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Vergleichstest: Auratone 5C, Avantone MixCubes, Behringer C50A, Cube-Monitore

Ein Würfel, der zum Studiostandard wurde

6. Juni 2016

Auf diesen Vergleichstest haben sicherlich viele Leser gewartet. Als wir im Oktober 2015 die Auratone 5C Super Sound Cubes getestet hatten, war das Interesse sehr groß. In den zahllosen Kommentaren kam der Wunsch auf, die vermeintlich gleichen Modelle der Hersteller Auratone, Avantone und Behringer direkt miteinander zu vergleichen. Nach zahllosen Terminabsprachen hatte es dann endlich geklappt und wir konnten uns alle drei Modelle gleichzeitig ins Studio holen. Was dabei heraus gekommen ist, folgt jetzt in unserem Vergleichstest.

Vergleichstest-Cube-Monitore

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Vorab eine wichtige Info dazu: Mit den hier getesteten Monitorlautsprechern Avantone MixCubes Active, Behringer Behritone C50A und Auratone 5C lassen sich keine vollendeten Mixe beurteilen. Weder britzelnde Höhen noch Tiefsee tiefe Abgrundbässe werden damit beurteilt, sondern schlicht: Wie verhalten sich die Mitten zum Rest? Ab zum Vergleichstest Cube Monitore.

Die Kandidaten zum Test in der Tonküche

Die Kandidaten zum Test in der Tonküche

Ja, die Wahrheit kann bitter sein, liebe Gemeinde! Da hat man sich also ein Pärchen tolle Monitorlautsprecher von einem der großen Namen ins Studio gestellt, diese mit teuren Kabeln angestöpselt, die Beziehung zur Liebsten aufgrund ausgiebiger Mixing-Sessions beinahe ruiniert und dann das: Irgendwie klingt der Mix auf fremden Lautsprechern unausgewogen.

Das Problem ist schlicht: Viele Endgeräte liefern alles andere als teuren Edelsound. Küchenradio, Radiowecker, Smartphone, Computerquäken oder billige Stereoanlagen, alles macht irgendwie Sound, aber das Meiste, was da klanglich stattfindet, ist ein mehr oder weniger ausgeprägter Mittenbereich. Und dieser oft auch noch zu unausgewogen. Weder knurrige Bässe noch feinsinnige Höhen können diese Lautsprecher(chen) überzeugend übertragen, auch in der heutigen Zeit kann man in kein iPhone oder Tablet einen Tiefbasslautsprecher plus 1-zölligem Titan-Hochtöner hineinquetschen. Dennoch müssen die Mixe so angelegt sein, dass sie auch auf solch unter- bis mittelprächtigen Klein- und Kleinstlautsprechern möglichst überzeugend klingen.

Wie erreicht man das? Indem man einen Lautsprecher verwendet, der weder Tiefbass noch höchste Höhen wiedergibt, sondern sich einzig dem wichtigen Mittenbereich plus Anhang nach unten und oben widmet. Klingt es da gut, passt es auch auf Smartphone & Co. Und genau das sollen unsere heutigen Testkandidaten richtig gut können.

Auratone 5C

Auratone 5C Super Sound Cubes

Auratone 5C Super Sound Cubes

Die Auratone 5C Super Sound Cubes sind passive Lautsprecher, benötigen also eine separate Endstufe. Zum Test habe ich meine Samson Servo 120a verwendet, ein lüfterloser Verstärker mit sehr guten Audiowerten und moderatem Anschaffungspreis.

Nur 1HE, aber Muskeln: Die Samson Servo 120a

Nur 1 HE, aber satte Muskeln: Die Samson Servo 120a

Anschlussseitig gibt es bei den Auratones lediglich fette, vergoldete Schraubterminals, die wohl auch einen 8 mm Querschnitt problemlos verschlingen. Mein 4 mm Lautsprecherkabel ist auf jeden Fall problemlos „hineingefallen“.

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Die Auratone 5C sind quasi der Urvater dieser Lautsprechergattung und die erste Serie erschien bereits 1960 (!). Seither hat sich an der Urform so gut wie nichts verändert, ebenfalls nicht verändert hat sich der relativ hohe Preis dieser Monitore. Dafür sind sie sauberst verarbeitet und „riechen“ so richtig fein. Ich kenne diesen Geruch noch von den edlen Hi-Fi Lautsprechern der 70er und frühen 80er Jahre. Kann man nicht beschreiben, muss man einfach erschnuppern.

Die Auratone findet man in sehr vielen Recordingstudios und Radiostationen überall auf der Welt. In diversen Studioreports und auf den zugehörigen Fotos findet man immer wieder die dort verwendeten Lautsprecher, die Auratones da sind auffällig oft vertreten. Und das sogar bei den ganz teuren und superedlen Recordingpalästen.

Hier vorab die technischen Daten der Auratone 5C:

Lautsprecherbestückung: 4,5″ Full Range Speaker
Belastbarkeit: 25 Watt RMS / 50 Watt Peak
SPL / Empfindlichkeit:: 90 dB bei 1w / 1m
Frequenzbereich: 75 – 15.000 Hz
Impedanz: 8 Ohm
Gehäuse: magnetisch geschirmt, MDF
Abmessungen (B x H x T): 165 x 165 x 152 mm
Gewicht: 6 kg pro Paar

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Forum
  1. Profilbild
    AQ AHU

    Wie Du richtig schreibst ist der Behritone eher ein besserer Computerlautsprecher.

  2. Profilbild
    AQ AHU

    Versehentlich auf die Returntaste gedrückt kommt die Fortsetzung halt hier… Was kann man für den Preis der C50a schon mehr erwarten (?) – Nichts! Und trotzdem, es gibt ja die Behritone C5a und die hätten in den Test gehört. Nur dieses Modell ist mit dem Original wirklich vergleichbar. Die C5a stehen bei mir auf dem Tisch und als ehemaliger Auratone Besitzer bin zufrieden. Zum Zeitpunkt als die Beiden Behritones erschienen sind, waren die Auratones nicht mehr auf dem Markt. Die C50a sind igendwie Zwitter. Eine Art aktive Auratones mit einem verbesserten Frequenzgang als Avantonekopie. Aber zur C5a von Behringer kann ich nur sagen, die Dinger sind ihr Geld mehr als wert und erst noch günstiger als die schwarzen C50a. Hätte es vor drei Jahren die Neuen Auratones schon wieder gegeben, ich hätte sie gekauft. Aber dann hätte ich die kleinen Behringers nicht kennen gelernt. Nur eben schade, dass hier im Test das falsche Modell gelandet ist. Übrigens Danke für den, wie immer bei Dir, guten Test. Hier noch der Link zum Amazona Test vom Januar 2012.
    https://www.amazona.de/test-behringer-behritone-c5a-c50a-aktive-vintage-breitbandmonitore/

  3. Profilbild
    Tyrell RED

    Erstaunlich. Im Zeitalter von billigen Monoabhören (wie Küchenradios) waren die Auratones wirklich notwendig. An Stelle der Küchenradios sind heute die autarken MP3-Lautsprecher getreten, die es in unzähligen Varianten gibt. Ich bezweifle nur, dass die Würfel quasi als Simulationsumgebung taugen. Ich stehe diesem Hype daher sehr skeptisch gegenüber. Denn eines ist sicher – echtes Studiomonitoring beherrscht keiner der drei Kontrahenten.

  4. Profilbild
    cher

    Also, ich möchte folgendes loswerden: Diese Art von Boxen ist sicher nicht als Alternativmonitoren zu betrachten. Es ist ein Werkzeug, das Mixfehler entdecken soll. Z.B. solche, wenn man durch zu viel edle Höhen und Bässe die wichtigen Mitten vernachlässigt. Da wird man sofort auf den Boden gebracht… Und für den Fall reicht eine(../zwei) Behritone C50A vollkommen aus. Meine Exemplare sind ohne jeglichen Fertigungsfehler und würde sie, sollten sie nicht mehr da sein, sofort wiederkaufen… Nein, der Klang ist bei dieser Gattung NICHT gut. Dafür aber extrem aussagekräftig.

  5. Profilbild
    AQ AHU

    Du hast schon recht, mit den Auratones und den entsprechenden Kopien muss man nicht irgendwelche Vergleiche mit modernen Systemen machen. Was aber hervorragend funktioniert, ist eben der Vergleich im Mix. Wie tönt mein Mix, wenn da kein Bass unter 100 Hz mehr übertragen wird und auch oben oberhalb 12 kHz nichts mehr kommt. Wenn mann die Dinger unter diesem Gesichtspunkt einsetzt, und nur dafür, wird die Kontrolle der eigenen Arbeit wesentlich erleichtert und Fehler im Frequenzspektrum, (z.B reiner Tiefbass, welcher ohne Obertonanteil nicht mehr wahrgenommen wird) werden deutlich. Wenn’s auf den Behritones halbwegs vernünftig tönt, dann bin ich meist, mit dem Klang auf meinen Event Opal, im Mix auch einen Schritt weiter.

  6. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Vielleicht habe ich da was falsch verstanden, aber wenn diese Lautsprechergattung den Sound auf einem „Küchenradio“ darstellen soll, warum ist dann das Gerät mit dem „besten“ Klang der Sieger?
    .
    Sollte nicht das Gerät der Sieger sein, der den Küchenradio-Sound am besten abbildet? In diesem Sinne sind die Auratone am „schlechtesten“ zu bewerten, da sie offensichtlich offen und detailfreudig beschrieben werden. Aber um den Detailreichtum und die Transparenz eines Tracks zu bewerten, dafür hat man doch die anderen Monitor-Boxen, oder?
    .
    Wie gesagt, vielleicht habe ich da ja was falsch verstanden …

    • Profilbild
      Tyrell RED

      haha.. ich habe da natürlich übertrieben. der autor hat schon recht. im prinzip geht es darum die mitten beurteilen zu können. und auch dazu benötigt man am ende einen ausgewogenen frequenzgang :-)

    • Profilbild
      falconi RED

      @mikesilence Die C-5A wird von Behringer derzeit nicht verkauft: Daher wurde die C-50A getestet.

  7. Profilbild
    falconi RED

    Der magnetisch geschirmte Treiber beider Behritones ist von wirklich guter Qualität und erlaubt mehr Membranhub als der Lautsprecher in den alten Auratones. (Die neuen kenne ich nicht.) Folge: In dem für beide Lautsprecher vorgesehenen, einheitlichen Gehäusevolumen gehen die Treiber „tiefer runter“ als in den alten Auratones. Das fiel wohl auch dem verantwortlichen Entwickler bei Behringer auf, und bei der „modernen“ C-50A wurde dieser erweiterte Frequenzgang auch so akzeptiert.

    Offenbar hat man jedoch versucht, die C-5A nicht nur optisch, sondern auch klanglich mehr in die Nähe der alten Auratones zu bringen. Im Eingangsverstärker der C-5A befindet sich ein Hochpass zweiter Ordnung mit einer Eckfrequenz von etwa 180Hz. Zusammen mit dem natürlichen „Roll Off“ der geschlossenen Box ergibt sich also ein Hochpass vierter Ordnung, wie bei einer Bassreflex-Box.

    Leider verschlechtert dieser „billige Trick“ das Impulsverhalten bei tiefen Frequenzen, und er ist ganz sicher nicht „Auratone-like“.

    Die Class D-Verstärker in beiden Behritones klingen auch nicht besonders gut und sind m.E. für die mangelnde klangliche Tiefe des Lautsprechers mit verantwortlich.

  8. Profilbild
    falconi RED

    Pimp your Behritone! (Im Zweifel eine gebrauchte C-5A):
    1. Lautsprecherrückseite öffnen.
    2. Ein Lautsprecherkabel mit eine Querschnitt bis zu 2,5mm2 durch die Klinkenbuchse fädeln und im Inneren zugentlasten.
    3. Sehr kurz abisolieren und dort auf die Platine löten, wo auch der Lautsprechertreiber kontaktiert ist. Vorsicht: Die beiden Kontakte stehen sehr eng. Bei einem Kurzschluss geht der angeschlossene Verstärker hopps. Zusätzlich Isolierband verwenden. (Diese Art der Modifikation hat den Vorteil, dass man sie schnell und spurenlos wieder entfernen kann.)
    4. Box wieder zuschrauben und an einen möglichst guten Voll-/Endverstärker anschließen. Die C-5A klingt nun deutlich besser, räumlicher und auch nicht mehr so krass „grottig“. Dicke Kaltgerätekabel sind auch überflüssig.
    5. Niemals aktiv und passiv gleichzeitig betreiben…(!)

  9. Profilbild
    AQ AHU

    Danke für den Tipp. Eine Idee welche ich bei gelegentlich ausprobieren werde.
    Übrigens ist die C5A bei verschiedenen Händlern noch an Lager, nur unser „Lieblingsshop“ hat die Dinger nicht mehr im Sortiment…

  10. Profilbild
    Onkel Sigi RED

    Hallo Gemeinde,

    habe mich entschlossen, meinen Abhörplatz mit den originalen Auratone aus USA auszustatten und wollte vor dem Kauf auf deren Webseite. Also Gegoogelt und plötzlich wird mir eine „Auratone.eu“-Webseite angeboten, ich drauf und „häääh“? Seit wann sind denn die originalen Auratones aktiv?? Haben die neue Modelle?

    Dann unten auf der Webseite den Namen „Music Group“ entdeckt. Wieder ein „häääh?“, das ist doch die Truppe von Uli B., hat der nun Auratone gekauft?? Auf diesen aktiven Boxen prangt auf jeden Fall deutlich sichtbar der Schriftzug „Auratone“.

    Das wollte ich näher wissen und habe recherchiert: Die „Music Group“ (respektive jetzt „Musictribe“) hat OHNE DIE ZUSTIMMUNG DES ORIGINALHERSTELLERS den Namen „Auratone“ als Markenname eintragen lassen! In Deutschland konnte das gerichtlich abgewehrt werden, international muss sich nun der kleine Originalhersteller Auratone juristisch mit diesen Klonspezialisten herumschlagen…..

    Ein ganz mieser Stil, der hier von Uli B. respektive der Music Group respektive Musictribe gefahren wird!

    Onkel Sigi

    • Profilbild
      hejasa AHU

      @Onkel Sigi …Ja mehr als miese, hätte fast welche über Musictribe gekauft! Da nehm ich doch lieber zwei miserabel klingende Küchenradios oder Computer Monitore und mache mir damit einen Eindruck vom Mix. Die Endabmixung lasse ich eh in einem professionellen Studio erstellen samt Mastering. Dort wird der Mittenbereich über eine originale Auratone entzerrt zur Simulation eines monophonen Endgerätes.

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