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Test: QSC TouchMix-30 Pro, Digitalmischpult

Des Tontechnikers Traum

16. Dezember 2016

QSC TouchMix-30 Pro im Test bei AMAZONA.de. QSC ist unter Live-Technikern vor allem als Hersteller für professionelle Endstufen und Lautsprecher bekannt. Doch die Kalifornier haben seit einer Weile auch Digitalmischpulte im Programm. Die Mixer der TouchMix-Serie fallen dabei in erster Linie durch das Nichtvorhandensein von Fadern auf, ebenso wie durch ihre Kompaktheit. Nun bringt QSC mit dem TouchMix-30 Pro erstmals ein Digitalmischpult auf den Markt, das mit seinem Funktionsumfang selbst gestandene Profis begeistern dürfte. Insgesamt 32 Eingangskanäle, davon 24 Class-A Mikrofon-Preamps, grafische und parametrische Equalizer auf allen 16 Ausgängen, 6 Effekt-Engines für Send-Effekte und ein 32×32 USB-Interface machen schon hellhörig. Dabei sollen gleichzeitig auch Einsteiger angesprochen werden. Denn durch das Touch-Konzept verspricht QSC eine einsteigerfreundliche Bedienung und obendrein auch ein paar nützliche Automatik-Funktionen. Ob dieser Spagat in der Praxis gelingt, wird der ausführliche Testbericht zeigen.

 

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QSC TouchMix-30 Pro

 

Ausstattung

Alle Merkmale hier aufzuführen, scheint wenig sinnvoll. Und wer möchte, kann hier in kompakter Form alle Features nachlesen. Ich möchte mich auf die Dinge beschränken, die ich für besonders wichtig erachte.

 

Anschlüsse

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Anschlüsse satt auf der Rückseite

Anschlüsse satt auf der Rückseite

 

Das QSC TouchMix-30 besitzt 24 XLR-Eingänge, davon die letzten vier als Kombo-Buchsen mit XLR und Klinke sowie zusätzlich ein Talkback. An allen XLR-Eingängen, also auch am Talkback, kann einzeln 48V-Phantomspeisung zugeschaltet werden. Es gibt insgesamt 18 XLR-Ausgänge, davon 2 Hauptausgänge für die Stereosumme, 2 Monitor-Ausgänge und 14 Aux-Wege. Die beiden Monitor-Ausgänge geben dasselbe Signal wie der Kopfhörerausgang aus. Im Studio würde man dort die Studiomonitore anschließen oder am FOH-Platz einen kleinen Kontroll-Lautsprecher. Alles was in der Software auf Cue-geschaltet ist (Pre Fader Listening), wird aus den Monitor-Ausgängen und den beiden Kopfhörerausgängen ausgegeben. Die Bezeichnung Cue ist dafür im ersten Moment ungewohnt, aber sinnvoll gewählt. Nimmt man die musikalische Bedeutung von Cue und übersetzt ins Deutsche, heißt es soviel wie Einsatz, was ich passender finde als den Begriff Solo. Die Aux-Wege 11/12 und 13/14 liegen zusätzlich als Klinkenausgänge an. Dort lassen sich sogar direkt Kopfhörer betreiben.
Auf der linken Seite befinden sich drei USB-Anschlüsse, von denen zwei für die Verwendung mobiler Datenträger und einer zum Anschluss an einen Mac-Rechner dient, doch dazu später mehr. Ansonsten findet sich hier auch der Netzwerkanschluss zur Verbindung mit einem Router. Der Anschluss von digitalen Stageboxen scheint jedoch nicht vorgesehen zu sein.

 

verriegelbarer Netzstecker

Verriegelbarer Netzstecker

 

Auf den verriegelbaren Kaltgerätestecker möchte ich an dieser Stelle gern hinweisen. Ein versehentliches Steckerziehen wird mit dem entsprechenden Kabel vermieden, es können zur Not aber auch normale Kaltgerätestecker eingesteckt werden. Bei einem Gerät mit dem von Profis so geliebten Powercon-Stecker ist bei fehlendem Kabel die Show hingegen beendet.
Auf der Oberseite des Mixers befinden sich noch zwei weitere Anschlüsse. Zum einen liegt hier der Haupt-Kopfhörerausgang (auf der Rückseite gedoppelt) und die Eingänge 29-30 zusätzlich als Mini-Stereoklinke zur Verbindung mit einem MP3-Player oder Smartphone.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    vssmnn AHU

    Kann man die manuellen Gainregler hoffentlich irgendwie umgehen?
    Ansonsten ist total Recall doch nicht mehr möglich.Wie soll man mehrere Bands stressfrei abmischen, die sich hintereinander einstöpseln, wenn ich keinen Gain speichern kann?
    Oder hab ich da was überlesen.
    Wenn nicht, wäre das für mich leider ein NoGo für Live.

    • Profilbild
      r.biernat RED

      @vssmnn Nein, den manuellen Gain kann man nicht umgehen. Da bleibt nur die Schablone zum Drüberlegen oder ein kurzer Line-Check vorher. Es hat aber auch echt Vorteile. Ich habs gerade wieder erlebt. Ein Kinderchor in der Kirche, mit Begleitung, Chorabnahme und einer Menge Raumikros für einen gleichzeitigen Mitschnitt. Über die PA liefen dabei vier Kleinmembraner als Chor-Mikros. Es ist zweimal passiert, dass sich leichtes Feedback aufgeschaukelt hat. Da hab ich in der Eile instinktiv an die Gain-Regler gegriffen. Für den Anti-Feedback-Wizard blieb vorher leider keine Zeit.

      • Profilbild
        vssmnn AHU

        @r.biernat Schablone hatten wir vor 20 Jahren.
        Das muss ich nicht mehr haben.
        Die gleiche Schwachstelle wie beim Mackie DL16.
        Heute abbauen und morgen aufbauen oder mehrere am Nachmittag vorbereitete Band-Setups ohne Zwischendurch Soundcheck nach dem Umstöpseln und los geht´s, … geht also nicht, weil die Preamps nicht programmierbar sind..

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          r.biernat RED

          @vssmnn Meine Erfahrung als Musiker mit solchen Soundchecks am Nachmittag waren meist ernüchternd. Am Abend war es dann so gut wie immer anders und vor allem schlechter. Mit einem kurzen Line-Check 5-10 Min vor der Mucke bin ich meistens besser gefahren. Ansonsten macht man bei jeder Band schnell ein Foto von den Gain-Einstellungen mit dem Handy und kann das schnell abgleichen. Für die ganz großen Mucken würde ich definitiv was anderes mit Fadern und Netzwerk nehmen. Für kleinere Sachen und vor allem Live-Aufnahmen ist das TM-32 aber top.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    In dieser Preisklasse tummelt sich schon das behringer x32 mit Hardware Fadern, ich kann nicht verstehen warum man auf das Feedback von Hardware Regler verzichten will? Und gerade live braucht man doch alle Regler vor sich und will nicht durch pages und submenues tippen.
    Aber jeder wie er will.

    • Profilbild
      Leverkusen

      Das verstehe ich auch nicht – einmal beim regeln kurz weg gekuckt und schon auf dem display verrutscht. Das funktioniert doch schon am Rechner mit Reglern und Fadern nur sehr unbequem. Außerdem reicht es manchmal nur in die Nähe vom Display zu kommen, schon bewegt sich was und Feineinstellung geht schon gar nicht mit den Fingern. Und was, wenn man mal mehrere Regler auf einem bewegen will?

      Touchdisplay ist sicher irgendwie aufregend und modern aber ich hab‘ noch keine Anwendung gesehen bei der es dann auch richtig zuverlässig funktioniert (hab‘ aber auch schon eine Weile aufgegeben, eine zu suchen…).

    • Profilbild
      r.biernat RED

      Das stimmt schon. Ich bin auch ein Freund echter Fader und ich würde mir ehrlich beides wünschen. Fader und ein Touchdisplay, weil sich darauf gut navigieren lässt. Auch EQ-Einstellungen lassen sich am Touchscreen sehr gut umsetzen. Aber Fader sind eben Fader und nicht durch einen Touchscreen ersetzbar. Ausser man hat vielleicht etwas in der Größe des RAVEN MTi2 von Slate Digital. Der Encoder am Touchmix hilft da aber auch schon.

  3. Profilbild
    Franz Walsch AHU

    Danke für den ausführlichen Test. Endlich auch mal die Anwendungsmöglichkeit im Studio getestet. Der lüferlose Betrieb ist dafür ja eine gute Grundlage und ich sehe das Gerät eher im Studio. So ein Test fehlt bei vielen anderen Mischern. Hier scheint auch das Audiointerface mehr als brauchbar zu sein. Mit 48 kHz ist der Mixer auch für Videostudios interessant. Auch ist er mit seinen 7,9kg und seinen kompakten Massen auch noch tragbar. Ein Hinweis zum Zubehör: Ein Rackmount, eine preiwerte gute Tasche, eine Abdeckhülle sowie eine praktische Tablet-Halterung sind dazu lieferbar. Im Live-Bereich steht es in Konkurenz zu der Behringer x32 Serie.

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      r.biernat RED

      @Franz Walsch Das kann ich so unterschreiben. Im Studio oder für Live-Aufnahmen ist das Pult sehr gut geeignet. Ich persönlich bin froh, wenn ich nicht so viel schleppen muss. Und hier kann ich ohne Rechner aufnehmen (Ich liebe es live aufzunehmen, auch im Studio, wenn die Band gut genug ist). Die direkte Festplattenaufnahme wäre für mich persönlich der Entscheidungsgrund auch im Vergleich zum X32.

  4. Profilbild
    Atarikid AHU

    Hat alles mit an Bord. Umso weniger verstehe ich das Fehlen von Midi zum syncen interner Effekte. Grundsätzlich finde ich das Konzept prima, mir haben schon die kleinen touchmixes gefallen, aber ohne Midi iss das nix für mich.

    • Profilbild
      r.biernat RED

      @Atarikid Midi ist leider nur sehr rudimentär implementiert und auch nur über USB (nur Schlatvorgänge möglich, kein Midi-CC) Wenn das etwas umfangreicher wäre, dann könnte man z.B. auch ein externes Fader-Board anschließen.

      • Profilbild
        Atarikid AHU

        @r.biernat Ja, stimmt. Würde das Geräte immens aufwerten. Wäre dann die Entscheidung des Nutzers wie man das ansonsten tolle Teil bedient. „Richtiges“ Midi wär keine große Sache gewesen, dessen bin ich mir sicher. Verdammt schade, aber es gibt ja Alternativen.

  5. Profilbild
    dr noetigenfallz

    Danke für den Test. Ich finde Tests cool, wo man auch allgemein was lernt oder der Autor von seinen Erfahrungen erzählt (hier z.B. die Beispiele zur Mikrofonierung, wie der Demosong aufgenommen wurde oder die Erfahrungen zum Thema Abtastraten).
    Mich würde nur noch interessieren, wie ein Sound-Vergleich zum erwähnten RME-Interface ausfallen würde.

    • Profilbild
      r.biernat RED

      @dr noetigenfallz Der Unterschied dürfte nicht sehr groß sein. Heutzutage klingen selbst günstige Interfaces schon sehr gut. Unterschiede könnte man überhaupt nur im Doppelblindtest sicher heraushören und selbst ein einfacher Lautstärkeunterschied von 0,5dB kann den Unterschied machen. Die RME-Sachen klingen von Hause aus eher gar nicht, im positiven Sinne gemeint, aber auch das QSC-Pult klingt sehr sauber. Die RME-Wandler sind von den Werten her schon noch besser, keine Frage. Im Touchmix müssen bei der Ausstattung ja auch Abstriche gemacht werden, sonst wäre der derzeitige Preis schlicht unmöglich.

  6. Profilbild
    Armin Bauer RED

    Hallo Kollege,

    neben den fehlenden Fadern scheint mir für live die fehlende Netzwerkanbindung das k.o. Kriterium zu sein. Was nützen die eingesparten Kilos wenn ein analoges Multicore mit geschleppt werden muss. Mein 32/8, 40m lang mit Stagebox in der Trommel wiegt ca. 40 kg im Case.

    Schöner und ausführlicher Test übrigens.

    • Profilbild
      r.biernat RED

      @Armin Bauer Hallo Armin, da hoffe ich für dich, dass das Case für die Stagebox Rollen hat;) Und ich muss dir Recht geben, Fader sind live einfach schwer zu ersetzen. Mit digitalen Stageboxen habe ich aber auch schon mehrere bittere Erfahrungen machen müssen. Mehrere Mucken mit ständigen Dropouts sowie ein Total-Ausfall bei einer Silvesterveranstaltung mit Live-Band haben mich doch nachdenklich gemacht. Wenn mir von einer Sekunde auf die andere statt Musik nur noch weißes Rauschen mit Vollpegel auf die Ohren knallt, ist das vor allem an Silvester der Supergau. Ein Erlebnis, das ich keinem Tonmann wünsche.

      • Profilbild
        Armin Bauer RED

        @r.biernat Hi Robert,

        oha, das ist ja wirklich der Supergau. Ich hatte die Probleme noch nie, arbeite im Moment mit meinem eigenen Qu-24 und dem QL-1.
        Das Gewicht meines Analog-Cores ist inzwischen egal, das steht zum Verkauf. Ich hatte da einen Interessenten, der sein „deutsches“ Digitalpult damit bestücken wollte, da er auch von Ausfällen des Systems gehört hatte. Ich hab´s ihm dann ausgeredet und empfohlen, ein sicheres Pult zu kaufen.

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