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TEST: Korg iMS-20, Synthesizer, iOS App

Ein Klassiker, der nie vergeht

7. März 2018

 

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Vorwort

Im Zuge des Ausbaus der redaktionellen APP-Sparte CURiOS koppeln wir von nun an die Tests aus den vorherigen iOS Musik Artikeln und kommenden Ausgaben aus, damit sie besser gefunden werden können. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen und in den kommenden Monaten hoffentlich so manchen „Blast from the Past“.

Korg iMS-20, Synthesizer
von Korg
32,99 €, Apple App Store

Korg iMS-20 Hauptseite und Sequenzer und Effekte

Korg iMS-20 Hauptseite und Sequencer und Effekte

Den Korg MS-20 noch vorstellen zu wollen ist wohl müßig und wir verweisen deshalb auf unser Amazona.de Archiv (siehe Links) und wenden uns also gleich dem zu, was den iMS-20, von der Virtualität abgesehen, vom seinem großen Bruder unterscheidet.

Das iMS-20-Konzept hat viel von seinem Vorgänger, dem Korg DS-10 für den Nintendo DS geerbt, schließlich war auch detune, der Entwickler des DS-10 beteiligt. Es gibt sieben monophone Stimmen, die alle die vollen Klangformungsfähigkeiten des Synthesizers bieten. Jedoch ist nur eine Stimme als „Synthesizer“ gekennzeichnet. Beim DS-10 waren es zwei. Die verbleibenden sechs Stimmen sind als „Drums“ gekennzeichnet. Der effektive Unterschied ist, dass die Synthie-Stimme für jedes Pattern gewechselt werden kann, die Drum-Stimmen gelten für den gesamten Song.
Am meisten hat sich allerdings bei den Effekten getan. Jeweils einer von 16 Effekten kann einer Stimme zugewiesen werden. Im Mixer ist zusätzlich noch ein Master-Effekt wählbar.

Korg iMS-20 Drum-Sequenzer und Kaoss-Parameter

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Korg iMS-20 Drum-Sequencer und Kaoss-Parameter

Das zweite große Vermächtnis des Nintendo DS-10 ist die Dreingabe des Korg SQ-10 Sequencers für jede Stimme. Beim iMS-20 ist der Sequencer diesmal aber nicht nur funktional nachempfunden, sondern auch optisch. Jeder der 16 Schritte verfügt über dedizierte Regler für Tonhöhe, Oktave, Gate, Lautstärke, Panorama und einen „+5V“ Trigger-Ausgang. Der Synthie-Stimme stehen zusätzlich noch drei Reihen für zuweisbare Parameter zur Verfügung.
Die Parameter-Sequenzen können jeweils einem von 43 virtuellen Zielen zugeordnet werden. Darunter sind Oszillatoren, Filter, Hüllkurven, externe Signalprozessoren und Insert-Effekte. Außerdem gibt es für die Synthie-Stimme noch drei Voltage-Sequenzreihen, deren virtuelle Ausgangsspannung zwischen +/- 5 Volt, 0 bis 5 Volt und +/- 1 Volt umgeschaltet werden kann. Diese Ausgänge können dann mit mehreren Signaleingängen des Patch-Panel gleichzeitig verkabelt werden. Das gilt auch für den „Multiple Trig Out“-Ausgang. Die Virtualität macht’s möglich.

Hatte der DS-10 nur ein Kaoss-Pad pro Synthie-Stimme, stehen hier für alle sieben Stimmen zwei Kaoss-Pads zur Verfügung, wobei das rechte Pad bei allen Stimmen fest der Gate-Zeit und der Tonhöhe zugewiesen ist. Für letztere stehen auch 31 Tonskalen zur Auswahl. Das linke Pad ist für die Drum-Stimmen fest auf Lautstärke und Panorama geschaltet. Für die Synthie-Stimme können zwei Parameter frei gewählt werden. Zur Auswahl stehen die frei zuweisbaren „Parameter 1“ „2“ und „3“, diee sich hinter dem „Param“-Taster des Sequnezers verstecken, als auch die drei Voltage Out-Kanäle, die auf dem Sequencer-Panel zu finden sind.

Korg iMS-20 Hauptseite und Modulations-Ziele des Sequenzers

Korg iMS-20 Hauptseite und Modulationsziele des Sequencers

Das Patchen des Korg iMS-20 macht fast soviel Spaß wie an der Hardware selbst, zumindest um einiges mehr als mit der Maus. Die Verlegen der Patchkabel auf dem Touchscreen ist äußerst flüssig. Außerdem wird automatisch angezeigt, mit welchen Ein- oder Ausgängen das gerade „eingesteckte“ Kabel verbunden werden kann. Wem die gesamte Frontansicht des iMS-20 auf einmal zuviel ist, der schaltet über die Zoom-Funktion auf die Detailansicht des Patch- bzw. des Control-Panels um.
Hier ist das Arbeiten wesentlich weniger frickelig. Was das Editieren der Stimmen angeht, so ist auch hier das Erbe des DS-10 zu spüren, denn die Drum-Stimmen können erst nach Anwahl des Drum-Sequencers editiert werden. Zu bemerken ist auch, dass es für die Drum-Stimmen jeweils dedizierte Regler für Tonhöhe , Oktavenlage (+/- 2) und Gate (25% Schritte, Legato und One-Shot) gibt. Die Aktivierung der Drum-Step selbst erfolgt über Schrotttaster. Beim original SQ-10 erfolgten sie über die Gate-Zeit.

Korg iMS-20 - Drum Sequencer

Korg iMS-20 – Drum-Sequencer

Das Arbeiten mit dem Korg iMS-20 ist im gesamten, aufgrund der vielen Unterseiten und vor allem dem Einheitsanthrazit der Bedienelemente, ein wenig zäh und unübersichtlich. Mit dem Erhöhen der Knopf-Sensitivität, deren Abfragefrequenz sich im Global-Menü einstellen lässt, ist zumindest die Handhabung flüssig. Klanglich ist der iMS-20 eine Wucht für einen iPad-Synthesizer. Die Soundengine weiß durchweg zu gefallen, das Bassfundament stimmt, und es lassen sich erstklassige knallige und zappige Percussion damit erstellen. Leider verschluckt die Mix-Engine manchmal gerne Details im höheren Frequenzbereich, dort wo sich HiHats etc. tummeln.
Damit man seine Kreationen auch verlustfrei in der DAW seiner Wahl benutzen kann, lassen sich einzelne Patterns, der gesamte Song oder gleich die ganze Live-Performance aufnehmen und als WAV-Datei exportieren. Das App unterstützt auch die AudioCopy-Funktion, mit der interne Audioaufnahmen in andere Apps, die AudioPaste unterstützen, übernommen werden können.
 Zum Ansteuern von außen stehen CoreMIDI WiFi, iTouch-MIDI-Interface oder das CCK zur Wahl, sowie Korgs eigenes WIST-Protokoll. Über CoreMIDI können auch die einzelnen Stimmen und sogar der Mixer per MIDI auf den Kanälen 1-7 direkt mit Noten und MIDI-CCs angesprochen werden. Die komplette MIDI-Implementierung findet man im ausführlichen, integrierten und englischen Handbuch. Leider ist, außer über WIST, bisher keine weitere Synchronisation über MIDI-Clock vorgesehen, was sehr schade ist.

Korg iMS-20 - Mixer

Korg iMS-20 – Mixer

Das Beste kommt aber zum Schluss. Über das CCK kann der original Korg MS-20 Legacy MIDI-Controller über einen USB-Hub mit eigener Stromversorgung angeschlossen werden. Der Korg iMS-20 (ab Version 1.5) ist dabei nicht nur voll kompatibel zu der Reglerbelegung des MS-20 Controllers, auch die Verlegung der Patchkabel am Controller wird tadellos im Korg iMS-20 repliziert.

Korg iMS-20 - Pattern-Editor

Korg iMS-20 – Pattern-Editor

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Fazit

Es scheint, dass von Seiten Korgs viel Liebe zum Detail eingeflossen ist und man die „extra Meile“ gegangen ist, um ein vorbildliches Produkt anzubieten.
Der Korg iMS-20 ist aufgrund der semi-modularen Konzeption nicht wirklich ein Einsteiger-Synthie, aber jeden Euro seines Anschaffungspreises wert, auch wenn die Desktop-Version, der MS-20 der Korg Legacy Collection, weniger als das Doppelte kostet.

Plus

  • Klang
  • Sequencer

Minus

  • -

Preis

  • 32,99 Euro
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Forum
  1. Profilbild
    chris

    Da ich den alten Legacy Controller als Staubfänger noch im Studio rumstehen habe, finde ich die Idee, ihn mit der App zu verbinden, genial.
    Wie muss man sich das vorstellen, ich stecke einfach das Ladekabel vom IPad und das USB Kabel vom Controller in einen USB Hub, und beide erkennen sich?

    Ich würde das Ganze lieber, statt direkt über das IPad, über das Focusrite iTrack Dock laufen lassen, meinst Du, das könnte klappen (USBKabeltechnisch)?
    Das iTrack ist ja eigentlich schon ein Hub.

    Leider kann ich das nicht testen, da ich ein paar Tage noch unterwegs bin.

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @chris Hi Chris,
      ja, theoretisch kannst Du den USB klassenkompatiblen MS-20 Controller direkt an den USB-MIDI-Eingang des iTrack Docks anschließen.

      Falls das wider Erwarten nicht läuft kommst Du wohl nicht um das Gedöns mit USB-Hub und Lightning USB-Adapter (MK0W2ZM/A) drum rum.

      • Profilbild
        chris

        @Markus Schroeder Hallo Markus,

        ich probiere das einfach aus, wenn ich wieder daheim bin und melde mich diesbezüglich.

        Danke!

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Tipp: Korg halbiert schon mal gerne die Preise der Apps zu gewissen Anlässen. Vielleicht lohnt es sich Ostern wieder, die Augen aufzuhalten. Leider sind die Hardware-Synths nicht betroffen … ;-)

    • Profilbild
      L. Lammfromm

      Völlig korrekt und guter Hinweis. So eine schöne App macht doch gleich doppelt so viel Spaß, wenn sie halb so viel kostet!
      .
      Und hier kann man so in etwa das Muster erkennen, in dem Korg seine teils überaus tollen iOS-Apps preisreduziert:
      .
      http://app.....org-ims-20

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