Akustik Spaß
Die Instrumentengattung „Akustik-Bass“ ist mir seit jeher etwas suspekt. Nicht Fisch, nicht Fleisch, so war immer mein Eindruck, wenn man nicht bereit war, deutlich mehr als 1000,- Euro auszugeben. Meist waren die von mir angespielten Instrumente klanglich einfach nicht in der Lage, einen brauchbaren akustischen Basston zu erzeugen, der es erlaubte, in einer Besetzung mit anderen akustischen Instrumenten mitzuhalten. Auch sind meiner Meinung nach die klanglichen Ergebnisse bei verstärktem Spiel aufgrund der meist auf Piezos basierenden Tonabnehmer auch nicht besonders akustisch, sondern eher mit elektrischer, etwas „künstlicher“ Anmutung.
Abhilfe verspricht hier der relativ neu auf dem Markt befindliche Stanford Robot 4 Fretted Akustik-Bass, der bei einem Preis von unter 800,- Euro mit einigen ungewöhnlichen Konstruktionsmerkmalen, wie einer massiven Decke sowie dem Nautilus Spectral Tonabnehmersystem, aufwartet.
Konstruktion und Verarbeitung
Auffälligstes Merkmal des Stanford Robot 4 Fretted ist sicherlich das Schallloch. Es befindet sich nicht am gewohnten Ort zentral mittig zum Saitenverlauf, sondern oberhalb der E-Saite im oberen Korpusflügel. Die Idee dabei ist, der Decke mehr Stabilität und mehr Platz zum Schwingen zu geben. Im Bereich des Schallochs und des Hals-Korpus-Übergangs ist die aus feinjähriger, massiver Zeder bestehende Decke teilweise mit Palisander belegt. Markant ist auch das recht „zackig“ gehaltene Design des Cutaways, das komfortables Bespielen der oberen Lagen ermöglicht. Der Hersteller nennt das „Advanced Cutaway“. Boden und Zargen sind aus gesperrtem Palisander gefertigt, der Long-Scale-Hals aus Mahagoni. Bei Steg und Griffbrett hat sich der Hersteller ebenfalls für das bewährte Material Palisander entschieden.
Decke und Boden sind mit mehrteiligen Randeinfassungen vor Stößen geschützt, der Body entspricht mit seiner Tiefe von 125 mm in etwa der von herkömmlichen Jumbo-Westerngitarren.