ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Kurzweil SP4-8, Stagepiano

Stagepiano

9. November 2011

Viele Live- und Studio-Keyboarder setzen schon seit der ersten Stunde der Keyboards und Stage Pianos auf den Hersteller Kurzweil. Nach vielen sehr erfolgreichen Produkten bringt das Unternehmen nun die neuste Generation der Stage Pianos auf den Markt – das SP4. Ob diese Baureihe an die Qualität der großen Brüder heranreicht, soll dieser Test zeigen.

Kurzweil SP4-8

Kurzweil SP4-8

Generelles

ANZEIGE

Das SP4 wird ab sofort in zwei verschiedenen Modellen ausgeliefert. Größtes Piano ist das SP4-8 mit einer 88er Hammermechanik Tastatur. Dabei greift der Hersteller auf die bewährten Tasten von Fatar zurück. Im SP4-8 kommt eine TP100 zum Einsatz, die sich sehr gut schlägt. Die Verarbeitung der Tastatur ist Kurzweil-typisch sehr hoch, und es entsteht sofort ein angenehmes Spielgefühl. Die kleinere Version des SP4 kommt mit einer 76er leicht gewichteten Tastatur daher und wiegt dafür auch nur gut tragbare 11kg (SP4-8: 17,7kg). Beide Modelle bieten eine maximale Polyphonie von 64 Stimmen, was gutes Mittelfeld ist und für die meisten Keyboarder ausreichen sollte.

Rückseite

Rückseite

Anschlüsse

Anschlüsse

Auf der Rückseite des Gerätes befinden sich die Anschlüsse. Neben den obligatorischen Audioausgängen (Stereoklinke Paar), Kopfhörer und zwei Buchsen für Fußcontroller bietet das SP4 auch ein MIDI In/Out sowie einen USB-Anschluss. Die Verbindung zur Steckdose findet das SP4 über ein externes Netzteil, welches jedoch mit einem seltenen dreipoligen Anschlusskabel ausgestattet ist. Gerade bei Liveauftritten sollten man also strikt darauf achten, alle passenden Kabel dabei zu haben.

Schrägansicht

Schrägansicht

Die Oberfläche des SP4 wirkt sehr aufgeräumt und übersichtlich. Auch Keyboarder, die zuvor noch kein Kurzweil Gerät besessen haben, werden sich gut und schnell zurechtfinden. Zentraler Blickpunkt ist das 16 Zeichen fassende Display, was für die heutige Zeit zunächst einmal sehr klein ausfällt. Die Nutzer, die gerne viel selbst programmieren, ahnen jetzt sicherlich schon Böses, aber dazu später mehr. Rechts vom Display befinden sich die Auswahltaster für die Sounds, auf der linken Seite findet man alle Funktionstasten (Transpose, Split, Global, Setup etc.) sowie die kleine Control Sektion, die zur Soundgestaltung genutzt werden kann.

ANZEIGE

Sounds

Sound Select

Sound Select

Das SP4 beherbergt insgesamt 128 Sounds, die aus dem Fundus des größeren Bruders PC3 stammen. Eingeordnet sind die Sounds in 16 Kategorien, die das Auffinden erleichtern sollen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Die umfassende Soundeditierung, für die Kurzweil bekannt ist, wurde beim SP4 leider extrem verkleinert, so dass man je nach Art des Klanges nur wenig verändern kann.

Doch zunächst einige Infos zu den allgemeinen Presets. Die Klaviersounds von Kurzweil sind weltweit bekannt, und der Einsatz in vielen Produktionen bestätigt die Qualität der Klänge. Einerseits freuen sich die Nutzer über langfristige Kontinuität, am Beispiel der Klaviersounds könnten die Kurzweil-Entwickler jedoch mittlerweile ein wenig nachbesseren. Die Samples klingen – verglichen mit den aktuellen Pianos der Konkurrenz – für mich zu einfach, d.h. bestimmte akustische Geräusche wie Saitenresonanz, Pedalgeräusche etc. fehlen im Klangbild, so dass die Sounds nicht die gleiche Authentizität vermitteln wie andere gleichwertige Produkte. Keine Frage, die Sounds klingen weiterhin gut und wir reden hier auch über ein Stagepiano der Einsteiger-/Mittelklasse, aber hier und da ein paar neue Sounds einzubauen, kann sicherlich nicht schaden.

Ansonsten findet der Nutzer eine gute und solide Auswahl an Klängen. Die E-Pianos bieten von FM-typischen seichten Sounds bin hin zu dreckigen Wurlys alles an, was das Herz begehrt. Hervorzuheben sind die Orgelklänge, die auf der vom PC3 bekannten KB3-Tonerzeugung basieren und dementsprechend gut klingen. Über die  Control Funktion lassen sich die verschiedenen Zugriegel einstellen. Das ist natürlich kein Ersatz für echte Drawbars, aber für die Preisklasse sehr gut umgesetzt, und der Klang überzeugt auf ganzer Linie. Viele gute Streicher- und Bläsersounds sowie ein großer Synth-Bereich runden das Ganze ab. Besonders gefallen haben mir noch die Pad-Sounds sowie die analogen Synths. Die Klangqualität entspricht aufgrund der Übernahme aus dem PC3 einem sehr hohen Standard. Wer die Sounds des PC3 kennt, wird bei der hier gebotenen Auswahl sicherlich ein paar seiner Favoriten vermissen, aber alles in allem ein guter Querschnitt, der für viele Live- und Studioproduktionen voll ausreichend ist.

ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Nostradamus

    Mehr oder weniger altbewährte Klänge sowie eine nur 64-fache Polyphonie lässt bei mir den Verdacht aufkommen, dass mal wieder alte Hardware in ein neues Gewand gekleidet wurde. Ich vermisse bei allen Kurzweil Produkten der letzten Zeit technisch Neues. Irgendwie ist das immer nur ein Aufguss vorhandener Technik.

    • Profilbild
      microbug

      @Nostradamus Der SP4 ist im Grunde ein PC3LE mit abgespeckter Bedienoberfläche und ohne bzw sehr eingeschränkte Editierung.

      Das mit dem Aufguß machen die anderen Hersteller übrigens genauso, guck Dir doch mal die Motif XF an oder den Roland Jupiter 80. Der Unterschied ist allerdings, daß es VAST als Klangerzeugung seit 1991 gibt, während die anderen Hersteller in der gleichen Zeit alle möglichen Synthesevariationen/kombinationen auf dem Markt warfen und doch wieder einstellten.

      Lieber was Bewährtes weiter verfeinern als alle Nase lang neue Konzepte und dann doch wieder verwerfen, guck Dir Yamaha an, FM ist bei denen komplett verschwunden.

      Bei Kurzweil hat man gerade die PC3 durch deren K-Versionen ersetzt, das ist aber nur ein Zwischenschritt, denn es wird an einem Nachfolger des K2600 gearbeitet. Ist halt ne kleine Firma, aber gut daß es sie wieder gibt und sie so mitmischen.

  2. Profilbild
    microbug

    Zum Artikel 2 Anmerkungen:

    1. der 3polige Stecker ist nicht selten, sondern wird nach wie vor bei diversen Geräten, vor allem Laptopnetzteilen, benutzt. Alle Lenovo-Netzteile haben auch aktuell einen solchen Stecker.

    2. Nur die 88er Tastatur des SP4 stammt von Fatar, bei der 76er griff man auf eine Tastatur des chinesischen Herstellers Medeli zurück.

    3. der SP4 hat nicht nur was aus dem PC3 übernommen, sondern die Klangerzeugung ist mit dem PC3LE identisch, man hat aber die Ausstattung, Editier- und Speicherbarkeit abgespeckt.

    Zum Vergleich der Features des SP4 mit seinen großen Brüdern ein Link:

    http://kur.....;entry=311

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X