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Test: Korg Volca Kick, Analog Groovebox

Kick in den Schritt

29. Oktober 2016

Bevor es richtig losgeht, hier ein Hinweis auf unser Korg Volca-Special, in dem ihr ALLE Korg Volcas findet, inklusive aller Tests zu den Korg Volcas, Workshops zu den Korg Volcas und auch Zubehör zu den Korg Volcas von Drittanbietern. Einfach HIER KLICKEN.

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Korg Volca Kick ist ein Kick-Drum-Generator bzw. monophoner Bassline-Sequencer und der neuste Zugang in der Handtaschen-Synthiefamilie der Volca. Ein weiteres Mal bedient sich Korg bei der eigenen MS-10/20 Vergangenheit und beschert uns nun einen Bass-Synthesizer, dessen Basis das legendäre Filter ist.

Master-Ingenieur Tatsuya Takahashis wird anscheinend einfach nicht müde, neue Ideen zu realisieren und der Erfolg gibt ihm recht. Fast jeder hat inzwischen irgendwo einen Volca Keys, Bass, Beats, Sample oder FM im Studio stehen. Denn die Volcas erfüllen nicht nur das spontane Hardware- und Analogbedürfnis, sondern bieten auch eine Menge fürs Geld und sind – was am wichtigsten ist – musikalisch sinnvoll einzusetzen. Ob das alles auch für den Korg Volca Kick zutrifft, lesen Sie im Test.

Eine Warnung zu den Audiodemos

Die meisten Beispiele, besonders die mit Drive-Einsatz, wurden bei ca. -3 bis -1 dBFS aufgenommen. Die natürliche Lautstärke des Kick musste bei der Aufnahme um 1 dB abgesenkt werden, um Clipping zu vermeiden. Die Demos sind daher sehr laut und sehr tieffrequent! Von der Wiedergabe über Multimedia-/ Laptop-Lautsprecher wird dringend abgeraten.

UNboxing Korg Volca Kick

Der Kick kommt – wie alle Volcas – in einem stabilen Pappkarton und einer dünnen geschäumten Kunststoffschutzhülle. Des Weiteren werden ein Informationsfaltblatt, ein Sechserpack AA-Batterien zum Betreiben jenseits der Steckdose und ein ca. 30 cm langes 3,5 mm Stereoklinkenkabel mitgeliefert. Das Kabel kann auch zum Anschuss an ein Mischpult bzw. Verstärker dienen, ist aber wohl eher als Sync-Kabel zwischen zwei Volcas gedacht. Doch da die Sync-Polarität für Eingang und Ausgang getrennt eingestellt werden kann, lassen sich die Volcas ja mit fast allem synchronisieren. Die Abmessungen des Kick sind mit DIN-A5 gut umschrieben und das Gewicht beträgt 363 g.

An Anschlüssen gibt es einen 9V-Anschluss, aber kein beigelegtes Netzteil. Die Größe der 9V-Buchse folgt dem japanischen Standard JEITA (4,0 x 1,7), während in Deutschland DIN (5,5 x 2,1) üblich ist. D.h. die Strombuchse einer Volca hat einen kleineren Durchmesser. Deswegen sollte man beim eventuellen Nachkauf eines 9V Netzteils darauf achten, dass es auswechselbare Stecker hat, sofern man sich kein Netzteil von Korg holen will. Wie alle Volcas hat auch der Kick einen Netzschalter.

Darüber hinaus gibt es noch den MIDI-DIN-Eingang, jeweils einen 3,5 mm Klinkenstecker für Sync-In und Sync-Out und eine 3,5 mm Stereoklinke für den Audioausgang. Was bei den meisten anderen Volcas gilt, gilt auch hier: Wenn der Sound nicht ganz so knackig rüberkommt, sollte man sicherstellen, ein Stereoklinkenkabel zu verwenden. Bei der Volca Beats z.B. machte das den Unterschied zwischen Tag und Nacht aus. Zeit für das Wesentliche.

We will Kick you!

Korg Volca Kick

Korg Volca Kick

Der Korg Volca Kick ist, wie eingangs erwähnt, bei der Klangerzeugung lediglich auf einem Filter, genauer den Filtern des Korg MS-20, aufgebaut. Keine Oszillatoren, keine Samples sind zu finden. Warum ist das was Tolles? Für die meisten Amazona Leser ein alter Hut, aber vielleicht gibt ja Synthesizerneulinge, die mitlesen:

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Bekanntlich wird die Charakteristik eines Filters dadurch festgelegt, auf welcher Seite der einstellbaren Cutoff-Frequenz die Frequenzen abgedämpft werden. Werden die Frequenzen, die höher sind als die Cutoff-Frequenz in der Lautstärke gedämpft, ist es ein Tiefpassfilter, weil es eben tiefere Frequenzen unbehelligt durchlässt. Beim Hochpassfilter verhält es sich genau anders herum. Werden die Frequenzen auf beiden Seiten des Cutoffs abgedämpft, ist es ein Bandpassfilter usw. Den Verlauf der Lautstärkedämpfung nennt man Flankensteilheit und wird in dB pro Oktave angegeben. So sind. z.B. bei einem 6 dB Tiefpassfilter Töne, die jeweils eine Oktave höher sind nur noch jeweils halb so laut. Das wirkt sich stark auf die Klangfarbe eines Audiosignals aus.

An der Cutoff-Frequenz gibt es schaltungsbedingt eine Rückkopplung mit dem Filterschaltkreis. Diese Resonanz am Cutoff-Punkt lässt sich üblicherweise mit dem Resonanzregler verstärken und ist musikalisch gerne gesehen. Bei guten Filtern geht die Resonanzverstärkung sogar soweit, dass durch die Signalrückkopplung (Feedback) das Filter in Eigenschwingung (Selbstoszillation) gerät, ohne dass ein externes Audiosignal anliegt. Das Ergebnis ist ein reiner Sinuston mit der Frequenz des eingestellten Cutoffs. Dieses Phänomen ist soundtechnisch für viele Zwecke zu gebrauchen, z.B. für extreme Sub-Bässe oder eben für Kickdrums.

Wobei, genaugenommen kann in analogen Schaltkreisen ja nicht etwas aus nichts erzeugt werden. Irgendetwas muss das innere Feedback im Filter ja verursachen und jede Feedback-Schleife braucht einen Initiator. Als Initiator reicht in diesem Fall aber schon das unvermeidbare (Wärme-) Grundrauschen des analogen Filterschaltkreises selbst.

Wahrscheinlich ist deshalb das Grundrauschen des Korg Volca Kick auch geringfügig höher als bei den anderen Volcas. Doch -110 bis -115 dBFS bis ca. 7.000 Hz und dann abfallend sind aber wahrlich kein Problem. Viele andere analoge Geräte sind da auch nicht merklich besser. Lauteres Rauschen im Bass ist außerdem sowieso viel schwerer wahrzunehmen als Rauschen in den Höhen.

volca-kick_noisefloor

Volca Kick Grundrauschen

Das Rauschen des Kick konnte ich nur bei vollem Aufdrehen aller Regler – auch am Audiointerface – gerade mal so wahrnehmen und dann war der Kick schon so laut, dass es einem das Hirn rausgeblasen hat. Was eine sehr gute Überleitung zum ersten Bedienelement ist.

Kick the Parameter

Denn der Drive-Regler, der die Lautstärke des Kick nochmals um ca. 8 dB anhebt und leicht anzerrt, aber nicht all zu sehr verzerrt, beeinflusst die Lautstärke des Grundrauschens in keiner Weise beim Lautermachen.

Der Tone-Regler ist eigentlich ein Tiefpassfilter mit 12 dB/Oktave zur Klangfarbenänderung des Gesamtsausgangssignals. Das Tone-Filter basiert im Übrigen auf dem MS-20 Filter Revision 2, auf LM13600 OTA Basis.

Danach kommt der MS-20 Resonator, der auf dem Filter der Revision 1 (das originale Korg-35 Design) aufgebaut ist. Der Pitch-Regler stellt die Cutoff-Frequenz des MS-20 Filter bei maximal eingestelltem Peak-Level (Korg-Speak für Resonanz) dar. Sehr schön ist hier, dass mit dem Halten der FUNC(tions)-Taste und Drehen am Pitch-Regler der Grundton in Oktavenschritten einstellt werden kann. Und das sind immer hin fünf! Ansonsten regelt sich die Pitch in MIDI-freundlichen 127 Schritten.

Das Drehen am Pitch transponiert immer auch das ganze Pattern auf einmal. Der Clou dabei ist nämlich, dass bei dem Kick im Live-Modus (Step-Modus leuchtet nicht) die 16 Steps des Sequencers chromatisch gespielt werden können. Womit sich simple, monophone Basslines und Leads realisieren lassen. Die erste Note der 16-tastigen Klaviatur ist ein A und bleibt es auch, wenn die Transponierung in Oktavschritten geschieht.

Bend und Time sind die Parameter der Tonhöhenhüllkurve, auf „korgisisch“ der EG2/EXT-Regler eines MS-20. Bend bestimmt, wie sehr sich die Auslenkung der Lautstärkehüllkurve auf die Tonlage der Cutoff-Selbstoszillation auswirkt. Der Time-Parameter bestimmt, wie lange die so modulierte Tonhöhe braucht, bis sie wieder auf die ursprüngliche Cutoff-Frequenz zurückfällt. Time regelt sowohl die Länge der Attack- als auch die der Release-Phase der Tonhüllkurve.

Folglich stehen auch der Time-Parameter und die AMP-Verstärkerhüllkurve des Kick in Verbindung. So können z.B. bei Time-Einstellungen, die größer sind als die Amp-Decay Einstellungen, die Frequenz nicht mehr ganz auf den Ursprungswert zurückfallen. Sind beide Regler in gleicher Stellung, sind die Abklingzeiten für Decay und Time gleich. Über die Kombination FUNC+Sustain (Schritt 10) kann zwischen Amp-Attack- und Decay-Phase noch eine zeitlich voreingestellte Haltephase eingefügt werden.

Der Regler Pulse ist ebenfalls ein Tiefpassfilter und regelt die Cutoff-Frequenz des fixen Anschlagstransienten des Kick, während Level die Lautstärke desselben regelt. Der Effekt ist für sich genommen eher subtil und am markantesten hörbar, wenn der Bend-Regler nicht in Gebrauch ist. Je höher die Bend-Einstellung, umso mehr tritt der Pulse in den Hintergrund. Die Attack-Zeit wirkt sich dabei genauso auf die Wahrnehmbarkeit des Pulses aus wie die Tone-Einstellungen, da Tone und Pulse ja zwei Tiefpassfilter sind. Ist Tone tiefer eingestellt als der Pulse, ist Letztere nicht mehr zu hören.

Insgesamt bietet sich so die Möglichkeit, den Bass-Sound des Korg Volca Kick ziemlich genau harmonisch in einen Mix einzupassen oder wahlweise auch nicht. Dieses durchaus komplexe Zusammenspiel der klangformenden Parameter sollte auch bei einem preiswerten Produkt wie dem Kick nicht unterschätzt werden.

Kick-FX-Sequence

korg-volca-kick-steps

Kickstep

Kommen wir zum Sequencer. Wie auch die anderen Volcas bietet der Korg Volca Kick hier eine Fülle von Zusatzfunktionen. Ganz neu ist der Touch-FX-Schalter. Ist er gedrückt, können zeitweise mit der Schritten des Sequencers diverse Trommelwirbeleffekte, Oktaventransponierungen und andere Klangoptionen ausgelöst werden. Besonderes Augenmerk ist dabei Schritt 10, der lediglich mit ON/OFF bezeichnet ist. Dahinter verbirgt sich ein Zufallsgenerator für die Schaltzustände diverser Parameter, die bei jedem Drücken temporär neu ausgewürfelt werden. Ein cooles, kleines Feature.

Natürlich wurde auch die Motion-Sequenz nicht vergessen. Damit lassen sich alle Parameterbewegungen, außer Tempo, Swing und Volume, aufzeichnen. Das Motion-Recording stoppt nach jedem Durchlauf automatisch, jedoch lassen sich nacheinander Schicht für Schicht Bewegungssequenzen diverser Regler aufzeichnen. Ist der Step-Modus nicht aktiv, dient der Sequencer als Klaviatur, mit der Tonfolgen aufgezeichnet werden können. Das Setzen von Tonhöhen ist beim Kick nur live möglich. Programmierung gibt’s nicht. Alternativ können monophone Tonfolgen aber auch per MIDI gespielt und aufgenommen werden. Über FUNC+Clear (11) können die Motion-Sequenzen praktischerweise alle auf einmal wieder gelöscht werden.

Die nächsten zwei Funktionen sind genau diejenigen, die im Volca Beats so schmerzlich vermisst werden. Der erste ist der Accent-Parameter, durch ihn lassen sich kleine Lautstärkeanhebungen pro Schritt erzeugen. An dieser Stelle möchte ich noch die identisch zu handhabende Slide-Funktion (Glissando) einschieben, die ebenfalls pro Schritt gilt und dem Kick als Basssynthesizer leichtes 303-Flair spendieren. Mit dem Accent-Regler, der natürlich auch Motion-fähig ist, lässt sich die Stärke der Akzentuierung festlegen.

Die zweite Funktion ist das Pattern-Chaining. Korg, bitte diese Funktion auch im Beats nachliefern, so schwer kann das doch nicht sein!

Es ist ja schon bitter, dass die Beats nur 8 Speicherplätze hat. So nagt es umso schwerer, dass der Kick nur mit 16 Speicherplätzen daherkommt, sondern diese auch nur zusammenhängend abspielen kann. Das funktioniert ganz einfach: Die Memory-Taste gedrückt halten und dann mit zwei Fingern eine Reihe aneinanderliegender Pattern auswählen.

volca-kick-pattern-chaining

Pattern-Chaining – nur schwierig mit der Kamera in der Hand

Diese werden dann der aufsteigenden Reihenfolge nach abgespielt. Das können z.B. die Pattern 3 bis 7 oder 5 bis 16 oder 1 bis 2 sein, egal. Hauptsache, es ist eine kontinuierliche Reihe. Das erweitert die Einsatz- und Ausdrucksmöglichkeiten des Korg Volca Kick enorm. Zusammen mit der global wirkenden Active-Step-Funktion, also dem Verkürzen eines Patterns, lassen sich auch leicht andere Taktmaße als 4/4 leicht realisieren.

Auch die Einbindung ins heimische Musikstudio ist gut gelungen. Dass der Korg Volca Kick über ein MIDI-Keyboard spielbar ist, hatte ich ja schon erwähnt. Die über MIDI-CC ansprechbaren Parameter sind Pulse Colour, Pulse Level, Amp Attack, Amp Decay, Drive, Tone, Resonator Pitch, Resonator Bend, Resonator Time und Accent. Komplexen MIDI-Sequenzierungen steht also nichts im Weg.

Im Gobal-Menu des Kick findet sich im Übrigen auch, erstmalig soweit ich das überblicke, ein „/2‟ Sync-Teiler. Damit wird nur jeder zweite Sync-Impuls zum Sequencer durchgelassen und der Kick läuft nur noch halb so schnell wie die Master-Sync-Clock. Sehr willkommen.

Was leider dennoch irgendwie fehlt, ist ein Audiotrigger (für den nächsten Sequencerschritt), das wär’s noch gewesen. Mal sehen, vielleicht findet die Circuit-Bending-Community ja was in der Richtung. Man kann sich zwar sicher mit dem Sync-Eingang und einer Patternlänge von einem Step behelfen, aber optimal ist das keineswegs.

Ansonsten habe ich nur zwei kleine Dinge am Korg Volca Kick zu benörgeln. Das Erste wäre, dass ich beim Einstellen der Pulse- und Pulse Level-Regler fast immer am Pitch-Regler hängen geblieben bin, umgekehrt genauso. Und zum zweiten hat es Takahashi-san mal wieder geschafft, die Play-Rec-Step-Memory-Leiste durcheinander zu würfeln.

volca-no-control

Heute hier – morgen dort: Play, Rec, Memory

Der Sound des Volca Kick

Der Korg Volca Kick drückt bis tief in den Bassbereich. Leider geben meine Monitore bei unter 50 Hz (laut Datenblatt bis 40 Hz) den Bass nicht mehr kraftvoll genug wieder, aber wenn man dem Spektrogramm glauben darf, bleibt die Bassenergie bis um die 27 Hz erhalten. Ohne richtigen Subwoofer lässt sich also gar nicht richtig feststellen, was dort unten abgeht.

kick-lowest-kick-no-drive

Volca Kick – Tiefste Pitch

Das Grundrauschen stellte zu keinem Zeitpunkt des Tests auch nur das geringste Problem dar (zumindest nicht bei über 40 Hz). Ich möchte gar nicht erst behaupten, die Fülle des Basses könnte z.B. mit einer original TR-x0x oder Elektron RYTM mithalten, doch ob das live dann doch soviel ausmacht, stelle ich mal mit einem Fragezeichen in den Raum. Kommen wir zum Fazit: Wer braucht den Kick und wozu?

Bevor wir zum Fazit kommen, hier noch der Verweise auf unsere Kaufberatung Groovebox. Hier findet ihr viele Tipps und Tricks sowie eine Übersicht aller getesteten Grooveboxen.

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Fazit

Ob man es glauben will oder nicht, Korg hat mit dem Korg Volca Kick tatsächlich einen Drum & Bass Synthesizer auf den Markt gebracht, der eine Lücke füllt. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass ein standalone Kick-Modul schon länger überfällig war. Der Markt scheint reif dafür zu sein.

Deswegen sehe ich Electro Harmonix Crash Pad und Super Space Drum sowie die Jomox Mbase 01 / 11 als erste Konkurrenten. Alle sind analoge Bassdrum-/Percussion-/Synthesizer-Module, die recht vielseitige Klänge erzeugen können. Die EHX Pedale zielen jedoch in eine völlig andere Richtung der zu befriedigenden Bedürfnisse.

Die Jomox hat einen anderen Grundcharakter, der eher in Richtung Roland geht und neben MIDI auch einen Audiotrigger und wesentlich mehr Parameter bietet. Aber alle drei Kandidaten bieten keinen Sequencer.

Die nächsten Kandidaten wären jene mit Sequencer. Allen voran die Volca Beats und dann alle anderen Drum-Maschinen. Fangen wir mit der Beats an. Die Charakteristika der Beats-Bassdrums ist nicht mal annährend vergleichbar mit dem Kick und genauso wenig durch Parametereinstellungen angleichbar. Von daher keine wirkliche Konkurrenz. Die Gemeinsamkeit der Bezeichnung Bassdrum ist auch schon alles, was die Beiden verbindet.

Analog lässt sich das Gleiche für die Volca Bass sagen. Wer eine genauso handliche, aber weniger acidlastige Alternative zur Volca Bass sucht, findet in dem Kick wahrscheinlich die Antwort.

Wie oben bereits angemerkt, hinken so ziemlich alle Vergleiche mit anderen Drum-Maschinen. Egal ob TR-09, RYTM oder Tanzbär / Lite. Hat man die zwei Gemeinsamkeiten Bass-Drum und Sequencer abgehakt, wird es auch schon dünn. Kaum eine Bassdrum einer anderen Drum-Maschine kann fließend zwischen Kick und tonal spielbarem Bass transformiert werden. RYTM und Tempest können das vielleicht, kosten aber auch nur das Zehnfache. Weitere Vergleiche sind dann lediglich eine Frage des Geschmacks.

Wahrscheinlich auch jene, ob der Korg MS-10/20 ein Konkurrent ist. Wenn man bereit ist, einen mindestens 550,- Euro teuren Synthesizer plus einen beliebigen analogen Step-Sequencer nur für eine Bassdrum zu „verheizen‟, ist der MS-20 die bessere Wahl.
Das gilt dann auch für jeden anderen Synthesizer. Da aber in letzter Zeit die polyphonen analogen Synthesizer wieder stark im Kommen sind, wären diese eine Alternative, wenn man denn auf Overkill steht. Oder anders herum, mit einem polyphonen Analogen ist der Volca Kick wahrscheinlich gänzlich uninteressant.

Das, was ich am ehesten als „Konkurrenz‟ zum Kick ansehen würde, ist der Korg monotribe, der ebenfalls auf das MS-20 Filter setzt. Es lassen sich sogar Drum-ähnliche Sounds mit dem Synthesizer erzeugen und als Bass-Synth hat der monotribe schon immer gut funktioniert. Außerdem ist die Percussion-Sektion des monotribe ungemoddet auch eher verhalten.

Jedoch egal von welcher Seite aus man argumentieren will, der Korg Volca Kick fällt immer zwischen die Positionen und genau das macht sie einzigartig, aber keineswegs zum Einzelgänger. Im Gegenteil. Der Kick ist, noch mehr als die anderen Volcas und Korg Taschengeldprodukte, ein Team-Player. Sie ist eine ideale Ergänzung zu „was auch immer man gerade hat‟ und genau das macht sie so interessant und so oft einsetzbar.

Sei es, einer anderen Drum-Maschine auf die Sprünge zu helfen (da gibt es ja mittlerweile Bedürftige), seinem DJ-Set eine Bassline hinzufügen (die nicht nach Acid klingt) oder einfach seine Performance mit sonstigen Filtergezwitscher anzureichern. Drei-Wetter-Kick hält.

Eine fette Kickdrum und einen Bass kann man halt immer brauchen. Hier liefert der Korg  Volca Kick nicht zu knapp. Wie bei der ganzen Volca-Serie hat man sich inzwischen auf das Konzept eingeschossen oder eben nicht. Im letzteren Fall wird auch der Kick nichts an der gefassten Meinung ändern. Für alle anderen mit Sicherheit ein lohnenswerter Kauf. Drei Sterne.

Plus

  • Klang
  • Pattern Chaining
  • Accent
  • Touch FX
  • Motion Sequenz
  • Spaß

Minus

  • kein Audiotrigger

Preis

  • Ladenpreis: 149,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    So sehr mich das Konzept der Volca Kick begeistert, so wenig überzeugt mich der Klang. Ich habe bisher in keinem Demo eine (zumindest für meine Produktionen) verwertbare Kickdrum herausgehört. Da klingen Jomox MBase 11 und auch Vermona Kick Lancet meines Erachtens besser und vor allem brauchbarer. Zumindest für meine Musik.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Serlamente
      Geht mir absolut genauso, auch hier nicht ein einziger Kick der für mich verwertbar wäre. Schade, war der erste Volca der interessant sein hätte können (habe ms20m, Korgasmatron 2, MB11).

  2. Profilbild
    TobyB RED

    Hallo M.

    ich würde sagen in Sachen sequenzter Kickbass hat Korg gegenüber den EHXen die Nase vorn. An den EHXen ist Knöpfe drehen Pflicht. Und dann ist immer noch das Problem der Reproduktion. Hier spricht vieles für die Kick. Ich hab meine Brot und Butter Kicks, Toms, Zapps, Crashes und Sweeps alle im Sampler, resp. Volca Sample. Aber so eine Kick ginge dann doch noch.

  3. Profilbild
    Atarikid AHU

    DIE Bassdrum gibt’s doch eh nicht. Normalerweise wird da doch gelayert bis der Arzt kommt. Und da ist der Volca Kick sehr interessant, weil er durch das organische „Gewaber“ noch die Steps zwischen den eigentlichen Kicks füllen kann. Finde ich sehr interessant. Aber klar, ist nicht für jeden…

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Atarikid @Atarikid
      Absolut … dem folgend ist meist eine DAW im Einsatz. Somit ist der Kick, den ich eher Klick nennen würde, hinfällig. Auch die neuen Kicks von Markus können mich nicht locken, ganz im Gegenteil. Sehr viele Nebengeräusche, und das sollte beim Layern absolut nicht vorhanden sein. Aber … Volca Klick ist eine Option, die ich mal antesten werden im Laden meines Vertrauens. :)
      @sibbold
      Ich habe bisher keine gehört, leider.

  4. Profilbild
    Basicnoise AHU

    Ich würd auch gern wissen, ob man damit einfach nur schöne Kicks machen kann. Und welche Sweetspots es dabei gibt. Es scheint aber, als lädt die Kiste die Tester immer zu mehr ein.

  5. Profilbild
    Emmbot AHU

    Der geht immer mit dem Sample zusammen. und dann kann man schön 2 Kicks layern. Das rumst dann schon ordentlich.

  6. Profilbild
    Tomax

    Ich benutze die kick für Industrial techno. Und da passt sie eigentlich in jedem track. Eines der meistgenutzten Maschinen in meinem Studio. Für härteren Techno oder tatsächlich auch Trap sehr geeigneten.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Tomax Auf für Rhythm Noise ist die Kick super zu gebrauchen.

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @Killnoizer Hallo Killnoizer,

      die Paramertereinstellungen werden nur zusammen mit einer Motion-Sequence gespeichert. Eigene Speicherplätze für Klänge gibt es nicht.

      Grüße
      M.

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