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Test: RCF M18, Digitalmixer

Schaltzentrale für Alleinunterhalter

19. August 2016

RCF M18 Digitalmixer im ausführlichen Test bei Amazona.de. Die Fernsteuerung von Elektrogeräten per Tablet oder Smartphone ist ja mittlerweile in fast allen Lebensbereichen angekommen, so auch im Live-Bereich. Ein digitales Mischpult ohne Smartphone App zur Fernsteuerung ist heutzutage ja fast schon unverkäuflich. Während die Fernsteuerung bei großen Mischpulten eher als willkommener Zusatz gesehen wird, setzen einige Hersteller komplett auf die Steuerung per Smartphone/Tablet-Applikation, kurz App genannt. Nun will auch der italienische PA-Hersteller RCF etwas vom Kuchen abhaben und hat den RCF M18 auf den Markt gebracht. Was im ersten Moment aussieht wie ein zu groß geratener WLAN-Router, ist bei genauer Betrachtung tatsächlich ein waschechter Digitalmixer mit 18 Eingängen und zehn Ausgängen. Schaut man sich die Ausstattungsmerkmale genauer an, dann hat RCF hier vor allem kleine Bands, Einzelmusiker und Alleinunterhalter als Zielgruppe für ihren Mix-Neuling auserkoren. Dafür hat RCF dem M18 ein paar Features spendiert, die ihn genau für diesen Einsatzzweck besonders interessant machen. Dabei sind die integrierten Verstärker- und Bodentreter-Simulationen von Overloud sowie Fußschalter- und MIDI-Anschlüsse nur die Spitze des Eisberges. Wie sich der Mixer in der Praxis schlägt, wird der ausführliche Testbericht zeigen.

 

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RCF M18 Digital Mixer mit iPad 2 Mini

RCF M18 Digitalmixer mit iPad 2 Mini

 

Mischen per Tablet

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Wer als aufstrebender Live-Techniker heutzutage etwas von sich hält, der steht nicht mehr gelangweilt am FOH-Platz und versteckt sich hinter Racks und riesigen Mischpulten. Nein, heutzutage holt man sich ein Getränk an der Bar und mischt sich gekonnt unter das Volk der Zuhörenden. Die Trennung von Mischpult und Bedienoberfläche hat genau darin ihren größten Vorteil. Man kann problemlos den Klang aus verschiedenen Positionen hören und gleich dort entsprechend anpassen. Der Sänger hört sich auf der Bühne nicht – kein Problem. Schließlich hindert uns nichts daran, selbst auf die Bühne zu gehen und den Monitormix genau dort einzustellen, wo er später auch gehört wird. In vielen Fällen kann man sich den FOH-Platz gleich ganz sparen, was vor allem in kleineren Räumen auch den Veranstalter freut. Soweit zum Positiven.

Wer schon einmal live per iPad und Co. gemischt hat, kennt sicherlich das Problem. Es ist heiß, man ist aufgeregt und die Finger fangen an feucht zu werden. Nun wird die Bedienung unter Umständen zum Glücksspiel, denn feuchte Finger werden vom Touchscreen leider weniger gut erkannt. Da können ein paar Sekunden, in denen ein Sprechermikrofon stummgeschaltet bleibt, weil der virtuelle Mute-Schalter nicht reagiert, schon zur gefühlten Ewigkeit werden. Verbindungsabbrüche sind ein weiteres ungeliebtes Thema. Das WLAN-Frequenzband, in dem das Tablet mit dem Mixer kommuniziert, ist zwar ein freies, aber auch ein sehr beanspruchtes Frequenzband. Mitunter senden sogar noch die eigenen Funkmikrofone in diesem Bereich, von den unzähligen Smartphones der Gäste mal ganz abgesehen. Verbindungsabbrüche sind zum Glück trotzdem die Ausnahme.

Eine Sache geht mir an diesem Konzept jedoch vollkommen ab, nämlich das Fehlen von echten Fadern. Es mag vielleicht eine persönliche Vorliebe sein, aber ich brauche Live echte Fader. Ich muss die Hand immer am Fader haben, um schnell reagieren zu können, oftmals sogar an mehreren Fadern gleichzeitig. Das geht prinzipiell auch am Tablet. Das Problem ist aber die fehlende haptische Rückmeldung. Wenn ich einen Fader bewege, spüre ich die Bewegung deutlich an den Fingern. Wische ich mit dem Finger über das Touch-Display, weiß ich erst einmal nicht, ob der virtuelle Fader sich mitbewegt oder ich daneben getippt habe. Man muss also hinschauen, was bei einer Live-Show mitunter nicht möglich bzw. ungünstig ist.

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Forum
  1. Profilbild
    Danny Who AHU

    Eine Profifirma, die ein absolutes Paradigma falsch umsetzt (alles unter 0dBFS darf nicht zerren, sofern die Quelle sauber ist), hat irgendwo reichlich geschlafen.

    • Profilbild
      r.biernat RED

      @Danny Who Dass die Eingangs- und Ausgangsstufen irgendwann anfangen zu zerren ist klar, aber solch hartes Clipping auf digitaler Ebene hat mich auch gewundert. Ich hätte gedacht, dass wäre heutzutage kein Thema mehr. Zumindest sind wir da durch moderne Mischpulte und DAW´s mit hoher interner Bitauflösung oder Fließkomma-Berechnung stark verwöhnt. Vielleicht lässt sich das aber auch programmiertechnisch beheben, wer weiß.

  2. Profilbild
    Martin Andersson RED

    Danke für den ausführlichen Test, Robert. Das Konzept ist überzeugend und dennoch unbrauchbar. Ehrlich gesagt würde ich diesem Digital Mischer nicht einmal einen Stern geben. Ein Mischer, der derart schnell zu clippen beginnt, ist vergleichbar mit einem Auto, dessen Bremsen nicht funktionieren. Und dann ist die weitere Ausstattung auch egal. Nur meine Meinung.

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      r.biernat RED

      @Martin Andersson Danke für den Kommentar. Um den Vergleich weiter zu führen: die Bremsen funktionieren schon, man darf nur nicht zu viel Gas geben.

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    vssmnn AHU

    Hatte am Wochenende worst-case Szenario mit der Band:
    Gerät angeschaltet, kein WLAN sichtbar.
    Reset nach allen 3 im Handbuch beschriebenen Szenarien durchgeführt – kein Erfolg, das Gerät war nicht zu erreichen.
    Externen Accesspoint per LAN angeschlossen, ebenfalls erfolglos.

    Dass man auf das Gerät zur Not nicht direkt per LAN über Browser erreichen kann, z.B. über einen Laptop, um zu sehen, ob das M18 überhaupt noch lebt, ist sehr unpraktisch und lässt einen total im ungewissen stehen.
    Zum Glück konnten wir noch einen analogen Mixer auftreiben und den Abend (und die Gage) retten.

    Hatten schon vorher das Phänomen, daß während der Live Mugge sich 2-3 mal Kanäle wie von selbst verstellten. Ich dachte erst, daß da vielleicht ein iPad Touchscreen ne Macke hat, aber nach dem letzten Wochenende bewerte ich das M18 als defekt.
    Letztendlich finde ich den Ansätze von Mackie, wo man auch ohne WLAN arbeiten kann, weil das Gerät im Dock steckt, oder von Behringer (Browserintegration) zumindest etwas (betriebs) sichererer. Nochmal würde ich den M18 nur aus diesem Grund nicht kaufen, ansonsten eigentlich sehr ok.

    Nach dem 10 Reset-Versuch im Büro gebe ich es jetzt auf und bringe das Gerät zur Post.
    Selten so geschwitzt und geflucht ;-)))

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      AMAZONA Archiv

      @vssmnn Habe mir den RCF M18 letzte Woche gekauft und war echt begeistert, genau das richtige für meine Bedürfnisse im Proberaum und für die kleinen „Kneipen-Gigs“.

      Das Problem, was du da beschreibst, also dass der mixer nichts mehr von sich gibt hatte ich jetzt auch.
      Er funktionierte zwischendurch wieder einwandfrei, dann wider nicht… hat da schon jemand eine adäquate Lösung gefunden?
      Ich meine, die Kommentare hier sind von 2017, vielleicht gibt es ja schon weitere Erfahrungen.

    • Profilbild
      vssmnn AHU

      @vssmnn Fast 1 Jahr danach.. gestern wieder die gleiche Situation.
      Kollege hatte zum Glück einen Behringer X18 mit.
      Der Mist kündigte sich schon seit 3 Muggen an, spontane Mutes einzelner Kanäle und wundersame Pegeländerungen in den Kanälen, obwohl keiner dran rummacht.
      Gestern auf dem Dorf gemuggt und das Teil angeschaltet,: Kein Wifi.
      Die Reset-Prozedur ist die jämmerlichste Mistkaxxe, und sie funktioniert nicht mal.
      Da kannst Du gern 20x versuchen, das Teil auf Werkszustand zurückzusetzen, da blinkert nix bei der Front-LED, was angeblich sein soll. Spontan war dann heute mal das WLAn da, um nach dem nächsten Anschalten wieder trotz X-fachem Reset nicht wieder zu erscheinen.
      Das Ding ist einfach Mist.. großer Mist.

      • Profilbild
        r.biernat RED

        @vssmnn Das tut mir leid zu hören. Wenn dann noch die Zeit knapp wird vor der Mucke, dann sprießen die grauen Haare nur so. Das ist kein Spaß.

        Wenn ich bei Live-Mucken Probleme hatte, dann entweder mit kaputten Kabeln oder mit Digitalpulten. Ein Yamaha 01V hat sich mal direkt nach dem fertigen Soundcheck verabschiedet und nur noch Rauschen mit Vollpegel von sich gegeben. Ein altes Mackie 8-Bus Analogpult musste aushelfen und klang megageil ohne Kompressoren, Gates und Effekte. Das hat selbst die Band auf der Bühne gemerkt.
        Mit Soundcraft-Digitalpulten verbindet mich sowieso eine Hass-Liebe. Wie oft mich das SI Performer im Stich gelassen hat… Dropouts und Knackser bei der Benutzung der digitalen Stagebox trotz teurer Neutrik-Cat5-Kabeltrommel, und immer dann wenn man es gerade gar nicht gebrauchen kann.
        Der Super-Gau dann an Silvester vor 3 Jahren, 21.30 die Hauptband spielt ihren 3. Song, ich schalte das Delay an und was kommt unvermittelt mit voller Härte aus den Boxen…weißes Rauschen mit Vollpegel. Neustart, neues Cat-5 Kabel, Frequenzweiche getauscht, Amps getauscht…Es half alles nichts, der Abend war gelaufen.
        Den genauen Fehler konnte ich nie herausfinden, auch Thomann und Soundcraft nicht.

        Mein Tipp: Tu dir den Streß nicht an und besorg dir etwas das zuverlässig ist. Das Leben ist zu kurz, um sich über schlechte Digitalpulte zu ärgern.

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