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Fazit

Mit dem Dark Side präsentiert der amerikanische Boutiquepedal-Spezialist Keeley eine absolut gelungene Hommage an die Sounds, die David Gilmour einen Großteil der 70er Jahre nutzte und die mehr oder weniger zu seinem musikalischen Aushängeschild wurden. Angefangen vom Fuzz, dessen Grundcharakteristik in drei Stufen wählbar und mit dem Filter-Poti feinregulierbar ist, über die herausragend klingenden Modulationseffekte bis hin zum Tape-Echo mit seinen inspirierenden rhythmischen Mustern – das Keeley Dark Side bietet nicht nur eine audiophile Vollbedienung für Fans des Sounds von David Gilmour, sondern für alle Fans von psychedelischen Klängen. Unbedingt antesten und Zeit mitbringen!

Plus

  • Klang
  • Flexibilität
  • Insertweg
  • Expressionpedal-Anschluss
  • Verarbeitung

Minus

  • Delay nicht mit den übrigen Mod-Effekten kombinierbar

Preis

  • Ladenpreis: 379,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Danke für den Test!
    Ich finde die Idee super, diese Effekte kombiniert in ein Pedal zu packen.
    Nur höre ich da weder ein Fuzz Face noch ein Univibe oder Echorec. Ich weiss nicht nur von der Floyd Scheibe, sondern aus eigener Erfahrung wie großartig sich die Originale anhören. Auch wenn ich sie leider nicht besitze. Das hier klingt für mich wie ein ziemlich schlechter Abklatsch. Das bekommt man mit separaten (auch aktuellen) Pedalen erheblich besser hin. Sorry.

  2. Profilbild
    harrymudd AHU

    Wieder einmal Abzocke pur – da wird mit einem großen Namen versucht, Profit zu machen.
    Die Sounds des Keely haben mit dem Sound von David Gilmour wenig gemeinsam.
    Wer sich für den Sound des Floyd Gitarristen interessiert, schaut auf http://www.gilmourish.com/

    • Profilbild
      Zetahelix

      @harrymudd Vier Effekte und ein Verzerrer mit drei unterschiedlichen Grundeinstellungen, dazu Effektweg und Express. Pedal Anschluss … ob das Teil nun nach Dave klingt, oder nicht … der Preis ist IMHO vollkommen OK!

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Zetahelix Fast 400€ für eine Zerre und einen Modulationstreter in ’ner Box? Da müssen die Dinger klanglich schon was können. Gilmour hin oder her. Die Modulationseffekte klingen hier einfach nur schlecht, wie ich finde. Da gibt es zur Zeit wirklich keinen Mangel an gut klingenden Alternativen.

    • Profilbild
      Organist007 AHU

      @harrymudd genau so ist es. bin kein Gitarrist, sondern Keyboarder, aber das echorec ist ein must. dieses gerät hier ist ein mist.

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