Der beste Moog-Modular Klon am Markt?
Eine Versionsnummer von einer Software ist in den meisten Fällen nur bei Insidern wirklich aussagekräftig. Während einige Programme mit Versionsnummer im tausendstel Bereich daherkommen (v3.2.1.15 oder ähnlich), haben andere die Philosophie nur mit Zehnerschritten dazwischen zugehen (v1.5). Aber eines haben alle gemeinsam: Wenn sich vor dem Komma etwas tut, dann muss das was besonderes sein.
Wir reden hier über die Moog Modular Version 2.5, die bei Arturia irritierender Weise den Produktnamen V3 trägt.
Da fällt mir ein, natürlich haben wir die Version davor schon in den Händen gehabt.
Bitte für alle, die diesen Test nicht gelesen haben oder schon gar nicht wissen, was ein Moog Modular V so alles kann: Lest zuerst Mic Irmer ursprünglichen Moog Modular V Test, damit darauf aufbauend die neuen Features verständlicher werden. (HIER gehts zum Test des Moog Modular V von 2003)
Zwischen der Erstversion und der Modular V3 liegen immerhin 14 Jahre!!!!
Zudem hat Arturia zwischenzeitlich auch seine übrigen Software-Klone alle auf V3 verbessert. Alle diese PlugIns bestechen durch ihre besonderen Klangeigenschaften und Authentizität. Die Entwicklung dieser PlugIns verschaffte den Programmierern immer mehr Erfahrung in der Verfeinerung spezieller Bits und Bytes, um einen authentischen Moog-Synthesizer zu programmieren.
All diese Erfahrungen sind nun in die V3 des Moog Modular V eingeflossen.
Audio Engine
Die Audio Engine wurde verbessert. In diesem Fall bedeutet das nicht nur, dass der MMV 2.0 noch besser klingt als er das ohnehin schon tat, sondern ebenso, dass die CPU-Auslastung sowie die Stabilität verbessert wurden. Des weiteren sind bei der Programmierung zwischen den einzelnen Modulen jetzt auf Bedarf Qualitätsverbesserungen zuschaltbar – mehr dazu später. Die Berechnung der ADSR-Envelopes wurde verbessert, was dazu führt, dass der MMV 2.0 jetzt über sehr schnelle Hüllkurven verfügt.
Ebenso wurde die Berechnung der Filter überarbeitet, was letztlich einen schnelleren (durch die neuen ADSR-ENV) und Aliasising-freien Durchlauf der Filter nach sich zieht.
Neue Features der Module
Neu ist ein Audio IN-Steckplatz (1+2),
der an den Audio-Eingängen der spezifischen Module in das System eingespeist werden kann. Ich habe das mal im nächsten Audiobeispiel getan.
Die Quelle ist ein Loop aus Kill Bill Vol.1. Dieser Loop durchläuft das Filter, welches vom Sequenzer getriggert wird, anschließend eine Hüllkurve, die durch einen LFO gesteuert wird. Zum Schluss noch durch die VCAs, die übersteuert werden. Das Ergebnis ist zwar das reinste Chaos, aber zeigt die extremen Veränderungen, die man erreichen kann, wenn man den Audio-Eingang des Modularsystems hernimmt, um Sounds und Loops zu verfremden.
Dadurch dass man es mit einem Modularsystem zu tun hat, sind hier flexible Ein- und Ausgangsmöglichkeiten gegeben. Man kann z.B. vor den Filter oder erst nach dem Filter damit anfangen etwas einzuspeisen. Ebenso kann auch der Ausgang des Signals an verschieden Stellen wieder herausgeholt werden. Deswegen ist auch ein Feedback möglich.
Die Filterbank
ist jetzt frei patchbar und macht es jetzt möglich, den Ausgang des VCA1 mit dem Filter zu verbinden, um dann wieder zurück ins Modularsystem zu patchen und mit weiteren Modulen zu verbinden.
Die Hüllkurven
sind in der Version noch mal verbessert worden und sind jetzt noch schneller.
Unison Modus
Durch den neuen Unison-Modus lassen sich jetzt die Oszillatoren zusammenschalten. Mit einer leichten Verstimmung untereinander wird’s hier noch mal richtig fett.
Mit der Softclipping Berechnung,
die bisher nur auf dem gesamten Modul zur Verfügung stand, hatte man bei manchen Sounds unter Umständen CPU-Probleme, obwohl dieser Sound eigentlich gar nicht so aufwendig waren. Das lag daran, dass diese Funktion immer bei den Durchgängen den optimalen Aussteuerungspegel berechnen musste.
Hier wurde Abhilfe geschafft. An den strategisch wichtigen Punkten kann man jetzt frei entscheiden, ob man diese Funktion braucht oder nicht. Und das spart schon ganz gut CPU-Leistung, wenn man sie dort abschaltet, wo sie nicht unbedingt benötigt wird.
Der ohnehin schon sehr flexible Sequenzer
wurde durch einen Forward/Reverse-Button ergänzt. Meiner Meinung nach bietet der interne Sequenzer sowieso schon geniale Möglichkeiten zur Erzeugung von abgefahrenen Sequenzen und ist einer von meinen Lieblings-Sequenzern.
Effektmodule
Hinter den bereits bekannten Effektmodulen befinden sich jetzt noch weitere Module, die man wahlweise einsetzten kann. So verbirgt sich hinter dem Chorus jetzt noch ein Phasermodul (bei den Originalgeräten nur als externe Erweiterung).
Hinter den Filtern, ein Bode Frequenz Shifter und hinter der LFO eine Formatfilterbank (gab es bei den Originalgeräten noch nicht).}
Als weitere Neuheit finden wir auch einen Ringmodulator, der zur multiplikativen Mischung von zwei Audioquellen dient. Hiermit lassen sich u.a. Klänge mit unharmonischen Obertonverhältnissen erzeugen.
Bildschirmanzeige
Alles ist nun ein echter ONe-Pager, bis auf die Soundlibrary, die sich in einem eigenen Fenster verbirgt. Die GuUI ist nun endlich in der Größe frei skalierbar.
Sound/Presets
Die neue Version wird mit insgesamt 200 neuen Presets ausgeliefert und hat somit ca. 400 Presets, die von namhaften und engagierten Programmierern zusammengetragen wurden. Die Presets klingen nicht nur gut und zeigen die Möglichkeiten der Soundprogrammierung, sondern dienen auch hervorragend zur Weiterentwicklung eigener Sounds, da sie uns die ein oder andere Verkabelung vor Augen führen, die man vielleicht so nicht alleine entwickelt hätte. Gerade im Verbund mit Modulationen und dem Sequenzer sind viele praktische Verbindungen zu entdecken.
Der Arturia Moog Modular V3 auf YouTube
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Das Teil in der Version 2.5 klingt wie ne Bombe.
Das sollte man auch in den Softsynthcharts würdigen.