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Test: Klark Teknik 1176-KT, FET-Style Kompressor

Ein günstiger 1176 Klon

29. Mai 2017

Mit dem Klark Teknik 1176-KT FET-Style Kompressor wagt der britische Hersteller den ersten Schritt in den Bereich der Studiotechnik, denn bisher war er nur für sein hochwertiges Live-Equipment bekannt. Wie der Name schon verrät, handelt es sich um einen Klon des berühmten Universal Audio 1176 Kompressors, der sich seit den 60er Jahren als Studiostandard etabliert hat. Es gibt von diesem Klassiker bereits viele unterschiedliche Nachbauten auf dem Markt, aber nur wenige, die so günstig sind wie der von Klark Teknik.

Klark Teknik 1176-KT

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Auf den ersten Blick

Der Klark Teknik 1176-KT FET-Style Kompressor orientiert sich optisch sehr am Original, nur dass er ein bisschen weniger Tiefe hat, etwas leichter ausfällt und die Bedienelemente auf dem Frontpanel ein Stück nach links versetzt sind.

Er besitzt ein schwarzes, 19 Zoll breites Stahlgehäuse mit zwei Höheneinheiten und 13 cm Tiefe, das Gesamtgewicht liegt bei 2,8 kg. Insgesamt macht die Qualität und Verarbeitung aller Bauteile einen sehr soliden Eindruck.

Auf der Vorderseite befinden sich zwei große Potis zur Aussteuerung des Ein- und Ausgangssignals, wobei der Eingangsregler gleich zwei Funktionen übernimmt, da mit ihm auch der Threshold festgelegt wird, der wie beim Vorbild fixiert ist. Attack und Release bestimmen die Reaktionszeit des Kompressors: Die Attack-Spanne liegt zwischen 20 und 800 Mikrosekunden, die Dauer der Release zwischen 80 und 700 Millisekunden, während sie bei Universal Audio von 50 Millisekunden bis 1,1 Sekunden reicht.

Die wählbaren Ratio-Werte bieten ein Verhältnis von 4:1 und 8:1 für Kompression, 12:1 für leichtes Limiting, 20:1 für starkes Limiting und auch die legendäre All-In-Funktion, für die alle Taster gleichzeitig betätigt werden müssen, wurde berücksichtigt. Wenn kein Taster angewählt ist, befindet sich der Kompressor im Bypass-Modus.

VU-Meter

Das große VU-Meter zeigt entweder die Pegelreduktion oder das Ausgangssignal an, dessen 0-Position je nach Wunsch des Anwenders mit +4, +6 oder +8 dBm dargestellt werden kann. Auf der Rückseite ist neben dem Kalibrierungsrädchen des VU-Meters auch ein Pad-Schalter untergebracht, mit dem eine Pegelreduzierung von 20 dB ausgelöst wird, um hoch ausgesteuerte Eingangssignale zu bändigen. Sowohl der Audioeingang als auch der Ausgang sind mit XLR- und symmetrischen 6,3 mm Klinkenbuchsen ausgestattet, die aus dem Hause Neutrik stammen. Im Gegensatz zur direkten Konkurrenz, dem WA76 von Warm Audio, verfügt der 1176-KT über ein integriertes Netzteil.

Ein- und Ausgangsregler

Zum Lieferumfang gehört neben dem Kaltgerätekabel noch ein gut lesbares Handbuch. Bereits am Layout der Bedienungsanleitung lässt sich erkennen, wer inzwischen eigentlich hinter Klark Teknik steht: Das britische Unternehmen wurde im Jahre 2009 von der Music Group aufgekauft und gehört somit zu dem immer weiter expandierenden Imperium von Uli Behringer, das mittlerweile über zehn Marken wie zum Beispiel TC Electronic, Tannoy, Lake oder MIDAS umfasst.

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Technik

Von den vielen unterschiedlichen Versionen des Originals dienten für den Klark Teknik 1176-KT FET-Style Kompressor die jüngeren Revisionen D und E des Universal Audio 1176 LN als Vorbild. Den komplett diskret aufgebaute Signalweg hat Klark Teknik modernisiert, wozu auch die Ein- und Ausgangstransformatoren zählen. Sie stammen von der Schwesterfirma MIDAS und wurden speziell für den 1176-KT entwickelt. Als Ausgangsverstärker kommt ein Class-A Line Level Amp zum Einsatz.

Das größte erkennbare technische Manko ist, wie beim Warm Audio WA76 auch, der fehlende Link-Anschluss, um einen zweiten 1176-KT anzubinden, damit beide als Stereo-Paar genutzt werden können. Obwohl der 1176-KT erst kurz auf dem Markt ist, gibt es bereits von Zen Pro Audio entsprechend modifizierte Versionen, die im Doppelpack angeboten werden.

In- und Outputs

Praxis

Losgelöst vom Kompressor sorgen die Ein- und Ausgangstransformatoren des Klark Teknik 1176-KT FET-Style Kompressor bereits für eine schöne Grundfärbung. Wenn die Eingangsquelle bei unverändertem Pegel den Signalpfad durchläuft, entsteht eine ganz leichte Sättigung und der Klang wird ein bisschen wärmer. Bei Bedarf kann der Input-Regler auch kreativ genutzt werden, um Overdrive Effekte zu erzeugen.

Auffällig ist, wie gutmütig sich der 1176-KT dabei verhält, denn selbst bei voll aufgedrehtem Input bleibt der Klang sehr ausgewogen und das Maß an Verzerrung hält sich in Grenzen (siehe Klangbeispiele). Selbst der Rauschanteil ist bei so einer extremen Einstellung äußerst gering.

Beim Einsatz des Kompressors ist erstaunlich, wie wenig von seiner Arbeit zu hören ist.
Vor allen Dingen bei Gesangsaufnahmen mit Ratio-Einstellungen von 4:1, 8:1 und auch 12:1 werden die Spitzen beeindruckend unauffällig reduziert, so dass das Ergebnis stets vollmundig und kompakt in einem Mix steht, ohne aber gestresst oder hörbar nachbearbeitet zu wirken. Natürlich steht und fällt das Resultat mit der Einstellung der Attack und Release.

Attack und Release

Auch als Mono-Drumbus-Kompressor schlägt der 1176-KT sich sehr gut. Bei geringeren Ratio-Werten verhält er sich ebenfalls sehr dezent und verringert die Pegelspitzen unauffällig. Ganz anders geartet sind die Resultate des All-In-Modus, mit dem der berühmte „In-your-face“ Sound der 70er Jahre erzeugt werden kann. Stets in Abhängigkeit der Attack- und Release-Einstellung lassen sich sehr extreme Ergebnisse erzielen, die durch schnelle, kräftige Transienten und pumpende Saugeffekte bestechen. Je nach Stilrichtung kann diese Durchsetzungskraft eine große Bereicherung für einen Mix sein.

Grundsätzlich ist der Klang des 1176-KT recht modern und hell, was sich besonders im High End bemerkbar macht und eher an die Neuauflagen von Universal Audio erinnert als an die alten Vintage Modelle.

Wenn man auf der Suche nach dem alten 1176 Sound ist, empfiehlt sich im Dschungel der Nachbauten von Lindell Audio, Warm Audio, IGS Audio oder Slate Pro Audio, der Beta 76 von Wes Audio, da er über einen zuschaltbaren Vintage-Mode verfügt.

Klark Teknik Logo

Klangbeispiele
– Klark Teknik 1176-KT
– RME HDSP + Multiface
– Pro Tools (die Klangbeispiele wurden nicht weiter nachbearbeitet)
– Schlagzeug: Sebastian Schlüssel
– Gesang: Yaa Linn (Neumann U87 Vintage + Black Lion Audio B173)

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Fazit

Der Klark Teknik 1176-KT FET-Style Kompressor ist eine preisgünstige und moderne Hommage an den berühmten Universal Audio 1176. Alles in allem wirkt die Qualität der verwendeten Komponenten und die Herstellungsart sehr hochwertig, mal abgesehen von der fehlenden Link-Buchse für die Stereokopplung mit einem weitern 1176-KT.

Allein die Ein- und Ausgangstransformatoren sorgen für eine schöne dezente Färbung, während der Kompressor im erwarteten 1176-Stil arbeitet. Wer grundsätzlich Interesse an einem Low Budget 1176 Klon hat, sollte auf jeden Fall neben dem Klark Teknik 1176-KT auch den Warm Audio WA76 ausprobieren.

Plus

  • Klang
  • Verarbeitung
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Minus

  • keine Stereo-Link Option

Preis

  • Ladenpreis: 649,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Klark Teknik ist seit Dezember 2009 Teil von Uli Behringers Music-Group. Und für ein Produkt aus dessen Elektronik-Schmiede wird mit 649,– Euro ein eher ungewöhnlich hoher Kurs aufgerufen. Auch wenn er sich unter den anderen Klonen eher schamhaft bescheiden ausnimmt.
    Immerhin produziert er mit Klark Teknik keine Ramschware wie er es mit TCelectronic machte. Eine Schande, das.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    DAS haben die edel-Briten von Klark Teknik sicher selbst in ihren wildesten Alpträumen nicht erlebt, geschweige denn sich vorstellen können, dass unter ihrem Namen mal billige 1176 China-Clones vertrieben werden.

    Die Heuschrecke hat wieder zugeschlagen.

    Da ist mir ja fast schon Harman lieber. Die lassen ihre zusammengekauften Pro-Audio-Legenden wenigstens auf direktem Wege vor die Wand fahren.

    • Profilbild
      Onkel Sigi RED

      Ja, wie AKG aus Wien, was demnächst komplett geschlossen wird!

      Eine RIESEN Schweinerei!

      Onkel Sigi

  3. Profilbild
    zeitweh

    Ja, es ist wirklich eine Schande das sich jetzt auch Normalsterbliche ausgefallene Studiotechnik leisten können. Es ist auch eine Schande egal in welches Forum oder Egal zu welchen Beitrag man sich informieren möchte, immer die selben traurigen Typen sind die Alles runterputzen müssen. Beide bestimmt schon das Gerät gehört?
    Ich gehöre nicht zu Behringer oder anderen..

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @zeitweh „Ausgefallene Studiotechnik“?!?!?!
      Der Normalsterbliche wird mit gefälschtem Äusseren nebst einem berühmten Nahmen verarscht und finanziert schön die Ausbeutung von Seinesgleichen in Billiglohnländern.
      Klingt zwar nicht besonders aber dafür darf er sich dann endlich wie ein echter Studiogutsherr aus den 70gern fühlen.
      Das bringt uns richtig nach vorne. Top!
      Schon gehört? Ja klar, die Klangbeispiele sind ziemlich aussagekräftig. Danke dafür Amazona :)

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        Das Original hat damals 489Dollar gekostet. Selbst daran schuld wenn man jetzt für die selbe Technik 4000€ zahlt :-) Klingt besser stimmt nicht. Es klingt anders. Jeder einzelne von Damals klingt in sich anders. Jeder Kompressor ist anders. Das die dem Original vom Aussehen her nachempfunden sind ist doch praktisch, dann weiss ich zumindest in welche Richtung der Klang geht. Fakt ist, dass kein Plugin so klingt, auch nicht die hochgelobten UAD. Beweise hier https://www.youtube.com/watch?v=9Pnbf9wN49Y ab 16min. Sehr schön ist auch hier https://www.youtube.com/watch?v=PPX35SD7bd0&t=341s beim La2A zu hören das der originale und der Clon anders klingen, aber beide klingen sehr schön und das Plugin kackt so dermaßen in jedem Beispiel ab. Es fehlt beim Plugin völlig das Volumen und die Färbung. Es wird zwar komprimiert, aber es klingt leer. Fazit: Ich kauf mir lieber 20 Clone als nur ein überteuertes UAD Plugin.

  4. Profilbild
    digital-synthologie AHU

    Wenn ein Gerät vom Aussehen eine 1176-Kopie ist, 1176 im Namen trägt und dann nicht wie ein 1176 klingt, dann ist das für mich „Thema verfehlt“ und auch keine 3 Sterne wert.
    Wenn man ein anderes Klangbild angestrebt hat, kann man dem Gerät auch ein anderes Aussehen geben.
    So ist das schlicht Verarsche.

  5. Profilbild
    zeitweh

    Sorry, unsere komplette westliche Gesellschaft ist auf Ausbeutung schwächerer Länder ausgerichtet.
    Sonst würde hier gar nichts mehr gehen. Ich habe jetzt auch keine Lust mehr zu diesem Thema etwas zu schreiben. Vielleicht dann auch mal bei anderen Synthherstellern hinterfragen wo die günstigen Preise herkommen. Aber da wird das Replikat gerne mit günstigem Preis gelobt.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @zeitweh Eher auf die Ausbeutung der Schwächeren. Nee, klar, sonst würde hier wirklich nix mehr gehen :-)))
      Der ULI1176 hat vermutlich Produktionskosten von maximal 60€ die Ideenfindung und Entwicklung haben ja Andere schon für Ihn erledigt. Wenn genügend Lemminge das Teil kaufen kann olle Behringer sich den Maybach vergolden lassen oder was sonst so seine Hobbys sind. Hat ja auch was für sich. Irgendwer muss ja so ’ne Kutsche kaufen.

      • Profilbild
        TobyB RED

        Hallo psv dsv,

        auch Uli B kann es nicht übertreiben und Kosten auf 60€ zaubern, realistisch liegt in dem aufgerufenen VK eine Marge um den Faktor 2. Zumal für diese Geräte Einfuhrumsatzsteuer, Logistikkosten anfallen. Und Elektronik auch im Überseecontainer ist nicht eben günstig, Fliegen noch weniger.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @TobyB Jo TobyB,
          ich finde es ehrenwert, dass Du die Stimme der Vernunft in dieser interessanten Diskussion bist…
          aaaber bei meiner 60€ Vermutung habe ich von den Herstellungskosten gesprochen und nicht von der gesamten Kostenkette. Ich halte das durchaus für realistisch, wenn die Stückzahl stimmt. Was die Chinesen angeht, habe ich mit eigenen Augen gesehen, wie mitten in Beijing täglich 10-20 tote Wanderarbeiter von einer Baustelle abtransportiert wurden. Ich will nicht unterstellen, das Ähnliches bei Behringer passiert, aber es war dort ganz normal und hat anscheinend keinen wirklich gestört.
          Nun gibt es viele bezahlbare 1176 Clones unterschiedlicher Herkunft ich persönlich würde da aus ethischen Gründen auch ein wenig mehr zahlen um die Chance zu verringern, mir das Klangvergnügen mit menschlichem Leid erkauft zu haben. Ganz vermeiden lässt es sich vermutlich wirklich nicht, es sei denn man zahlt die Vintage Preise oder kauft ein Plugin. Der Computer aus China steht ja eh schon da.

          • Profilbild
            TobyB RED

            Hallo Psv-Dsv,

            du musst aber die gesamte Kette betrachten, für 60€ gibts vermutlich nur DIY ohne Shippin und Gehäuse.

            In guten global agierenden Unternehmen gibt es sowas wie Coporate Governance und da gibts Regeln auch zum Arbeitsschutz. Einige Firmen verstehen da keinen Spass. Ich selber habe schon diverse Ermahnungen, Abmahnungen geschrieben und Kündigungen, weil sich nicht an den Arbeitsschutz gehalten wurde.

            Zum anderen kann es sich ein global agierendes Unternehmen nicht erlauben sich nicht an nationale zu halten, verliert ein Unternehmen seine AEO wirds beim Zoll langwierig und teuer. Hat in Deutschland ein Unternehmen in Folge von Arbeitsunfällen dann ziemlich heftige BG Beiträge zu zahlen und die Vollzugsbehörden nehmen deinen Laden auseinander.

  6. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Nicht nur Behringer klont den 1176. Und alle sind billiger als das Original. Alles das sollte niemanden aufregen. Das ein Name wie Klark Teknik dabei in’s Spiel gerät wird nur die aufwühlen die zusätzlich glauben Grundig ist ein traditionsreiches deutsches Unternehmen, das auch im 21. Jahrhundert noch hochwertige Ware verkauft. Selbst wenn das interessanterweise überwiegend Knopfzellen, Haartrockengeräte und allerlei anderer elektronischer Billigkram ist. Das es sich dabei eigentlich um die Koç Holding aus der Türkei handelt, und die nichts mit Max Grundig zu tun haben ausser den gekauften Markennamen, wen interessiert das schon?
    Immerhin, Klark Teknik (genau wie MIDAS oder TCelectronic) sind nicht nur als Markennamen an die Music Group gegangen. Auch das Mitarbeiter Know how, und viele der Mitarbeiter sind Teil des Deals gewesen.
    Auch das ist nicht weiter aufregend.
    Ausser man vertraut auf den dem Namen innewohnenden Qualitätsbegriff. Dann ist doof.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Wen das ganze Thema aus wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Sicht interessiert dem sei „The Market for Lemons“ von George A. Akerlof an’s Herz gelegt. In seinem Aufsatz beschreibt Akerlof den vollständigen Zusammenbruch eines lokalen Marktes für Gebrauchtwagen innerhalb sehr kurzer Zeit. Behringer betreibt (mit einigen Anderen Unternehmen) aktuell das gleiche ruinöse Spiel mit der gesamten Weltwirtschaft.
      https://de.wikipedia.org/wiki/The_Market_for_Lemons
      In einem etwas größeren Zusammenhang beschreibt Gunter Dueck die Mechanismen dieses anstehenden Zusammenbruches in seinem aktuellen Buch „Schwarmdumm“, das ich an dieser Stelle aller wärmstens empfehle …

      • Profilbild
        TobyB RED

        Hallo,

        welche Funktion hat dann die Schwacke Liste bezogen auf den Gebrauchtmarktpreis oder die Syntacheles? Wenn globales Wirtschaften so einfach wäre, könnte es ja jeder machen. Behringer kannst du keinen Vorwurf machen. So fair muss man sein. Wenn dann der Schifffahrt und dem Erfinder des Seecontainer. Der Schifffahrt zweimal CO2 Bilanz beim Bau und dem CO2, Schiffsdiesel ist ökologisch Bäh und der letzte Dreck der beim Cracken in der Raffinerie ensteht.Globalisierung gibts seit Marco Polo und den Vikingern. Und solange Globalisierung fair und in beide Richtungen passiert ist das okay.

        Das ruinöse Spiel heisst Wachstum und Ressourcenverbrauch, hier liegt das Problem. Deutschland ist gemessen am Reallohn nur deswegen Exportweltmeister, weil der Weltmeistertitel zu Lasten des Reallohneinkommens geht. Und das hat für andere Märkte auch ziemlich konkrete Folgen.

        Ganz so einfach ist es dann nun auch wieder nicht.

        PS:

        Andersrum besuchen Deutschland sehr viele „ausgebeutete“ Chinesen und machen den Deutschland Shopping Trip.

        • Profilbild
          TobyB RED

          @TobyB Ich hab nun wirklich schon bei mehr als einem globalen Unternehmen gearbeitet, mir den Hintern in Moskau bei minus 22 Grad abgefroren oder die Waden von Sandfliegen im Aussie Outback anknabbern lassen oder bin in UK nach der Arbeit nicht mehr aus dem Pub gekommen. Der Punkt ist, das Thema ist komplexer, der ökonomische Aspekt ist nur einer von vielen. Grundsätzlich das Thema interkulturelles Zusammenarbeiten. Der rationale ökonomische Aspekt kam immer zum Schluss.

        • Profilbild
          dilux AHU

          @TobyB in relation zur gesamtbevölkerung sind sehr viele chinesen dann doch sehr wenige…in china ist die berühmte schere ja fast schon ein messer, da es fast keine mittelschicht gibt.
          historisch betrachtet ist unser wohlstand ohne zweifel ein produkt immenser ausbeutung, da können wir nix schönreden…

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @TobyB TobyB, kennst Du Akerlofs Aufsatz? Weißt Du worum es da geht? Akerlof spricht über Marktgesetze die über die Betrachtung eines Weltmarktes hinausgehen. Seine Betrachtungen und Schlussfolgerungen lassen sich genau so auf den HAndel zwischen Kontinenten, als auch auf den Kindersachenflohmarkt im Pfarrheim anwenden. Sie sind in dem Sinne universell als das sie sich auf jede Beziehung anwenden lassen bei der Menschen beteiligt sind.
          Und wenn Du weltweit operierende Firmen von innen kennst, dann wird Dir das Buch „Schwarmdumm“ gleichzeitig bis in’s Detail bekannt vorkommen, und doch auf jeder Seite die Tür zu einem Universum des Verstehens führen. Und hier geht es nicht um Ideologien, oder Lehren …

          • Profilbild
            TobyB RED

            Ja Thomas,

            da sich im Rhein Main Gebiet grade die Mieten und Immobilienpreisentwicklung von den Einkommen abkoppelt hat Herr Akerlof nicht immer Recht, sein Gelaber von Selektion halte ich für falsch. Spätestens seit Ende der 1980er Jahre kennen wir den Begriff des jobless growth, Akerlof unterschlägt das gerne, der ist so halbblind wie Hans Werner Sinn, da blutet mir mein Juso Herz.

            Internationales Arbeiten, also ich sag mal so, ich würd nicht mehr leben, wenn ich nicht ein wenig interkulturelles Feingefühl hätte. Dazu gehört nicht nur Sprache, sondern Respekt, Offenheit und Aufrichtigkeit. Und frei nach Terry Prattchett, Ortskenntnis ist auch nicht schlecht.

            • Profilbild
              AMAZONA Archiv

              @TobyB Von Akerlofs „Selektion“ weiß ich nichts. Ich meinte hier seinen Aufsatz über Lemon Markets. Es geht dabei um das monetarisieren von Wissensunterschieden, dem dadurch unaufhaltsam steigenden Misstrauen der Handelspartner gegeneinander, und dem daraus resultierenden Verfall von Qualität und Preis, bis zur Auflösung des Marktes. Und das Produkt da oben nutzt einen Wissenvorsprung um ihn zu monetarisieren. In diesem Sinne dreht Music Group an dieser Lemon Market Spirale.
              Ich denke, der Teil mit der Selektion ist eine der anderen von Akerlofs Arbeiten, oder?

              • Profilbild
                TobyB RED

                Hallo Thomas,

                Adverse Selektion, http://bit.ly/2qy2jR0 . Kurz gesagt gehts darum warum Sozialleistungen oder Steuern bestimmte Bevölkerungsgruppen angeziehen oder abstossen. Und hier kommt nun Hans Werner Sinn und die neoliberalen und marktradikalen Thinkthanks ins Spiel. Die Adverse Selektion mag vielleicht tatsächlich vorhanden sein, ist für Deutschland aber statistisch nicht belegt. Wird aber als substile oder offensichtliche Drohgebärde von ökonomischen und politischen Subjekten benutzt.

                • Profilbild
                  AMAZONA Archiv

                  @TobyB Ich sehe nun Deine Argumentation in einem anderem Licht. Über das Thema würde ich gerne länger mit Dir sprechen. Allerdings sollten wir dafür einen anderen Ort finden. Danke für den Link!

                  • Profilbild
                    TobyB RED

                    Hallo Thomas,

                    das erste was man beim Studium meiner Meinung nach richtig lernen sollte, ist Quellenkritik. Kommt zwar aus der Geschichtswissenschaft, hilft aber auch bei anderen angwandten Wissenschaften. Was ist kritisch sehe, ist sicher die Anwendung seiner Forschung, die ich wiederhole mich für Deutschland statistisch nicht belegt ist(sprich es gibt keine Belege das Leute wegen der Hartz IV Gesetzgebung nach Deutschland ziehen). Wenn z.B. ein Unternehmen seine Fertigung von D nach China verlegt, sind Steuern und Stückkosten zwar wichtig. Aber nicht ausschlagendend. Aus praktischer Sicht, ist es die Marge und meine Wachstumsrate, welche die Entscheidung vorgeben! Und die Globalisierung hat ihren Zenit überschritten. Wir finden einen Ort. :-)

                    • Profilbild
                      digital-synthologie AHU

                      @TobyB Wäre es nicht besser, diese Diskussion bei Indymedia weiterzuführen und hier weiter beim Thema Audio zu bleiben?

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        Wir sind ja nun gerade dabei die Informationsasymmetrie zu beseitigen.
        For free.
        …und dank Amazona und diesen sehr schön offen gehosteten Foren.
        Um rauszufinden, ob Onkel Thomann sich dabei selber ins Fleisch schneidet ist vermutlich eine komplexere systemische Betrachtung nötig ;-)

  7. Profilbild
    TobyB RED

    Hallo Chris,

    die Stereo Link Option, vermisse ich bei meinen beiden WA 76 nicht. Die beiden sitzen in der Summe und sind festeingestellt, auch wenn ich manchmal das WA 76 Mojo mache und alle Ratio Tasten zeitgleich betätige. Preislich hat der Klark die Nase vorne, ich sehe klanglich aber den WA 76 vorne. Was halt der Punkt ist, dass FET und BiPol Transistoren Kompressoren sich klanglich und vom Eingriff auf Audiomaterial sehr unterscheiden. Das muss man sich vor die Ohren halten.

  8. Profilbild
    Loftone

    Ich habe in meinem Setup 5 FET Comps und kann den Kanal nicht voll bekommen von 1176er Revisionen und Interpretationen.

    Skeptisch was der nun für 0,22k erhältliche Chinese kann, bin ich sehr beeindruckt vom sauberen, rauschfreien Klang und Regelverhalten.

    Leider hat der keine Link-Buchse um gleich 2 von denen auf Stereokurs zu eichen, aber das ist dann auch der einzige Wehmutstropfen. Außerhalb der USA gibt es leider keine Mod-Kits, um das nachträglich zu ermöglichen, aber auf Nachfrage bei meinem Gear-Reparateur kann dieser die Link-Abteilung aus den Hairball Clonen dort verbauen.

    Auch wenn viele kritisieren, dass dieser bei hohem Inputgain keine (beim Original dann rauschbehaftete) Verzerrung liefert, finde das gar nicht schlimm.

    Selbst habe ich ingesamt 20 analoge Kompressoren von Gebrauchtpreise 200 bis 7000 EUR und dennoch finde ich, besonders bei der Drumnachbearbeitung, eine regelmässige Verwendung und damit ist dieser das Beste Beispiel das günstig nicht schlecht bedeutet.
    Ich finde jeder sollte einen haben. Toppt meiner Meinung nach alles was es an Software zu dem Thema gibt.

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