Semi-modular, aber ohne Filter
Steht uns eine neue Welle an Kleinstsynthesizern bevor? Kürzlich erst wurde der Mini-Synthesizer Trueno angekündigt. Und nun, nachdem Sonicsmith Anfang des Jahres ihre ersten Produkte Squaver P1 und Convertor, basierend auf einem Audio Controlled Oscillator mit eigens entwickeltem Chip vorgestellt hatten, kündigen sie mit dem Modulor A1 einen etwas konventioneller konzipierten, aber ebenfalls sehr kompakten Synthesizer an.
Der Modulor A1 ist ein halbmodularer, analoger Synthesizer mit einem VCO, einem LFO und zwei VCAs. Richtig gesehen, ein Filter ist ebenso wenig vorhanden, wie eine Hüllkurve. Er liefert in erster Linie rohe Klänge von Rechteck und Dreieck. Der VCO kann für FM-Klänge moduliert werden, wofür sich der LFO oder ein externes Signal nutzen lässt. Auch ein Sync-Eingang ist vorhanden. Im Gegensatz zu den bisherigen Sonicsmith-Geräten ist Modulor A1 nicht zur Steuerung durch beliebige Audiosignale vorgesehen, sondern wird normal über CV-Spannung, etwa von einem Step-Sequencer angesteuert.
Die Geschwindigkeit des LFOs reicht von 0,2 Hz bis 200 Hz. Er verfügt ebenfalls über Rechteck und Dreieck, Modulationstiefe und Geschwindigkeit können mit CV-Signalen gesteuert werden.
Modulor A1 ist somit offensichtlich als Zuspieler für andere halbmodulare Geräte und Modularsysteme gedacht. Für den hauseigenen Squaver P1 kann man ihn zum Beispiel als Signalquelle für den Eingang des Ringmodulartors verwenden.
Der Modulor A1 ist in einem kompakten Gehäuse von der Größe eines Pedaleffektes untergebracht und wird mit einem 9V-Netzteil betrieben, Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen.
Laut Sonicsmith kann das Gerät bereits vorbestellt werden, die Auslieferung ist allerdings erst ab Mai 2018 vorgesehen. Der Preis soll ca. 239,- Euro betragen.
Im Demovideo bekommt man einen ersten Eindruck zum Modulor A1.
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Dem Video zufolge gibt es nur einen VCA, außerdem geht die LFO-Rate bis max. 200 Hz, nicht 20 kHz. Für den Preis würde ich mir allerdings lieber einen MFB Nanozwerg Pro zulegen…
@Son of MooG Stimmt, die 20k sinds beim VCO. Der 2. VCA meint wohl die Steuerung des LFO-Amt (siehe Specs auf der Website)
@der jim Alles klar, hab‘ eben selbst nochmal nachgesehen. Auf den zweiten Blick bietet der Modulor eigentlich genau die Sachen, die man als Erstes bräuchte, um z.B. einen Dark Energy oder MicroBrute zu erweitern. Der 9V-Ausgang für den VCO ist wohl genau für solche Anwendungen gedacht (leider fehlt diesem eine PWM). Trotzdem ist mir der Preis für das Gebotene immer noch zu hoch; ein Doepfer A-110-2 Basic VCO mit einem A-147-2 VCDLFO im Minicase legt zwar noch ca. 90,-€ drauf, bietet dafür allerdings erheblich mehr (und Platz für 2 weitere 8HP-Module).
Sonicsmith ist eine kleine Bude, welche die Produktion über die Vorbestellungen finanziert. Eigentlich haben sie ein cooles Patent auf einen Chip, der Audio physikalisch auf Pitch analysiert und dies als CV, Square und Saw bereitstellt. Derselbe Chip nimmt auch CV entgegen. Wie sie das hier machen, ist mir unbekannt.
Sie wurden von Herrn Schneider auf die Superbooth 17 eingeladen und ich habe dort die beiden bisherigen Produkte bestellt unter ähnlichen Bedingungen. Ja, teuer, ja, wackelt teilweise, ja, Siebdruck könnte besser sein. Boutique pur, nervt mich endlos aber es kommt ja drauf an was drin ist. NULL Latenz bei meinen. Die machen zwar was anderes, aber das Gerät würde mich eben als zufriedener wenn auch geforderter Kunde blind interessieren. Mein Squaver steuert einen Therapsid mit 2 SID Chips, ich spiele also Chiptunes mit der Gitarre. Oder brachialen ACO, yipieeh. So cool, dass ich nicht mal zum Aufnehmen komme vor Spielen.
Ich meine, die Firma hat tolle Ideen und es lohnt sich, dies zu unterstützen. Auch sind sie für User-Input empfänglich und geben detailliert Auskunft.
Gruss auch nach Polen vom professionellen Hobbymusiker ;))