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Test: Mackie Axis DL32R DC16, Digital Mixing System

Auf dem Weg zum Profi

27. Januar 2017

Mackie Axis Digital Mixing System im Test bei Amazona. Mackie hat seit jeher einen gewissen Pioniergeist bei der Entwicklung von Produkten bewiesen und so zum Beispiel die Klasse der iPad-Mixer mit dem DL1608 begründet. Doch die Ingenieure bei Mackie haben ebenso wie viele Nutzer erkannt, dass auch der beste Touchscreen keine professionelle Mischoberfläche mit echten Fadern und Drehreglern ersetzen kann. Anstatt nun das Rad neu zu erfinden, hat Mackie sich dazu entschlossen, das bisherige System auszubauen und einen Hardware-Controller auf die virtuelle Mischoberfläche maßzuschneidern. Doch ist es möglich ein Mischkonzept, das für Nicht-Tonleute entwickelt wurde, so aufzubohren, das es auch Profis zufriedenstellen kann? Der folgende Testbericht wird es zeigen.

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On the Road to Mackie Axis

Dieser Test war etwas anders als üblich, denn das Testgerät kam diesmal nicht zu mir nach Hause. Stattdessen habe ich mich auf den Weg in den Speckgürtel von Hamburg gemacht und den Produktspezialisten Dimitri Metzeltin vom deutschen Mackie-Vertrieb Loud Technologies besucht. Ich möchte nun die Gelegenheit nutzen und mich bei Dimitri für die Gastfreundschaft und den Kaffee zu bedanken.

Produktspezialist Dimitri Metzeltin bei der Vorführung

Da Dimitri selbst Musiker ist und in seinem heimischen Keller nicht nur ein kleines Studio, sondern auch eine Auswahl exquisiter Bassgitarren beherbergt, war der Grundstein für ein paar kurzweilige Stunden des musikalischen Austauschs gelegt. Natürlich blieb noch genug Zeit, um sich das Axis System ausgiebig vorführen zu lassen, ein paar Fotos zu schießen und vor allem auch selbst Hand anzulegen.

Vom Einsteiger zum Profi

Viele Musiker und Tontechniker werden das Mackie DL1608 kennen, bietet es doch auf kleinstem Raum eine Mischpultausstattung, die ihres Gleichen sucht. Mit dem DL1608 hat Mackie im Jahr 2012 die Klasse der iPad-Mixer begründet und mit ihrem Erfolg den Weg für das nun vorliegende Mackie Axis System bereitet. Ich benutze seit ein paar Jahren regelmäßig ein DL1608 für kleinere Veranstaltungen und kenne die Software dementsprechend ganz gut. Auch die Entwicklung habe ich dabei mitverfolgt. Anfangs gab es beispielsweise regelmäßig kurze Unterbrechungen bei der Verbindung zwischen dem DL1608 und dem iPad. Es hat manchmal nur Sekunden gedauert, bis sich das iPad wieder synchronisiert hatte, manchmal musste die App auch komplett neu gestartet werden. Im Live-Betrieb tropft da schnell mal die ein oder andere Schweißperle von der Tontechnikerstirn. Zum Glück hat das DL1608 aber analoge Gain-Regler, so ließ sich zumindest der Eingangspegel verändern. Im Laufe der Update-Historie der Mackie Master Fader App ist dieses Problem zum Glück komplett behoben worden. Hier zeigt sich die Stärke des Bedienkonzeptes. Die Bedienoberfläche wird ausgelagert und als App fürs iPad bereitgestellt. Der Nutzer muss sich also selbst um die Hardware kümmern, während die Software zur Steuerung stetig angepasst und erweitert werden kann. Das spart Zeit und Ressourcen, denn das Konzept kann auch nach der Markteinführung noch geändert und vor allem erweitert werden, was bei konventionellen Mischpulten so nur eingeschränkt möglich ist. Nach und nach wurden zum Beispiel VCA-Fader in die App integriert. Mit Einführung des Mackie Axis ist die Master Fader App bei Versionsnummer 4.5 angekommen und bringt abermals wichtige Verbesserungen, auf die ich später noch detaillierter eingehen werde. Das Beste daran ist, dass alle Mixer der DL-Serie davon profitieren. Mackie ist nämlich so vorausschauend gewesen und hat auch den ersten DL-Mixern genug DSP-Power eingepflanzt, so dass späteren Verbesserungen und Funktionserweiterungen nichts im Wege steht.

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Nicht ohne meine Fader

Mir und wohl auch vielen anderen Tontechnikern ist bei der Arbeit mit dem DL1608 aber auch klar geworden, dass selbst der beste Touchscreen im Live-Betrieb keine echten Fader ersetzen kann. Und auch wenn die Master Fader App in der Bedienung wirklich zu den besten Mixer-Apps auf dem Markt gehört, echte Fader habe ich stets vermisst. Je mehr Kanäle man verwalten möchte, desto unübersichtlicher wird die Arbeit am iPad. Kommen dann noch feuchte Hände aufgrund von Aufregung dazu, dann wird das Mischen per Touch-Bildschirm schnell zum Glücks- und Geduldspiel. Deshalb ist ernsthaftes Live-Mixing ohne Fader für viele Tonleute keine Option.

Motorisierte und touch-sensitive 100 mm-Fader von Alps

Doch Rettung naht, denn der strahlende Ritter mit seiner Axis in der Hand bringt uns die Fader zurück. Der DC16 Controller von Mackie ist die eigentliche Neuerung des Mackie Axis Systems und er verändert alles.

Mackie Axis DC16 Controller

DC16 Controller in der Draufsicht

Was im ersten Moment aussieht wie ein digitales Mischpult, ist bei genauerer Betrachtung ein Controller, der per Netzwerk-Kabel an ein DL32R Digitalmischpult angeschlossen wird.  Der DC16 ist relativ flach und besteht aus einem Stahl-Chassis mit Aluminium an der Front- und Rückseite. Er besitzt 17 motorisierte und berühungsempfindliche 100 mm Fader von Alps, wobei der letzte Fader fest als Master-Fader fungiert. Unter den Fadern befinden sich Solo-Tasten, darüber liegen die Mute- und Kanal-Select-Tasten. Im unteren Bereich des Fader-Weges befindet sich eine 6-stufige LED-Kette zum Anzeigen des zugehörigen Kanalpegels. Im oberen Bereich der Fader gibt es zusätzlich eine dreistufige LED-Kette, die die Pegelreduktion des Kompressors näherungsweise anzeigt. Über den ersten 16 Fadern liegen 16 Endlos-Encoder und darüber 17 vollfarbige, hintergrundbeleuchtete Kanal-Displays. Die Endlos-Encoder können relativ frei mit Funktionen belegt werden, wofür die acht links daneben liegenden Tasten zuständig sind.

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Forum
  1. Profilbild
    Armin Bauer RED

    Hi Robert,

    habe mir auf der letztjährigen Messe von Dimitri das System auch vorführen lassen.
    Der DC16 ist sehr gelungen, haptisch angenehm, wertig verarbeitet. Man fühlt sich sofort wohl an dem Ding.
    Soweit alles richtig gemacht, Mackie.
    Aber der Preis… es sind ja noch 3 iPads zu budgetieren.
    Zwei fest verbaute Screens plus ein optionales iPad, das wär´s gewesen.

    • Profilbild
      r.biernat RED

      @Armin Bauer Hallo Armin,

      im Zweifel reicht natürlich auch ein iPad aus, aber knapp 4000€ für einen Controller ist schon nicht von schlechten Eltern. Da muss ich dir recht geben. Die Konkurrenz schläft auch nicht, was man beim neu-vorgestellten Presonus-Pult sehen kann. Die Optionen für Tontechniker sind bei den aktuellen Digitalpulten besser denn je.

  2. Profilbild
    Kutscher

    Hallo und danke für den netten Artikel.

    Während ich das Dl32 noch ganz spannend finde vor allem im Vergleich zur Behringer/Midas die ja weniger Inputs haben ohne Stagebox.

    Aber das DC 16 schlägt ja dem Fass den Boden aus. Selbst wenn man das Rack schon hat ist der Kosten nutzen gering. Das die meisten Ton Leute Meist schon ein IPad besitzen und nutzen hat halt den Erfolg der kleinen Mackies herbeigeführt. Aber 3? Und das bei den nun auftretenden IOS Limitierungen für alte Geräte ohne Retina. Da währe ich Skeptisch.

    Und für 6000€ Plus Zwei Ipads also 7800 bekommt man schon ganz andere Systeme. Zumal das Rack ja auch gut Als Dante Stagebox mit Fremdsystemen genutzt werden kann.

    Gruß Kutscher

    • Profilbild
      r.biernat RED

      @Kutscher Man kann drei iPads anschließen, muss es aber nicht. Eines reicht vollkommen. Der Controller ist leider wirklich zu teuer, macht das Mischen aber sehr viel intuitiver und schneller.
      Und in diesen Preisregionen kann man auch schon über ein Avid-System nachdenken. Der Controller zum halben Preis wäre angemessener.

  3. Profilbild
    Franz Walsch AHU

    Der Test macht einen fünf Seiten lang hunrig und dann kommt auf Seite sechs das Kleingedruckte – der Preis.
    Will Mackie das Ding wirklich verkaufen? Bei dem Preis und der Ausstattung wird das eine Herausforderung sein. Wer kauft schon drei iPads (und warum gehen nur iPads? Monitore wären günstiger.) nur um ein Mackie Gerät zu nutzen? Zudem braucht dieses Pult plus die iPads auch dringend ein Case. Außerdem ändert Apple ja gerne mal die Anschlüsse und wie geht es dann weiter …?

    • Profilbild
      r.biernat RED

      @Franz Walsch Laut Dimitri besteht die Beschränkung auf iOS-Geräte um die nötige Stabilität gewährleisten zu können.

  4. Profilbild
    nativeVS AHU

    Das system scheint im design, aber auch im preis (relativ) an die systeme von Avid angelegt zu sein.
    Die frage stellt sich, ob sich verleiher ein pult kaufen dass iPads braucht um komfortabel bedient zu werden, und natürlich ob es sich bei diesem preis lohnt in punkten wie qualität, bedarf und natürlich der limitierung wie zum beispiel: anzahl kanäle, busse etc.

    • Profilbild
      r.biernat RED

      @nativeVS Mackie sieht sich damit auch in Konkurrenz zu Avid, Yamaha und Co. Dazu gibt es sogar ein Vergleichs-PDF. Um das Sytem zu steuern braucht man nicht zwingend mehrere iPads, das scheint hier falsch rübergekommen zu sein. Man hat aber die Möglichkeit dazu. Das allermeiste geht sogar rein über den Controller.

      • Profilbild
        nativeVS AHU

        @r.biernat Dass man es hauptsächlich ohne iPads bedienen kann ist ja auch ein muss, aber wenn ich es ohne pads in ein paar stunden voll bedienen können muss (inklusive system einstellungen) wird es dann doch eher unmöglich.

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