Sampler, Synthie und Groovebox
Ist es ein Synthesizer? Ist ein eine Groovebox? Nein, es ist ein Deluge!
Was das Deluge genau ist, lässt sich auf den ersten Blick gar nicht so leicht ersehen. Es ist erst mal ein Schrittsequencer mit einer 16×8 Tastenmatrix, alle möglichen RGB-Farben leuchten, um damit dem Benutzer Rückmeldung über den Schaltzustand geben zu können.
Kennt man vom Novation Launchpad und ähnlichen Produkten.
Die nächste Assoziation ist dann üblich der Wunsch, dass da noch ein Klangerzeuger dran wäre. Wobei wir wieder bei Novation und den Circuit landen.
Doch einigen Musikern sind die Möglichkeiten des Circuit immer noch zu eingeschränkt.
Genau hier käme dann der Deluge ins Spiel. Denn er bietet nämlich noch eine digitale Synthese- und Sample-Engine (subtraktiv und FM) an, die sich sehen lassen kann. Ca. 48 polyphone Synthesizerstimmen und oder 64 Sample-Stimmen ohne Effekte können gleichzeitig bzw. in Kombination miteinander erklingen.
Die effektive Anzahl hängt von der Komplexität der Stimmen ab. Der interne 64 MB Samplespeicher reicht für 12 Minuten mono in CD-Qualität. Als Schwingungsformen stehen vier Grundformen zur Verfügung oder jede WAV-Datei von der externen SDHC-Karte, die bis zu 32 GB groß sein darf. Die Samples können direkt davon abgespielt werden.
Damit die ganze Sample-Geschichte auch rund wird, bietet Deluge einen 3,5 mm Mikrophoneingang und einen 6,3 mm Klinkeneingang für Line-Level-Signale.
Des Weiteren bietet die Klangengine OSC-Sync, Ring-Modulation und Unison Detune.
Es gibt LFOs und Hüllkurven für jede Stimme, die über eine flexible Patchmartix geroutet werden können. Tief- und Hochpassfilter fehlen ebenso wenig wie ein Arpeggiator.
An Effekten neben den Standards auch originelle Effekte wie dem Side-Chain-Effekt, das
Live-Stutter und Time-Stretching von Samples bereit.
Im Keyboard-Modus kann Deluge auch chromatisch gespielt werden oder man richtet sich seine eigene Tonskala ein.
Weitere Anbindungsmöglichkeiten sind 2 CV-Eingänge (0-10 V), individuell einstellbar auf 1, 1,2, 0,26, oder 0,32 Volt pro Oktave als Hertz pro Volt.
Die vier Gate-/Trigger-Ausgänge sind mit 5 oder 12 V beschaltbar und die Trigger-Clock hat eine maximale Auflösung von 192 PPQN. Der Trigger-Eingang ist gesondert einstellbar und bietet die gleiche Auflösung. Dazu kommen noch ein 1×1 MIDI-Interface für MIDI-DIN und USB-Anschluss.
Deluge kann auch per Batterie betrieben werden, denn er benötigt nur 9-12 V bei 500 mA. Für die Mobilität spricht auch das Gewicht von nur 1,5 kg und die rucksackfreundlichen Abmessungen von 305x208x46 mm. Und wie bei allen guten Geräten ist die Firmware updatebar.
Aber was kostet das Ganze? Laut der Herstellerseite nur etwas mehr als doppelt so viel wie ein Novation Circuit, nämlich 780,- Euro.
Wenn das keine Ansage ist.
Deluge kann direkt von der Herstellerseite geordert werden.
Interessenten können sich dieses virtuelle Handbuch zu Gemüte führen:
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Sind die 32GB nur für Synthwellenformen oder auch für Samples? 32GB für OSV wellemnformem und 64mb Samplespeicher…das wäre andersrum besser.oder versteh ich was falsch?
@FLTRHND Die Details sind noch etwas unklar, aber jedes Sample auf der SD-Karte kann sowohl live gespielt, als auch Wellenformquelle sein. Das würde demnach sogar in Richtung Wavetable-Synthese gehen.
@Markus Schroeder Ich habe mir die Videos angesehen aber bin mir nicht im Klaren, ob bei Verwendung eines WAV Samples anstelle einer internen Wellenform beide Oszillatoren zur Verfügung stehen, oder ob FM möglich ist.
Wavetable an sich wird wohl eher nicht möglich sein, da Deluge anscheinend nicht mehr als eine WAV Datei gleichzeitig als Oszillator Ersatz laden kann.
Ich finde das Konzept wirklich sehr gelungen. Der Sequencer wirkt sehr durchdacht. Kombiniert mit der flexiblen Klangerzeugung und Batteriebetrieb könnte Deluge eine tolle Alternative zum Laptop werden.
Das Teil ist bestellt. Es wird bis zur Auslieferung noch einige Zeit dauern (4 Monate). Deluge hat die Grundfläche eines DIN A4 Blattes, ist also durchaus handgepäcktauglich. Bin sehr gespannt und freue mich schon.
Der Preis für Europe ist €720 + local taxes + €50 Shipping (und wahrscheinlich Zoll!?).
Das ist auch ein Einführungpreis bis Ende November, ab dann wirds teurer.
780€ wären schön, mit Zoll (3,5%) und Einfuhrumsatzsteuer (19%) kommt man auf eher 950€…
Wobei die Hälfte der EUSt wohl von Synthstorm erstattet wird, wenn man denen ein Foto vom Bescheid schickt…
es wird erstattet? woher kommt die info?
@Tinotik Auf der HP unter „Special Launch Price“
„For Europeans, we feel the pain of VAT. On top of the purchase price you will need to pay somewhere between 19-25% in VAT and Customs charges. We want to offer a special deal though – if you photograph your Deluge with your receipt for your taxes, (if you are unable to claim it back yourself) we will reimburse you 50% of those costs!“
ah cool danke
Nicht die schlechteste aller Produktneuheiten. Und ein sehr interessantes Schnittstellenkonzept.
Hallo,
ich konnte mich nie mit dieser „Button-programmierung“, wie z.B. bei dem Launchpad anfreunden.
Einen Synthie bediene ich immer noch am liebsten
mit Fadern und Poties.
@Coin Man gewöhnt sich schnell dran, ich finde gerade bei „live“ Geräten hat das auch Vorteile.
Erinnert mich ein bisschen an Tenori-On was es ja leider nicht mehr zu kaufen gibt. Bin mal gespannt wie die Kiste da wird, hab mir nämlich vorgenommen sobald wie möglich eine handliche Batteriebetreibbare Groovebox zuzulegen und dachte schon an die neuere Electribe (die gibt es ja jetzt zum Glück wieder in Blau als auch Rot und nicht mehr nur in diesem hässlichen Pfuipfui-Farbton), oder den Teenage Engineering OP-1, aber der Deluge sieht auch sehr interessant aus :) oder vielleicht direkt alle 3 zusammen und zum Grooveboxenden Champion werden?