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Test: Yellowtools Freedom

Yellowt. Freedom

26. April 2006

 

I’ve been looking for…

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Wenn man das Pech hatte, mit der Musik von David Hasselhoff groß zu werden, lösen manche – eigentlich angenehme – Wörter unangenehme Flashbacks aus. Den Karlsruher Jungs von Yellowtools sei Dank, hat sich das zumindest für das Wort Freedom erledigt. „I had everything that money could buy, but freedom I had non.” Von wegen.

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Als ich in diesem Jahr über die Musikmesse schlenderte, war es einfach da: Freedom. Kein Tamtam, keine marketing-geschwängerte Ankündigung im Vorfeld. Einfach da. Dass es so etwas noch gibt, dachte ich bei mir. Noch im Test von IK Reverb Plug-In CSR hatte ich es mir gewünscht: Ein Multieffektgerät für den Rechner. Und nun tummelt sich eine 50MB große Installation auf meinen PCs und wartet auf ihren Einsatz. Vorher erledigte ich noch die Autorisation im Internet. Bei Yellowtools geschieht dies via WIBU-Key. Dieser kleine USB-Knubbel wird allerdings nicht mehr mitgeliefert. Nutzer anderer Yellowtools Programme verwenden einfach den bereits vorhanden Stick. Frischlinge kommen um den Erwerb eines Keys zu 39,- EUR nicht herum. Ich halte diese Politik für sinnvoll und wünsche mir jetzt nur noch einen Universal-USB-Stick, der alle Kopierschutzverfahren auf sich vereint (ich weiß ja jetzt, dass Wünsche durchaus in Erfüllung gehen ;-)).

 

First Contact

Freedom ist.eine Auskopplung aus Independence. Dieses Samplerschlachtschifft weiß ja nicht nur durch seine überragenden Samples, sondern auch durch die Effekte zu gefallen. Entsprechend aufgeräumt und professionell gibt sich die Oberfläche. Folgende Effekte gehören zur Grundausstattung:

  • Origami LE

Faltungshall mit integriertem Positioner. Dieser ermöglicht die grafische Platzierung der Schallquelle (vorn, hinten, links, rechts). Außerdem lässt sich das Hallverhalten in verschiedenen Parametern wie PreDelay oder Ausklingzeit anpassen. Im Lieferumfang befindet sich eine praxistaugliche Anzahl von Impulsantworten.

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  • Reverb

Neben einem Faltungshall kann Freedom auch mit zwei algorithmischen Modulen aufwarten. Diese unterscheiden sich nicht nur in der grundlegenden Klangcharakteristik, sondern in der Anzahl der Parameter und damit berechneten Raumkomponenten. So bietet Reverb 1 lediglich späte Reflektionen, also den eigentlichen Hall, während Reverb B auch die früheren Raumantworten berücksichtigt. Ganz „lexicon-like“ werkelt sogar ein Chorus an der Modulation der Hallfahne (natürlich regelbar).

  • Equalizer

Die Sektion EQ verfügt über drei Modelle: Einen 4-Band, einen 6-Band und einen Vintage 3-Band EQ. Der 4- und der 6-Band EQ verfügen im jeweils oberen und unteren Band über ein Shelf Filter. Die übrigen sind vollparametrisch. Jedes Band kann separat abgeschaltet werden. Der Vintage EQ besitzt drei Bänder mit fester Güte, bei denen sich die Frequenzen einstellen lassen.

  • Filter

Mit ganzen sechs Varianten tritt die Abteilung Filter an. Da wäre zunächst „2Filter“.
Über eine zweidimensionale grafische Matrix lassen sich Frequenz und Resonanz gleichzeitig beeinflussen. Es stehen jeweils Hoch-, Tief- und Bandpass mit den Flankensteilheiten 2, 4 und 6dB zur Auswahl. Hinter dem Modul Filter Follower verbirgt sich ein klassischer Hüllkurvenfolger, der ebenfalls die drei Filterarten Hoch, Tief und Band beherrscht. XFilter bietet lediglich die traditionellen Regler Frequenz, Resonanz und Flankensteilheit. Im Multimode Filter stehen Hoch-, Tief- und Bandpass gleichzeitig am Start und
lassen sich jeweils in ihrer Intensität regeln. Schließlich existieren mit HighCut und LowCut noch zwei simple Filter zur schnellen Beschneidung des oberen und unteren Frequenzspektrums.

  • Dynamics

Ein Compressor, ein Limiter und ein Gate – nicht mehr und nicht weniger. Alles ist klassisch parametrisiert. Beim Limiter handelt es sich um einen Brickwall.

  • Modulation

Wer hier Chorus, Flanger und Phaser vermutet, liegt vollkommen richtig. Dass hier mit dem Vinylizer auch ein „Lass es nach Platte klingen“ auftaucht, hätte ich zwar nicht gedacht. Dennoch sehr schön, dass es da ist. Es sind alle drei Plattenumdrehungsgeschwindigkeiten an Bord. Knackser und Rauschen lassen sich separat regeln und über einen Hoch- und Tiefpass darf das gefühlte Alter der Aufnahme zusätzlich angepasst werden.

  • Distortion

In der Abteilung Verzerrer finden sich Time Clipper, Bit Reduction, Dual Band Distortion und Tube Distortion. Besonders Time Clipper sticht hier zunächst funktional hervor, erlaubt er es doch, das Ausgangsmaterial rhythmisch zu verzerren. Die Effekte, die damit erzielt werden können, sind cool und erinnern gelegentlich etwas an ein kaputtes Gate.

  • Delay

Natürlich darf in einem Multieffektgerät vor allem das nicht fehlen. Auch Delay unterteilt sich in vier einzelne Module: ein normales Stereo-Delay, ein um ein Bandpassfilter ergänztes Stereo-Delay, sowie einen Doubler und ein Echo. Der Doubler ermöglicht nur sehr kurze Verzögerungszeiten, die sich nomen est omen zum Doppeln oder Andicken eines Klanges eignen.

  • Helper

Hier verbergen sich weniger Effekte, als nützlich kleine Tools. Damit lassen sich bei Bedarf Basisparameter wie Lautstärke, Panorama, Sample Delay oder etwa die Phasenlage (getrennt pro Kanal) korrigieren.

Für Mai werden für registrierte Anwender weitere Module zum Download bereitstehen: Ringmodulator, AutoFilter, Vibrato, Tremolo, WahWah, Rotary, Metalizer und ein Metronom. Leider gibt es keinen Pitch-Shifter, den man vielleicht bei Gelegenheit noch nachreichen sollte. Ist doch schließlich in einem Multieffektgerät Pflichtausstattung, gelle?

 

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