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Test: iZotope Ozone 8 Advanced, Mastering Software

Referenzverdächtiger Studiohelfer

5. März 2018

Vor rund 16 Jahren mal als Shareware gestartet, geht die Mastering-Software „Ozone“ des Entwicklerstudios iZotope aus Cambridge (Massachusetts) inzwischen in die achte Runde. Beim letzten Versionsschritt vor rund zwei Jahren waren unter anderem einige Vintage-Module, neue, verbesserte Algorithmen und der MP3/AAC-Export hinzugekommen – im Vergleich zum Schritt von Version 5 auf 6 eher eine überschaubare Zahl an Neuerungen. Wie schlägt sich iZotope Ozone 8? Lohnt sich der neuerliche Umstieg auf die aktuelle Version?

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iZotope Ozone 8 Advanced

Wie immer im Versions-Doppelpack

Wie schon in den Jahren zuvor gibt es auch die Ausgabe 8 von Ozone in zwei verschiedenen Versionen: Einmal in der „Standard“-Version für 199,- Euro und zum anderen als „Advanced“ für 349,- Euro. Ebenfalls weiter am Markt ist schließlich auch die versionsunabhängige „Elements“-Ausgabe für 99,- Euro. Dabei unterscheiden sich die drei Versionen durch die Zahl der mitgelieferten Plug-ins und der freigeschalteten Funktionen. Während Elements mit drei Modulen kommt (Imager, Maximer, EQ) sind es in der Standard-Version deren sieben (zusätzlich: Dynamic EQ, Dynamics, Exciter und Vintage Limiter). Die Advanced-Version von iZotope Ozone 8 enthält überdies noch drei weitere Vintage-Module (Vintage Tape, Vintage EQ und Vintage Compressor) und einen Spectral Shaper.

Überdies sind nur in der Advanced Version sämtliche Module auch als Plug-in vorhanden; wer also iZotope Ozone 8 nicht ausschließlich in der Standalone-Fassung nutzen will, muss schon zwangsläufig die Advanced-Ausgabe wählen – die wir dann auch hier im Test haben. Weitere Exklusiv-Pluspunkte für die Advanced-Version: Die „Tonal Balance Control“, ein zusätzliches „Post Equalizer Plug-in“ und der neue „Codec Preview“. Für einen vollständigen Vergleich der drei Versionen verweise ich auf die Izotope-Website: Versionsvergleich

Download und Installation

iZotope Ozone 8 gibt es als Download und läuft auf dem Mac (OS X 10.8.5 (Mountain Lion) – macOS 10.13 (High Sierra) und auf Windows-PCs (Windows 7 bis 10). Unterstützt werden laut Hersteller die Plug-in-Hosts Pro Tools 10-12, Logic Pro X, Ableton Live 9, Cubase 9, FL Studio 12, REAPER 5, Reason 9.5, Bitwig Studio 2, Studio One 3, Nuendo 7, Sonar und Digital Performer. Ich selber habe im Test aber auch zum Beispiel unter Sound Forge die Ozone-8-Module nutzen können und auch Wavelab hat die neuen Effekte selbstständig automatisch erkannt und zur Verfügung gestellt. Unterstützte Plug-in-Formate sind dann auch AAX, AAX-AS, RTAS, DPM, VST 2, VST 3 und AudioUnit.

Der Download der etwa 450 MB großen Zip-Datei (über das iZotope Product-Portal) geht schnell über die Bühne, auch die Installation stellt vor keine Probleme. Dass ich mir das Zielverzeichnis selber aussuchen darf, notiere ich unter „gefällt mir“ – leider ist das ja nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Die Autorisierung erfolgt wahlweise über die Seriennummer oder per iLok; auch beides ist möglich. Alles wunderbar also, nur ein Handbuch gibt’s ausschließlich (und auch nur nach längerem Suchen) online als englische Website im Netz (Link: Ozone Handbuch), alternativ auch über Aufruf der Hilfefunktion im Programm. Daran, dass es schon lange keine gedruckten Ausgaben mehr gibt, habe ich mich ja inzwischen gewöhnt; aber wenigstens ein PDF darf ja man ja wohl noch erwarten – so nämlich gibt’s offline eben keine Hilfe mehr. Da wird halt vorausgesetzt, dass wir alle 24/7 online sind und fließend Englisch sprechen. Was bei den meisten sicherlich auch der Fall ist, aber eben nicht bei allen. So, genug gequengelt.

Erstes Arbeiten mit Ozone 8 Advanced

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Ozone 8 kann (in der Advanced Version) sowohl standalone als auch als eingebundenes Plug-in genutzt werden, die Arbeitsumgebung ist aber in beiden Fällen identisch. In der Advanced-Version können alle Module auch als separate Plug-ins eingesetzt werden. Leider lässt sich das Fenster aber immer noch nicht skalieren, Fullscreen ist also auch weiterhin nicht möglich – nicht sonderlich zeitgemäß. Aber na gut, ansonsten ist die Bedienoberfläche ja klar strukturiert, zumindest die Basics sind da fast schon selbsterklärend. Auch ist der Look aus früheren Versionen jetzt endgültig Geschichte, die Module kommen jetzt einheitlich rüber – wohl auch, um die optische Lücke zu Neutron zu schließen.

Die zu bearbeitenden Sounds ziehen wir (im Standalone-Betrieb) einfach mit der Maus auf die Oberfläche, wo sie dann „in the order of appearance“ im oberen Bereich abgelegt werden. Vom jeweils aktiven Track wird auch die Waveform eingeblendet. Für jeden Track können dann individuell Module zur Bearbeitung geladen werden, deren Einstellungen dann auch nur für diesen einen Track gelten. So lassen sich dann mehrere Songs abwechselnd bearbeiten – praktisch, wenn man zum Beispiel an einem Album frickelt.

 

Die verfügbaren Module

Die Zahl der maximal möglichen Module ist auch dieses Mal wieder auf deren sechs begrenzt, wie schon in den Versionen zuvor (auch ist immer nur ein Modul derselben Art anwendbar). Schade eigentlich, werden die Rechner doch immer leistungsstärker, so mancher von ihnen dürfte da inzwischen sicher auch mehr verkraften. Die Module unterstützen in den meisten Fällen sowohl die Stereo- als auch die Mid/Side-Bearbeitung – lobenswert.

Wer keine Lust oder Zeit zum Basteln hat, Inspiration sucht oder sich einfach noch etwas helfen lassen will, der sich kann aus unzähligen Presets ein bereits fertiges Setup aussuchen. Zumeist ist da der Name auch schon Programm, so dass sich die Sucherei in Grenzen hält. Bei „Emphasize Midrange“, „Depth and Clarity“ oder „Added Warmth“ bleiben keine Fragen offen. Zusätzlich gibt es auch noch Presets für fast jedes nur denkbares Genre, von „Bossa Flavor“ über „Island Bass“ bis hin zu „Vocal Pop“ ist so ziemlich alles dabei. Sogar ein „Sixties Master“ existiert, falls mal jemand die Beatles neu produzieren möchte. Dazu kommen noch einmal spezielle Presets zu jedem einzelnen Modul, genug Inspirationsquellen also.

 

Ein Blick in die Preset-Liste

Extrem sinnvoll ist die Undo-Funktion, die sich als Liste mit allen getätigten Arbeitsschritten präsentiert. Auf der kann ich vier Punkte festlegen (A bis D), hinter denen die Schritte dann wieder aus dem Ablauf genommen werden und mir dann anhören, wie diese vier Versionen dann im Vergleich klingen – sehr praktisch.

Daumen hoch auch für den Codec-Preview (nur in der Advanced Version enthalten): Wer wissen will, wie sich seine Produktion als MP3 oder AAC mit verschiedenen Bitraten anhören (von 96 kbps bis 320 kbps), muss die hier nicht erst abspeichern und wieder aufrufen, sondern kann das auch im „Codec Preview“ erledigen. Die Artefakte können dabei sogar separat gehört werden – ein überaus nützliches Tool.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    pytrel

    Ein super Plugin bzw „Mastering Suite“. Man kann echt anständig damit mischen und Mastern. Vorteil der „Advanced“ version ist das man dann alle Plugins als Individuelle Vst+Component Plugins hat. Somit relativiert sich der relativ hoher Anschaffungspreis insbesondere wenn man sieht wo mittlerweile sich manche einzelne Plugins Preislich befinden. Eins möchte ich nur am rand erwähnen. Da Ozone 8 im Standalone betrieb leider noch immer keine Automation unterstützt ist VORSICHT mit dem „Spectral Shaper“ Plugin angesagt. Ein Beispiel: Man hat eine Snare die „scharf“ klingt und man möchte sie „Besänftigen“. Solang der Mix voll ist funktioniert es ziemlich gut. ABER wenn dann eine spärlichere passage stattfindet wo die Snare „allein“ spielt oder nur eine HiHat , kann es oft passieren das der Spectral Shaper pumpt oder richtig schlecht klingende Artefakte verursacht. Wenn man Ozone 8 in Ableton benutzt kann man bei der spärlicher passage eine Automation programmieren so das der Shaper weniger eingreift und Problem gelöst. Bitte jedoch an alle die Ozone gerade kennenlernen dieses beachten oder am besten ausprobieren denn es kann einen in den Wahnsinn treiben wenn man nicht weiss warum sowas passiert bzw welches Plugin das verursacht. Sonnst ist Ozone 8 ein eine wirklich Runde Sache. Ich finde version 8 die beste bis jetzt.

  2. Profilbild
    Asphyxer

    Mit der Standard-Version habe ich ein paar Titel nochmal „nachgemastert“. In einem schnellen Test habe ich die .wav in die frisch-installierte Standalone-Version reingeworfen, ein Preset ausgewählt und Ozone machen lassen. Das Ergebnis war echt erstaunlich. Ich mag mir gar nicht ausmalen, was für Ergebnisse man erzielen kann, wenn man sich intensiv mit Ozone beschäftigt und die Software „lernen“ lässt.

  3. Profilbild
    niels@dettenbach.de

    Die Limitierung auf 6 Plugs ist für mich leider ein echter Fun-Killer, zumal die neue Ozone Version augenscheinlich auch die Meter-Bridge abgeschafft hat, über die man früher noch inSight (am Ergebnis) erreichen konnte. Daher benutze ich zum Mastern idR. immer noch die Projekt-GUI von Studio One, wo gleich noch Tags mitverwaltet und alle gängigen Endformate (samt DDP für CD) ausgewürfelt werden können und Plugin-Ketten pro Tracks, pro Projekt und nach dem Produkt (Metering) gespeichert werden können, was das Arbeiten an EP und Alben stark beschleunigt. Die Vorschläge habe ich vor Jahren an iZotope übermittelt (wie wohl manch andere auch) aber leider ohne Berücksichtigung. Mit 6 Plug-Slots komme ich bei den wenigsten Projekten aus (insbesondere mit Metering). Da könnte iZotope noch einiges machen, um wirklich eine kompromißfreie Mastering-Plattform abzuliefern.

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