Fuzzy Distorted Overdrive
Das Alien Twister von Analog Alien ist im Grunde genommen ein Fuzz. Entwickelt und gebaut wird das Pedal von den in New York ansässigen Brüdern Jack und Joe Napoli. Schon seit ihrer Jugend teilen sie sich die Leidenschaft zur Musik und nachdem man zusammen zu musizieren begann, entwickelte sich über die Jahre unter ihrer Federführung ein Recording Studio (Cloud 9 Recording), ein Gitarren Repair Shop und natürlich die Stompbox Schmiede Analog Alien. Diese wird von Chip, einem Außerirdischen der Galaxy Fuzztone vom Planeten Bliptone in Zusammenarbeit mit den beiden Erdbewohnern Napoli geführt. Ziel ist es, den von ihm entdeckten und heiß geliebten Analogsound zu remissionieren.
Eine lustige Geschichte und Cloud 9 Audio beweist sich mit viel Fantasie. Schauen wir mal, wie sich diese innovativen Gedanken umsetzten ließen. Mit einem Signature Pedal für Joe Walsh von den Eagles haben sie sich jedenfalls schon mal einen Namen ins Boot geholt, bei dem man aufhorcht!
Doch schauen wir uns heute erst mal den Analog Alien Alien Twister an. Dieses Pedal soll eine Kombination aus Fuzz, Distortion und Overdrive sein. Ein zusätzliches Feature ist ein Integrierter, separat schaltbarer Buffer.
Facts & Features
Der Bodentreter wird, wie wohl alle seiner außerirdischen Freunde, in einer besonderen Verpackung angeliefert. Nach dem Öffnen des üblichen Pappkartons kommt eine Holzkiste zum Vorschein. Der Deckel, gebrandmarkt mit dem Analog Alien Logo, ist zum Aufschieben. Liebevoll in holzartigen Holzspänen verpackt kommt dann der Alien Twister zum Vorschein.
Bei unserem Testobjekt leider nicht, aber bei einer üblichen Bestellung, gibt es neben dem Baumwollbeutel noch eine Flasche Tabasco oder Salsa dazu (!). Wahrscheinlich gibt es das auch nur bei den Auslieferungen innerhalb der USA, wenn man mal die internationalen Lebensmittelbestimmungen in Betracht zieht.
Analog Alien Alien Twister Gitarren Verzerrerpedal
Das Gehäuse besteht aus Aluminiumdruckguss und wurde braun-gelb lackiert. Die Maße liegen bei 12 x 9,5 x 4 cm. Für ein Bodenpedal, das zwei Effekte in einem Gehäuse beinhaltet, eine kompakte Größe.
Schalter und Regler am Analog Alien Alien Twister
Auf der Stompbox findet man die drei Drehregler: In, Out und Stab. Es gibt zwei Fußschalter mit den jeweiligen LEDs dazu. In- und Outputbuchse, üblich von links nach rechts und ein 9-Volt-Netzteil Anschluss an der Stirnseite. Der Analog Alien Alien Twister kann auch mit einer Batterie versorgt werden, dazu muss man das Gehäuse an seiner Unterseite aufschrauben.
Input Regler: Im Grunde nichts anderes als ein Level Regler, mit dem man den Anteil des Eingangssignals bestimmt. Ungewöhnlich aber durchaus sinnvoll, um mehr Variationen zu erzielen.
Output Regler: Ist klar, denke ich. Wie bei jedem anderen Verzerrer wird hier die Lautstärke des Ausgangssignals bestimmt. Mit dem kleinen Unterschied, dass der Pegel beim Analog Alien Alien Twister eine Menge Headroom besitzt. Bei 10 Uhr ist bereits die Eingangslautstärke erreicht.
Stab Regler: Mit diesem Regler regelt man, wieviel Spannung (Volt) der letzte Transistor bekommt. Je weniger Volt, umso fragiler wird der Sound. Somit bekommt das Pedal die Möglichkeit, von instabilen Fuzzsounds über Overdrive hin zu Distortion Verzerrung zu liefern. In Kombination mit dem Input Regler erhält man so Vintage-Fuzz bis hin zu dichter Distortion.
Fuzz Schalter: Hier mit aktiviert/deaktiviert man den Verzerrer Sound.
Buff Schalter: eine schöne Option. Neben dem Verzerrer Job bietet der Analog Alien Alien Twister eine Kombination mit einem Buffer. Bei zu langen Kabelwegen oder einem zu großen Pedal-Board verschwinden zunehmend Höhenanteile, ein Buffer gleicht diesen Verlust sozusagen aus.
Praxis mit dem Analog Alien Alien Twister
Reduziert in der Anwendung ist der Analog Alien Alien Twister schnell angeschlossen und ich entlocke ihm zarte bis härtere verzerrte Töne. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber dennoch schnell zu verstehen, spiele ich etwas mit den drei Reglern. Normalerweise hat man ja meistens einen Lautstärkeregler, Drive und eine Höhenblende. Schnell wird einem aber klar, dass der Alien Twister mit Input/Output Übersteuerung und dem Spannungsregler viel mehr Variation offenbart als das übliche Verzerrer Pedal. Somit ist die komplette Bandbreite gegeben, was ein Verzerrer zu leisten vermag.
Das Pedal reagiert schön dynamisch, wenn man das Volumepoti der Gitarre zurückrollt, dann entschärft sich der Sound und wird etwas leiser. Auch der Charakter der gespielten Gitarre wird einwandfrei transportiert.
Eher Vintage angehaucht ist der Analog Alien Alien Twister mit seinem Oldschool Sound zwar schon, dennoch hat er durch seine breite Soundpalette relativ viel Spielraum. Und dazu noch viel Raum nach oben in Bezug auf die Lautstärke! Der Buffer ist natürlich eine schöne Zugabe und lässt bei einer längeren Signalkette die Höhen weiterhin schimmern.
Ich weiß nicht, so viel Geld mal wieder und einen Designer hätten die Hersteller bemühen sollen. Sound Beispiele direkt ins Pult! Meine schönen Lautsprecher.Ich habe so das Gefühl das die Hersteller nicht an den Potis drehen sondern lieber an den Preisschrauben, schaut man mal zurück ins millennium gab’s damals in dieser Preislage Röhren Fussbomben, und heute? Transistoren! Dankeschön. Ich bin nicht sooooo begeistert.
Ich finde die Diskussion über Kosten und Nutzen immer extrem subjektiv. Dennoch wird über den Preis am meisten diskutiert. Schwierig, stimmt. Ich versuche es meistens so objektiv wie möglich in Relation zu setzen um dann ein Urteil abzugeben.
Die Soundbeispiele sind, wie im Test erwähnt, mit einem Mikro abgenommen…das Pedal klingt tatsächlich so, in extremen Einstellungen. Die Frage die sich mir stellt ist, warum sind Röhren besser als Transistoren(?!).