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Workshop: Durch Gehörtraining zum Tontechnik Pro

Das vernachlässigte Equipment - unser Gehör!

6. Februar 2018

Gehörtraining

Manchmal haben wir bei Amazona.de einfach nur Glück. Das Schicksal wollte es wohl nicht anders, als einer unserer Redakteure unserem neuen Autor David Browne zufällig über den Weg lief. Nach kurzem Small Talk stellte sich schnell heraus, dass eine Zusammenarbeit nicht nur denkbar, sondern fast schon unausweichlich ist. Im normalen Leben arbeitet David Browne hauptberuflich als Tontechniker und verbreitet sein tontechnisches Wissen über seine eigene Website audio-wissen.com. Darüber hinaus vertreibt er über seine zweite Website browneakustik.de eigens hergestellte Akustikmodule. Dieses Wissen wollen wir unseren Lesern nicht vorenthalten und starten heute mit unserem ersten David Browne Workshop „Durch Gehörtraining zum Tontechnik Pro“. Viel Spaß.

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Einleitung

Ich bin der Meinung, eine gezielte Schulung unseres Gehörs durch effektives Gehörtraining würde die Produktionsqualität der meisten Homerecorder wesentlich mehr verbessern als neues Equipment.

Tatsächlich ist es sogar so: Das wichtigste Equipment im Tonstudio ist unser Gehör – das wissen viele nicht!

Vor allem beim Mastering haben wir es mit absoluten Details zu tun, die für die meisten Menschen nur schwer herauszuhören sind. Doch auch auf allen anderen Ebenen der Musikproduktion (Arrangieren, Produzieren, Recording, Mixing etc.) ist ein exzellentes Gehör hilfreich – wenn nicht gar essenziell!

Gehörtraining steht bei den meisten Musikern aber nicht gerade an der Tagesordnung. Sprechen wir daher mal über die Bedeutung eines geschulten Gehörs und schauen wir uns außerdem an, wie Sie Ihren Hörsinn gezielt verbessern können.

Investieren Sie in Ihre Ohren

Das beste Equipment, in das Sie für Ihr Tonstudio investieren können, sind Ihre Ohren! Das ist nicht bloß ein schlauer Spruch, sondern Tatsache!

Erst kürzlich wurde mir ein Mixdown gezeigt, wo einfach hinten und vorne nichts gestimmt hat. Die musikalischen Ideen waren gut, aber der Mix war einfach grausig. Wie ein Wohnzimmer voller hübscher Möbel, die jedoch allesamt eine unterschiedliche Farbe haben. Es harmonierte nichts! Ich habe zunächst darauf hingewiesen, dass es sehr blechern und perkussiv klingt (was wohlgemerkt nur die Spitze des Eisbergs war). Bevor ich aber weiter reden konnte, erhielt ich prompt den Zwischenruf: “Oh, zuviel Höhen wohl, meinst mal mit ‘nem Subbass-Prozessor drüber gehen?”

Meine generelle Antwort in solchen Fällen: NEIN. Effekte sind nicht die Lösung. Auch wenn man jetzt den besten und teuersten Subbass-Prozessor aller Zeiten kauft und einsetzt, wird der Mix schlecht bleiben (viele denken ja auch, wenn der Mix nicht wie vom Profi klingt, waren die Effektgeräte wohl nicht hochwertig (Stichwort: teuer) genug).

gehörtraining

Durch die Form der Ohren werden Schallwellen besser „eingefangen“ und aufgenommen, ähnlich wie bei Satelliten Schüsseln.

Tatsächlich ist es aber so: Equipment ist nicht die Lösung. Die Wurzel des Problems liegt viel tiefer, als dass ein einfaches Werkzeug die Lösung bringen könnte.

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Das ultimative Problem bei Amateur Mixdowns

Die meisten Einsteiger wissen einfach nicht, wie ein guter Mix klingen muss! Sie können einen guten Mix nicht von einem schlechten unterscheiden. Oder: Sie wissen zumindest nicht, wo genau die Fehler beim schlechten Mix liegen!

Und wenn man das nicht weiß, kann man keinen guten Mixdown erstellen. So einfach ist das!

gehoertraining

Die Lösung: Gehörtraining!

Das vorgestellte Problem ist ja nicht unlösbar. Der Haken ist eher, dass es nicht schnell lösbar ist. Es ist so etwas wie Entwicklung notwendig – nämlich die Entwicklung unseres Gehörs. Nun steht das Wort Entwicklung aber nicht gerade für eine schnell erledigte Sache und ist somit bei vielen eher unbeliebt. Wir Menschen hören lieber Lösungen, die greifbarer und schnell umsetzbar sind.

Ein neues Audiointerface kaufen, mit besseren AD/DA-Wandlern, weil die für den Qualitätsmangel verantwortlich gemacht werden – das ist etwas Konkretes, das kann man schnell hinter sich bringen und abhaken!

Leider kratzen Sie damit aber, in einem Fall wie dem obig beschriebenen, nur an der Oberfläche!

Die zwei Wege zum Ziel

Der erste Weg findet bei jedem statt, der sich mit der Produktion von Musik beschäftigt: Unbewusste Gehör-Schulung! Vorteil: Man setzt sich nicht hin und lernt, es findet automatisch statt – unbewusst. Nachteil: Dieser Weg dauert länger.

Aktives Gehörtraining

Der zweite Weg geht schneller, erfordert dafür etwas Arbeit: Aktives Gehörtraining! Hier verlassen Sie sich nicht nur darauf, dass Ihr Gehör, wenn Sie Musik produzieren, ohnehin mit der Zeit besser wird (was zwar definitiv der Fall ist, keine Frage), sondern Sie helfen ein wenig nach und beschleunigen den Prozess dadurch enorm.

In meinem Praxis-Leitfaden MASTERING habe ich 13 praktische Übungen zum Gehörtraining vorgestellt. Da geht es etwa darum, unkomprimierte Audio-Files (WAVE) von MP3s zu unterscheiden, echte Instrumente von Synthesizern, den Nahbesprechungseffekt von Mikrofonen zu erkennen, Frequenzbereiche blind zu identifizieren usw.

Der Mittelweg

Wenn Sie kein unmittelbares Gehörtraining machen wollen, so nehmen Sie sich wenigstens vor, Musik (noch) aktiver zu hören und zu analysieren, statt sie nur zu konsumieren. Heißt: Wenn Sie ein Lied auf der Arbeit im Radio (oder sonst wo) hören, dann versuchen Sie stets alle Elemente der Produktion zu identifizieren und herauszufinden, wo diese sich im Stereo-Panorama befinden (weit links, leicht links, rechts, mittig – nur bei Mono-Geräten wird es schwierig), wie sie im Frequenzspektrum aufgestellt sind, welche Effekte eingesetzt wurden, wie laut die Stimme ist, wie laut die Dopplungen (falls vorhanden), wie stark komprimiert wurde usw.!

Es gibt hier unendlich viel, das Sie (und ich) lernen können, was später bei eigenen Mixdowns nützlich sein wird – und zwar selbst dann bzw. sogar gerade dann, wenn Sie auch mal andersartige Musik hören als die Ihres bevorzugten Stils. Mal über den eigenen Tellerrand zu schauen hat ja bekanntlich noch nie geschadet!

Klangbilder

Das Erstellen sogenannter Klangbilder ist eine Möglichkeit, Musik noch intensiver zu analysieren! Sie stellen eine Produktion grafisch dar und geben Auskunft über Frequenzgang und Stereo-Position eines jeden Signals.

Schauen wir uns ein zwei Beispiele an!

Hardrock

Bei Metal oder Hardrock ist es oft so, dass die Gitarren den mittleren Frequenzbereich so dicht brettern, dass dort kein Platz mehr für die Stimme besteht. Folglich flüchtet der Sänger in höhere Frequenzen. Der Bass ist eher unauffällig und liegt über der Bassdrum, die ihrerseits das tiefste Spektrum einnimmt.

Gehörtraining, Klangbild Hardrock

Klangbild Hard Rock

Ballade

Bei Arrangements, die grundsätzlich von einem Klavier getragen werden, wird dieses meist stereo abgenommen, sprich es ist links und rechts im Panorama verteilt (auch vorgefertigte Samples sind in der Regel so angelegt).

Gehörtraining, Klangbild Ballade

Klangbild Ballade

Das Video erklärt die Sache noch etwas genauer!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

In meinem Praxis-Leitfaden MIXING finden sich Beispiele zu weiteren Genres (Rock, R&B, HipHop, House).

Erstellen Sie selbst Klangbilder

Die obigen Bilder sind nur Beispiele, wie so was generell aussehen kann. Letztlich geht es mir darum, dass Sie selbst Klangbilder erstellen!

Ich verspreche Ihnen: Sie werden immer mehr Feinheiten aus Musiktiteln heraushören sowie Ihr Frequenz- und Stereo-selektives Hören enorm verbessern! Nebenbei erhalten Sie außerdem Ideen für Ihre eigenen Produktionen.

Suchen Sie sich für den Anfang vielleicht ein paar nicht ganz so voll instrumentierte Titel heraus, dann ist es erstmal einfacher!

Möchten Sie selbst keine Klangbilder erstellen, so versuchen Sie zumindest beim Musik Hören gezielter darauf zu achten, wo die einzelnen Signale im Panorama liegen, welche Frequenzen sie einnehmen, ob und wo die Stimme gedoppelt wird etc.! Viel Spaß beim Hören.

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Forum
  1. Profilbild
    Franz Walsch AHU

    Es ist erst einmal wichtig zu wissen was das eigene Gerät für Klangeigenschaften hat und wo die Grenzen sind.
    Bis vor kurzem gab es noch die Philips Webseite »Golden Ears«. Ein sehr guter Einstieg um das eigene Hören und Technik zu bewerten.
    Leider fehlt oft ein Info mit welchem Gerät man überhaupt Kurse zur Gehörbildung gewinnbringend nutzen kann.
    Wäre schön darüber mehr zu erfahren, denn ohne die technische Grundlage wird jedes Hörtraining unsinnig.

    • Profilbild
      David Browne

      @Franz Walsch Gehörtraining geht immer. Man braucht nicht mehr als die eigene Abhöre (Monitore) im Studio, die ohnehin das Maß aller Dinge ist.

      Wie im Artikel beschrieben, kann man jedoch selbst unterwegs im Auto des Kumpels etc. was dazu lernen, weil man z.B. lernt wie die Musik woanders klingt und wo die Unterschiede sind.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Franz Walsch Hallo Franz,

      ich hab noch earMaster Essential von Klemm Music hier und mache so einmal im Monat damit die Ohren sauber. Das Phillips Golden Ear Programm war eher für HiFi Freunde gemacht, ich kenne etliche Kollegen, die das just for fun mitgemacht haben und alle kamen über die 97 %. ;-) Die Geräte sind wie David anführt sekundär. Denn es geht ums Hören nicht um die Übertragung. Ich hab früher mal einen Aufnahmetest für die SfT in Nürnberg gemacht, wenn ich mich an die Kopfhörer beim Hörtest erinnere muss ich immer noch lachen. Wenn du das so wie David machst, also in unterschiedlichen Umgebungen trainiert das gut.

  2. Profilbild
    calvato

    ….schön geschrieben, danke!!
    ist letztendlich genau DAS, was ich seit vielen jahren predige…. mehr & besser hören, analysieren, selber umsetzen. dankeschön!

  3. Profilbild
    Ashatur AHU

    Toller Artikel :-) Danke!
    Das mit den Klangbildern finde ich sehr interessant. Das hab ich schon mal in einer ältern Doku gesehen. OHJA teure Technik macht auf Knopfdruck alles Homogen ^^ Und der Mastering Guru wird schon alles richten ^^ Aber heutzutage muss ja eh alles nur laut sein…
    Damals in meiner Ausbildung sollten wir als Hausaufgabe eine Akustikaufnahmer einer sehr guten Band abmischen. Als ein Tag vor der Abgabe ein Klassenkamerad sich das Projekt anschaute meinte er ich könne dies so nicht abgeben da ich ja kaum was gemacht hätte und kaum Kompressoren eingesetzt hatte also nur Steroverteilung Low und High cuts und ein Kompressor aufm Bass naja der Endeffekt war dann eine 1,5

    • Profilbild
      David Browne

      @Ashatur Vollkommen legitim. Meine Mixes, vor allem wenn vorwiegend digital produziert wurde, erfordern in der Regel auch nur noch geringfügige Eingriffe. Gute Vorarbeit ist essenziell. LG

  4. Profilbild
    Ralle373

    Hallo, vielen Dank für den guten Artikel. Ich bin blind und trotzdem komme ich verdammt gut zurecht in meinem Studio. Grundsätzlich sollte man ja seine eigene Abhöre kennen und wenn man sich die Zeit nimmt und seine Lieblingstracks im Studio anhört, stellt man schnell fest was einen guten Mix ausmacht. Und bei eigenen Produktionen kann man ja nur von den Referenzen lernen. Und was das Klang/Frequenzspektrum betrifft… ich höre schon bei der Erstellung eines neuen Songs, ob die Synthies, Drums und Gesang Platz neben einander haben. Und wenn es nicht passt, nützt das beste Plugin auch nicht wirklich bzw. es macht den Mix sehr schwierig. Gruß Ralle

    • Profilbild
      David Browne

      @Ralle373 Genau! Durch gute Vorarbeit bei Produktion/Arrangement kann man sich die Sache erheblich vereinfachen bzw. andersrum einen guten Endmix unmöglich machen. LG

  5. Profilbild
    MidiDino AHU

    Ich würde David Recht geben, aber es ist altbekannt: „Die meisten Einsteiger wissen einfach nicht, wie ein guter Mix klingen muss! Sie können einen guten Mix nicht von einem schlechten unterscheiden. Oder: Sie wissen zumindest nicht, wo genau die Fehler beim schlechten Mix liegen!“

    Doch der Artikel suggeriert einfache Lösungen, so etwas wie Patentrezepte, die es nicht gibt: Anzugeben, dass ein Mix so und so zu klingen hätte, wäre nur eine weitere Legende unter vielen.

    Mir gefällt allerdings sehr, dass ein individuelles Hören, ein Gehörtraining angeraten wird, auch über jeweilige Marktgrenzen im Business hinweg. Dies kann zu vielen neuen Impulsen führen …

    • Profilbild
      David Browne

      @MidiDino Keiner sagt, dass es nur einen richtigen Mix gibt, sondern dass es notwendig ist erkennen zu können, wann ein Mix schlichtweg schlecht ist. LG

  6. Profilbild
    arnimhandschlag

    Sehr schön geschrieben – tatsächlich muss ich aber sagen dass es meiner Meinung nach keine alternative gibt zum learning by doing, mix und mastering tutorial sind gut als Input und Ideengeber aber wenn man den Unterschied zwischen kompressiert und überkompressiert oder zwischen gutem Stereo und zu breitem Stereo nicht hört dann hilft das ja alles nichts, da gibts nur dran bleiben. Und das dauert halt ein paar Jährchen. Und dann kann man auch aus free plugins schon ordentlich was rausholen. Der störfaktor sitzt eben meistens vor dem Rechner

  7. Profilbild
    Stephan Merk RED

    Grandios – vielen Dank für diesen Einstieg! Gut, dass wir hier in keinem HiFi-Forum sind, da würde man mit solchen Aussagen bestimmt eine Menge Veto ernten nach dem Motto: Du willst Equipment raushören können? Dann produziere doch erst mal Musik, den Gedanken finde ich gar nicht mal schlecht. Mich interessiert das Thema auch deshalb, weil ich sehr hochgradig sehbehindert bin und das Gehör für mich ohnehin ein Leittier im Körper ist. Daher behaupte ich, dass mich dieses schon oft vor sündhaft teuren Investitionen bewahrt hat. Ich könnte jetzt noch viel mehr dazu schreiben, aber das sprengt amazona.de sicher.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Stephan Merk Hallo Stephan,

      ich kann mir das Grinsen nicht verkneipfen, in der HiFi / High End Szene gibt es ja wirklich Leute die meinen den Drall vom goldenen Kabel zu hören. ;-) Wenn ich dann ankomme und sage, habt ihr schon mal einen Aufnahmetest für die „Tonmeister“ Ausbildung gemacht und das Test Equipment gesehen? Habe ich rollende Augen vor mir. Gehörbildung ist schon wichtig auch für Musiker. Und da gebe ich dir absolut Recht, dass ein gutes Ohr vor Fehlinvestitionen schützt. Und das ein gutes Ohr bei der Studioarbeit/Livearbeit unerlässlich ist. Grüße um die Ecke.

      • Profilbild
        Stephan Merk RED

        @TobyB Naja, ich sehe das etwas differenzierter. Kabel kann man hören, das habe ich mit vollblinden Menschen schon getestet, Trefferquote über 90% und das ohne ihnen vorher erzählt zu haben, was ich überhaupt verändere und das mit Menschen, die nicht High-End-affin sind. Da habe ich meine eigenen Methoden, auch hat die Fachzeitschrift KEYS schon einmal eindrucksvoll den Klangunterschied von Gitarrenkabeln demonstriert, ist ja im Ende nichts anderes. Nur gibt es eben Grenzen, die geringer gesteckt sind als High-End-Nutzer vermuten. Ein gutes Kabel muss nicht teuer sein, ich behaupte die Unterschiede liegen zum Großteil an den Steckverbindern. Nur wenn ich die HiFi-Tests lese, wie Menschen Musik malerisch analysieren und plötzlich Dinge hören, die sie nie gehört haben, da wird oft das psychoakustische Phänomen vergessen, dass ein zweites oder vielfaches Hören ausreicht. Es braucht ja nur ein linearer Frequenzbereich etwas abweichen und man hört Dinge, die vorher nicht auffielen. Ich brauche kein High-End, ich habe gute Ohren und höre mit High-End-Produkten allerhöchstens Nuancen mehr, weil vielleicht ein Equipment tatsächlich etwas impulstreuer ist. Ich schmunzele derzeit über die sauteuren High Res Player und die Leute, die dazu dann Bluetooth-Hörer kaufen und Wi-Fi benötigen. Die meisten bemerken ihre Widersprüchlichkeit nicht einmal.

        • Profilbild
          TobyB RED

          @Stephan Merk Hallo Stephan,

          du hörst dann aber das Wirken einer ohmschen, induktiven und kapazitiven Last an einem Lautsprecher oder in einer Übertragungskette und dem entsprechend hast du dir bei 2 poligem Kabel einen schönen Schwingkreis gebaut. Und da kommst du ohne Optimierung auf den Einsatzzweck nicht raus. Was Kabelhersteller auch machen, siehe Klotz oder Sommer. Und das kannst du dann auch messen. Hat aber hier auf das von David beschriebene hören keinen Einfluss. Wenn du das Kabel hörst, ist es Zeit für neue Kabel. Dich interessiert ja die Quelle. Und weil in den seltensten Fällen Frequenzenbereiche linear übertragen wird und beim Mischen von Frequenzen es noch lustiger wird, muss das Ohr halt trainiert werden. Und das machst du nicht unbedingt an einer HiFi/HighEnd Anlage, sondern mit „linearem“ Equipment.

          • Profilbild
            Stephan Merk RED

            @TobyB Das mag wohl sein und das meinte ich ja mit den Übergängen. Aber es gibt eben nicht nur messbares. Auch sind hochwertige HiFi-Produkte sehr impulstreu und linear, das lässt man sich aber oft zu gut bezahlen. Ich habe meine Anlage darauf hin optimiert und nutze sie sowohl zum analytischen Musik hören, als auch zum Abhören meiner Endprodukte, im Ergebnis eine nicht ganz billige und nachhaltige Investition. Das geht beides und ich schreibe hier nicht vom Badewannen-Matsch á la Bose und Sonos, die ihre Akustik ja für den Massenmarkt angenehm und keinesfalls analytisch abstimmen. Wenn man mit so etwas abmischt kann sicher die Überraschung schon grandios sein. Aber im Gegenzug verursacht die meiste Popmusik Ohrenschmerzen, wenn ich sie als FLAC beispielsweise am Colorfly mit dem Sennheiser HD 800 höre, die hier die Artefakte und selbst Verdichtungseffekte so stark heraus treten lassen, dass ich schon oft die Lust an einem coolen Track verloren habe, der am Smartphone noch gut und nicht so analytisch klang. Gleiches mit YouTube, wenn ich über meine Anlage Videos höre, vergeht mir echt der Spaß, da jedes noch so kleine Kompressionsdetail überdeutlich hervor tritt. So bin ich dazu übergegangen, für den Alltag weniger hochwertiges Equipment einzusetzen, das ist im Ergebnis angenehmer und da darf es auch mal der Bullerbass sein. ;-)

  8. Profilbild
    Ralle373

    …ergänzend zu meinem vorherigen Kommentar kann ich noch folgendes sagen. Vielleicht mal an der Basis anfangen. Ich meine damit das die Leute beigehen sollten und auf eine Audiospur einzelne Plugins laden, ausprobieren was passiert bei bestimmten Einstellungen (Prsets) und einen A/ B Vergleich machen und sich dann ein Urteil bilden, was da passiert und wie es klingt. Ich meine damit eine Bassdrum Spur mit verschiedenen Kompressionsvarianten auszuprobieren, oder einen einfachen Basssound mit Reverb zu versehen und sich ein Bild machen wie sich der Sound im Raum ändern kann… Natürlich benötigt man dazu entsprechendes Fachwissen und leider gibt es noch kein Plugin gegen Dummheit ;-)

    Gruß Ralle

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