"12-Voice" Synth für unter 450$
Der Entwickler Peley Krane stellt mit Faithstate einen 12-Voice Modularsynthesizer vor, der nur 444,99 kosten soll. Zu schön, um wahr zu sein?
Es stimmt tatsächlich. Der Modularsynthesizer Faithstate, der nur auf Bestellung und von Hand gefertigt wird, glänzt tatsächlich mit diesem Preisschild. Wenn man allerdings genauer hinschaut, entmystifiziert sich dieses Angebot.
Zunächst einmal fehlt das magische Wort „analog“. Faithstate arbeitet mit einer nicht näher benannten 16 Bit DSP-Technik. Zumindest was die Erzeugung der über 500 verschiedenen Waveforms betrifft. Was den restlichen Signalweg betrifft, dazu gibt es keine genauen Informationen. Die eigenwillige Website macht das Verstehen aber nicht eben leicht.
Auch die Angabe zu den 12 Stimmen relativiert sich. Es gibt anscheinend 12 Klangquellen, die über drei Kanäle angesteuert werden. Auf der Website wird dies nicht ganz eindeutig mit: „12 Voices of 16-Bit Digital Waveform Audio are Simultaneously Controlled Using 3 Identical Control Channels (1,2,3). Each of these Channels Contain a Voltage Input Jack for Pitch, Amplitude, and WaveBlend“ beschrieben.
Offenbar ist der Synthesizer de facto doch nur monophon, wobei sich die 12 Klangquellen von leicht bis heftig gegeneinander verstimmen lassen.
Das Filter ist ein Multimode, bei dem zwischen Tief-, Band- und Hochpass überblendet werden kann. Während für diese Funktion und für die Resonanz jeweils ein Regler vorhanden ist, fehlt dieser bei Cutoff. Diese verfügt nur über einen CV-Eingang. Allerdings stellt Faithstate mehrere CV-Quellen mit Regler bereit, so dass man sich einen Regler quasi dahin patchen kann. Ein eigenwilliges Konzept.
Als Modulationsquellen gibt es Sample & Hold und einen loopbaren Slope-Generator. Ferner sind drei Vierfach-Multiples vorhanden.
Ein CV-steuerbarer DSP-Synthesizer ist kein uninteressantes Konzept. Es finden sich jedoch keine Hinweise zu MIDI- oder USB-Anschluss. Insgesamt richtet sich Faithstate wohl an experimentierfreudige Musiker, die eher ein Gerät für Drones und Noises als einen Standardsynthesizer suchen. So legt es auch das Demovideo nah.
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Faithstate wird nur auf Bestellung gebaut, die Fertigung soll zwei bis drei Wochen dauern. Die Bauweise sieht, abgesehen von der graphisch designten Oberfläche, eher einfach aus, so gibt es zum Beispiel nur Potiachsen ohne Reglerkappen. Aber daran haben wir uns ja inzwischen gewöhnt (gewöhnen müssen).
Wer Fragen zu Faithstate hat, kann sich über die Website direkt an den Entwickler Peley Krane wenden.
Dieser Synth ist sicher kein Produkt für die Masse, was ihn mir schon sympathisch macht. Am ansonsten schön gestalteten Panel gefällt mir weniger, dass Buchsen und Potis nicht beschriftet sind. Aber vielleicht sollen so auch kreative Unfälle provoziert werden…
Coole Kiste!
Komplett anders als die Anderen.
Also das Panel hat was der Sound ist nicht so meiner.
Ich sehe die Sache nicht ganz so blauäugig wie die anderen Spezis hier. Ich denke das Ding ist nicht zum Musikmachen geeignet, eher zum Krach machen. Dazu braucht man auch keine Midi Anschlüsse oder Beschriftungen, hauptsache Noise. Es gibt genug fetischisten die das toll finden und das ist ja auch das wichtigste, der Spaß an der Sache.
Vielleicht ein Behringer im OFF ???